Mit Der Hand Auf Seinem Herzen. Shanae Johnson

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Mit Der Hand Auf Seinem Herzen - Shanae Johnson

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bist du ja wieder.“

      Fran schaute auf und sah Dylan, der gerade die Stufen von der Veranda seines Hauses herabkam. Er hielt einen Hund in seinen Armen. Spin, ein Irish Terrier, hatte vor ein paar Wochen seine Hinterbeine verloren. Dylan setzte den Hund auf den Boden und befestigte eine Art Rollstuhl an dessen Hinterteil.

      Als Dylan sich wieder aufrichtete, fiel Frans Blick auf die Beinprothese seines Kameraden. Es war ein ungewöhnlicher Anblick. Normalerweise trug Dylan lange Hosen, um das Fehlen seines Beins zu verbergen. Doch seit er geheiratet hatte und so angenommen wurde, wie er war, hatte er angefangen, kurze Hosen zu tragen, so dass seine Prothese für alle zu sehen war.

      „Wie war‘s?“, fragte Dylan. „Was hat der Arzt gesagt?“

      Bevor Fran antworten konnte, steckte Maggie ihren Kopf aus der Tür. Alle Hunde wandten sich ihr schwanzwedelnd und hechelnd zu. Auch Dylan drehte sich zu ihr um. Im Gegensatz zu den Hunden hing zwar seine Zunge nicht aus dem Mund, aber auch sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln.

      „Schatz, vergiss nicht, Sugars Medikamente mitzubringen.“

      Dylan schloss seine Frau in seine Arme und küsste sie irgendwo zwischen Wange und Nase. Maggie erwiderte die Umarmung lächelnd. Sie wandte den Kopf zur Seite und ihr Blick fiel auf Fran.

      Fran hatte eigentlich wegschauen wollen, doch seine Augen sogen die liebevolle Geste auf, die er vermutlich selbst nie erleben würde.

      „Oh, Fran, du bist zurück“, sagte Maggie. „Was hat der Arzt gesagt? Irgendeine Veränderung?“

      Das war noch ein Grund, warum Fran sich nicht vorstellen konnte, in einer Beziehung zu leben. Maggie war nicht einmal seine eigene Frau, und dennoch hatte sie Hoffnung in den Augen. Die Hoffnung, dass er auf wundersame Weise geheilt werden würde. Doch es war unwahrscheinlich, dass das je passieren würde. Er konnte von Glück reden, dass er überhaupt noch lebte.

      Fran schüttelte den Kopf und wappnete sich gegen ihr Mitleid und ihre gutgemeinten Bemühungen.

      „Ich kenne ein paar Spezialisten“, sagte Dylan. „Wir könnten dort mal hingehen.“

      „Ich bete weiter für dich“, sagte Maggie. „Wir geben nicht auf.“

      Sugar lehnte sich an Frans Beine. Er beugte sich hinunter und schenkte dem Hund seine Aufmerksamkeit, während seine Freunde vergeblich weiter versuchten, sein Leben zu retten.

      „Und in der Zwischenzeit“, sagte Dylan, „musst du nach einer Frau Ausschau halten. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, wenn wir alle auf der Ranch bleiben wollen.“

      Fran machte sich nicht die Mühe, zu widersprechen. Dylan stand im Rang über ihm und würde nicht zögern, ihm einen Befehl zu erteilen. Allerdings war das ein Befehl, den Fran nicht befolgen würde. Also nickte er stattdessen einfach und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung.

      „Reed sagt, er hätte über eine Dating-App Kontakt zu ein paar Frauen aufgenommen“, sagte er.

      „Die Idee ist völlig verrückt“, sagte Dylan. „Aber verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen, stimmt’s?“

      „Na, wir sehen uns später.“ Fran wandte sich ab, um zu gehen. Sugar machte Anstalten, ihm zu folgen. Fran drehte sich zu Maggie um. „Ist es okay, wenn er mitkommt?“

      „Natürlich“, antwortete Maggie mit einem Lächeln. „Lass ihn einfach nicht zu sehr herumtoben. Und pass auf, dass er nichts frisst, was er nicht sollte.“

      „Ich weiß, was ich beachten muss“, versicherte Fran Sugars Frauchen.

