Der Rancher Und Die Schwester Seines Besten Freundes. Shanae Johnson

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Der Rancher Und Die Schwester Seines Besten Freundes - Shanae Johnson

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und sogar Perlen angelegt. Sie war das perfekte Abbild einer perfekten Gattin.

      Dann kam ihr Bruder und ruinierte alles.

      »Patty. Nun hab dich doch nicht so«, rief Keaton ihr nach, als sie von der Gruppe wegstürmte.

      Keaton hatte sie immer genauso wie alle anderen behandelt, was ihn manchmal vergessen ließ, dass sie ein Mädchen war. Sie war nie hilflos oder ängstlich gewesen, wenn sie irgendwelche Käfer gesehen hatte, wie viele ihrer Freundinnen, oder hatte geheult, wenn sie einen Fleck auf ihrer Kleidung entdeckt hatte. Patty Keaton konnte sich gegen alles behaupten, egal ob Jungs, Krabbeltiere oder wilde Bestien.

      Doch an diesem Abend wollte sie nicht von ihrem Bruder als gleichwertig betrachtet werden. Sie wollte als das Mädchen von Grizz gesehen werden. Aber vielleicht bestand gerade darin das Problem? Ein anständiges Mädchen hätte nicht mit ihm gekämpft. Sie hätte sich zurückgezogen.

      Patty wusste, was sie tun musste, auch wenn es sie wurmte. Sie verlangsamte ihren Rückzug und ließ Keaton aufholen. In dem Moment, in dem Keaton sie einholte, verdrehte sie den Absatz ihres Schuhs und stieß einen Schmerzenslaut aus. Sie ließ ihren Körper sacken und sorgte beim Fallen dafür, dass ihre Gliedmaßen elegant arrangiert waren, als sie zu Boden ging. Die Party kam zu einem abrupten Stillstand. Alle Augen waren auf sie gerichtet, doch Patty kümmerte sich nur um die dunklen Augen, die sich ihr bedrohlich näherten.

      »Keaton«, grollte Grizz. »Was hast du getan?«

      »Nichts.« Keaton hob, ausnahmsweise einmal unschuldig, die Hände. »Ich habe sie ja nicht mal berührt.«

      Grizz schob Keaton aus dem Weg. »Vorsicht. «

      »Sie spielt uns nur etwas vor!«

      Patty unterstrich ihre vorgetäuschte Verletzung mit einem lauten Schniefen. Es war eine beeindruckende Aufführung, für die sie damit belohnt wurde, dass Grizz sie in seine Arme nahm und mühelos vom Boden aufhob.

      Patty schlang die Arme um Grizz' Hals, als er sich umdrehte und auf das Haus zusteuerte. Da er sich ganz auf die Hintertür konzentrierte und seinen Freunden den Rücken zuwandte, konnte Patty nicht widerstehen. Sie streckte ihrem Bruder die Zunge heraus.

      Bevor Keaton sich revanchieren konnte, schlug die Hintertür zu. Das Haus war leer. Ihre Mutter war bei einer Nachbarin auf der anderen Straßenseite, im festen Glauben, dass nichts schiefgehen konnte, solange Keaton und seine Freunde auf die frischgebackenen Schulabgänger aufpassten.

      Holly Keaton war nicht dumm. Sie wusste, dass ihre beiden Kinder bei jeglichem Chaos vorne mit dabei sein würden. Sie wusste aber auch, dass sie in Griffin Hayes einen Spion in deren Mitte hatte, der über ihre Kinder wachte.

      Grizz respektierte Holly Keaton mehr als seine eigene Mom. Wahrscheinlich weil Amanda Hayes selten zuhause war, seit Jahren keine warme Mahlzeit auf den Tisch gebracht und Grizz, kaum dass er Schreiben konnte, beigebracht hatte, wie man ihre Unterschrift auf Schuldokumenten fälschte. Alles nur, um sich nicht mit der Post aus seinem Schulranzen herumschlagen zu müssen. Grizz war seit Jahren sein eigener Elternteil. Er konnte nur abschalten, wenn er zum Haus der Keatons kam, wo er eine warme Mahlzeit aus dem Ofen erhielt, gescholten wurde, wenn er sich nicht benahm, und eine Umarmung bekam, bevor er nach Hause zum Schlafen ging.

      Grizz setzte Patty auf dem Tisch ab. Sie wollte ihre Arme nicht von seinem starken Oberkörper lösen, tat es aber, als er auf ein Knie herabsank. So stellte sie es sich vor, wenn er um ihre Hand anhielt. Doch anstatt ihre linke Hand zu ergreifen, nahm er ihren rechten Knöchel in Augenschein.