      Zusammen mit dem Hund trottete er den Weg hinunter. Um sie herum breitete sich die Ranch aus. Er sah Xavier, der auf einem der Therapiepferde ritt. Die Pferde halfen den Veteranen, ihre Muskeln aufzubauen, um den Verlust von Gliedmaßen zu kompensieren. Aber schon allein, auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen, gab einem Mann ein Gefühl der Kraft zurück. Frans Reittag war morgen. Er wünschte, er könne auch einmal schneller unterwegs sein als nur im Trab. Doch in seiner Lage musste er vorsichtig sein.

      Statt sich und sein Pferd zu verausgaben, verbrachte Fran viel Zeit im Garten. Gartenarbeit war nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Seele. Zu sehen, wie die Pflanzen unter seiner Pflege gediehen, tröstete ihn.

      „Fran, warte!“, rief Reed hinter ihm her.

      Der Mann kam gerade aus dem Speisesaal des Haupthauses, wo die Veteranen oft miteinander aßen, obwohl jedes Häuschen auch eine eigene Küche hatte. In seiner gesunden Hand schwenkte Reed ein Handy. Der Ärmel seines Hemdes war aufgerollt und dort angeheftet, wo sein Unterarm fehlte. Ein Bombenanschlag in Afghanistan hatte ihm den Arm geraubt.

      „Guck dir das an.“ Reed hielt Fran sein Handy unter die Nase. „Schon fünfzig Nachrichten!“

      Auf dem Bildschirm sah Fran eine ganze Palette Frauenbilder. Dr. Patel hatte ihnen von der App erzählt. Ein Verwandter des Psychotherapeuten hatte sie entwickelt und Dr. Patel hatte bei der Entwicklung des Kompatibilitäts-Algorithmus seine Hände im Spiel gehabt.

      „Sind das alles Frauen, die sich mit dir treffen wollen?“, fragte Fran.

      „Die wollen sich nicht nur mit mir treffen. Sie wollen mich heiraten. Und wir haben gedacht, das würde schwierig werden!“ Reed hielt das Handy in einer Hand und wischte mit dem Daumen nach links und nach rechts. Diesen Mann konnte fast nichts aufhalten oder herunterziehen, schon gar kein fehlender Arm.

      „Dich heiraten? Völlig fremde Frauen wollen dich heiraten? Wissen sie, dass du …? Na, du weißt schon.“

      Reed wischte hinüber zu seinem eigenen Profilbild. Es zeigte ihn deutlich. Er trug eine Uniform und ein Arm fehlte. „Das Einzige, was eine Frau noch anziehender findet als einen Mann in Uniform, ist eine verwundete Seele, die sie gesundpflegen kann.“

      Fran seufzte. Nicht, weil er Reed für einen Idioten hielt. Fran wusste, dass sein Kamerad wirklich hoffte, mit dieser Tortur seine wahre Liebe zu finden. Reed war ein hoffnungsloser Optimist.

      „Die App liefert 99-prozentige Übereinstimmungen. Wenn ich meine Lebensgefährtin hier nicht finde, dann gibt es sie nicht. Ich habe es auf diese fünf hier eingegrenzt. Mit einer gibt es eine 98-prozentige Übereinstimmung.“

      Reed hielt das Foto einer hübschen Frau hoch. Das Foto war gestellt wie bei einem Model. Sie war blond und hatte hellgrüne Augen, trug aber für Frans Geschmack etwas zu viel Make-Up.

      „Sie ist praktisch vollkommen“, sagte Reed. „Ich wollte am Wochenende etwas mit ihr trinken gehen. Aber sie ist bis zum Monatsende unterwegs.“

      Fran wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er war sich nicht sicher, ob er Reed von seiner Liste der Soldaten, denen er helfen musste, streichen konnte oder ob er den Mann sogar noch besser im Auge behalten musste, um sicherzugehen, dass seine Zukunft wirklich geregelt war. Fran war entschlossen, dafür zu sorgen, dass alle Männer heiraten würden und damit auf der Ranch bleiben konnten, wenn er nicht mehr da war. Vielleicht würden diese arrangierten Ehen tatsächlich funktionieren, besonders wenn jeder im Voraus wusste, worauf man sich einließ.

      Reed redete weiter und erzählte Fran von allen möglichen Eigenschaften der Frau. Doch Frans Gedanken waren anderweitig beschäftigt. Sean Jeffries erschien auf der Treppe, die

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