      »Sieht so aus, als hättest du nicht mal einen Kratzer abbekommen.«

      »Holst du mir den Eisbeutel?«

      Grizz ging zum Kühlschrank. Er öffnete die Tür und studierte den Inhalt, als wäre es sein eigenes Zuhause. Er hatte praktisch seit seinem achten Lebensjahr hier gewohnt. Sie war damals fünf gewesen. Alle ihre Kindheitserinnerungen enthielten ihn.

      Als Grizz den Eisbeutel auf ihren Knöchel legte, sog sie zischend den Atem ein. Sein Blick schoss zu ihr, Besorgnis zeigte sich in den haselnussbraunen Augen, die schließlich zu ihren Lippen huschten.

      Und da war er, der Beweis, dass er sie wollte. Männer sahen immer auf ihre Lippen, wenn sie sprach. Je älter sie wurde, desto besser verstand sie, dass die Männer nicht am Lächeln und den Grübchen in ihren Wangen interessiert waren. Doch Patty hatte sich nie gewünscht, dass die Lippen eines Jungen ihren nahekamen. Sie war achtzehn und noch nie geküsst worden. Sie sparte sich diese Ehre für den Mann vor ihr auf.

      »Halt einfach den Eisbeutel drauf.« Grizz machte Anstalten, sich zu erheben. »Ich sollte …«

      Patty ergriff seine Hand, um ihn an Ort und Stelle zu halten. Er war stärker als sie, also konnte er sich ihr jederzeit entziehen, wenn er wollte. Er hielt jedoch still und wandte seinen Blick ab.

      »Danke, dass du zur Party gekommen bist, Grizz.«

      »Natürlich bin ich hier. Warum sollte ich das nicht sein?«

      »Weil die Dinge zwischen uns derzeit seltsam laufen.«

      Bevor Grizz zum Militär gegangen war, war zwischen ihnen alles okay gewesen. Es lag nun ein Jahr zurück, seit sie das letzte Mal zu zweit Zeit miteinander verbracht hatten. Sie hatten zusammengerollt auf der Couch gelegen und einen Marathon der Patty Duke Show angeschaut. Eine von Pattys Lieblingssendungen, und das nicht nur, weil die Hauptfigur ihren Namen trug. Sie liebte die Zwillingscousinen, von denen eine vornehmer und die andere abenteuerlustiger war. Sie erinnerten sie an sie selbst, insbesondere da die Hauptdarstellerin beide Cousinen spielte. Patty hatte sich wie immer, seit sie ein Kind gewesen war, an Grizz gelehnt, doch aus unerfindlichen Gründen hatte er sich an diesem Abend auf einmal versteift und war dann von ihr abgerückt. Er hatte fadenscheinige Ausreden fabriziert, dass er nach Hause müsste, um seine Mom zu sehen, und war dann aus dem Haus gestürmt.

      Sie waren seitdem nie wieder zu zweit gewesen.

      Eine ganze Weile antwortet Grizz nicht. »Ich würde deine Party um nichts in der Welt verpassen. Du bist praktisch meine kleine Schwester.«

      Patty senkte den Kopf und drückte die Fingerkuppen in das Holz des Tisches. Sie versuchte, sich zusammenzureißen und nicht zu schmollen oder herumzuschreien, wie sie es noch wenige Jahre zuvor getan hätte, wenn sie nicht ihren Willen bekommen hatte. Sie mochte für immer Keatons kleine Schwester sein, aber sie war jetzt erwachsen und entschlossen, wie eine Erwachsene zu handeln.

      Ab jetzt. Was sie draußen vorhin auf der anderen Seite der Tür angestellt hatte, um Grizz für sich allein zu haben, zählte nicht.

      »Du gehst bald aufs College«, fuhr Grizz fort.

      Das war ein Thema, das sie nicht ansprechen wollte. Sie hatte nicht den geringsten Wunsch, aufs College zu gehen. Den einzigen Abschluss, den sie machen wollte, war ein MRS. Sie war ihr Leben lang zur Hayes-Schule gegangen und bereit für die Abschlussprüfung. Für jene Prüfung, die ihr einen lebenslangen Job als Mrs. Griffin Hayes verschaffte.

      »Du wirst viele neue Erfahrungen sammeln.« Grizz hörte einfach nicht auf. »Neue Freunde. Collegejungs.«

      »Ich werde mich nicht mit Collegejungs einlassen. Es gibt nur einen Mann, den ich jemals haben wollte.«

      Grizz ging auf Abstand. Patty sprang auf die Füße und gab allen Anschein, dass ihr Knöchel verletzt war, auf. Sie

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