Hypnosetherapie für Kinder und Jugendliche. Barbara Scholl Hansruedi Wipf
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Die Erkenntnis, dass von der Umwelt induzierte Veränderungen vererbt werden können, war in der Wissenschaft eine Sensation, da bis vor Kurzem die Ansicht herrschte, dass nur in der DNA-Sequenz ›geschriebene‹ Merkmale vererbt werden können. Das Forschungsgebiet der Epigenetik ist noch ganz jung und man darf auf weitere faszinierende Entdeckungen gespannt sein.« (Redaktion Simply Sciences)
Wir wollen Ihnen hier zeigen, dass Ihre Kinder (und übrigens auch Sie) nicht einfach Sklaven ihrer DNA sind, sondern sehr wohl ihr Leben positiv beeinflussen und verändern können. Ihr Einfluss über ihr Schicksal ist viel größer, als Sie das vielleicht je vermutet haben. Und der Start, dieses Schicksal positiv zu beeinflussen, kann dieses Buch sein.
Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit sogar das Leben der Kinder Ihrer Kinder mit Ihrer Investition in die Hypnosetherapie positiv beeinflussen!
Seien Sie die positive Kraft der Veränderung für Ihr Kind. Die Veränderung auf der unterbewussten Ebene ist eine Investition, in die es sich immer zu investieren lohnt – generationenübergreifend!
Der gefüllte Koffer für die Reise des Lebens
Wenn wir geboren werden, sind wir bereits mit sehr vielen nützlichen und lebenswichtigen Funktionen ausgerüstet. Ab dem Moment der Geburt jedoch werden wir noch viel mehr von außen beeinflusst, als während der Zeit im Mutterleib. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, als würde der Koffer für die Reise des Lebens reichlich bestückt. Was genau alles in den Koffer kommt, hängt hauptsächlich von dem ab, was wir in den nächsten 10–12 Jahren lernen. Positives wollen wir unbedingt in den Koffer packen, bei Negativem könnte man davon sprechen, dass dies der Rucksack ist, den wir dann später einmal zu tragen haben. Das Interessante ist ja, dass je mehr positive Dinge wir in den Koffer packen, desto leichter wird die Reise des Lebens, desto vorbereiteter sind wir auf alle möglichen Eventualitäten. Je mehr Negatives wir in den Rucksack packen, desto schwerer wird er und desto mehr müssen wir uns konstant abmühen und abkämpfen, um über Wasser oder in der Luft zu bleiben.
Die ersten sechs Jahre im Leben eines Menschen sind extrem prägend und von 7–12 wird weiter am Erwachsenen gearbeitet, der dieses Kind eines Tages sein wird.
Jetzt ist es so, dass all das, was wir in den Rucksack gepackt bekommen, ja nicht in Stein gemeißelt ist. Dieser Rucksack kann auch wieder geleert werden. Ebenfalls interessant, je mehr wir den Rucksack später einmal leeren, desto eher passen dann auch wieder positive und wünschens- und erstrebenswerte Reisebegleiter in den Koffer, der uns für den Rest des Lebens begleitet … und dieser wird dadurch ja bekanntlich leichter, mit dem Effekt, dass auch der Rucksack insgesamt leichter geworden ist.
Die Hypnose, speziell die HypnoKids® und OMNI Methoden und Techniken greifen bei beiden, dem Koffer wie aber auch dem Rucksack. Mit der Hypnose können wir sehr viele positive Eigenschaften hinzufügen oder zumindest es einfacher machen, dass der Koffer so richtig offen ist für die guten, wichtigen Dinge im Leben. Wir können aber auch den Rucksack wieder um einiges erleichtern, störende Dinge wie schwere Emotionen, belastende Gewohnheiten oder generellen Ballast entfernen, obwohl sie zu unserem Leben gehört haben, so müssen sie uns mit ihrem Gewicht nicht die Reise erschweren. Nein, im Gegenteil – mit der Hypnose können wir diesen Rucksack so richtig gut leeren, damit er nicht so schwer auf unseren Schultern lastet.
Hat jeder einen Koffer? Ja. Hat jeder auch einen Rucksack? Ja, klar, die Frage ist nur, wer hat den Koffer intelligenter geoder bepackt und wer hat mehr totes und somit limitierendes und belastendes Gewicht im Rucksack geladen?
Sie kennen doch sicher auch Menschen, denen scheinen gewisse Dinge viel einfacher zu gelingen als anderen. Was immer die anpacken, packen sie mit Freude, Zuversicht und Elan an und arbeiten befreit und unbelastet an ihren Lebensprojekten. Wieder andere, die sehen in allem irgendein Problem, Risiken, Hürden und erklimmen auch viel seltener einen Berg mit ihrem schweren Rucksack.
Wir alle haben Dinge erlebt, die unangenehm, traurig, fies, hässlich, widerwärtig oder gar brutal waren. Wie wir unseren Koffer gepackt haben, beeinflusst sehr stark, wie wir nun mit diesen unschönen Erlebnissen und den damit einhergehenden Emotionen umgehen, und ob wir sie zusätzlich in den Rucksack packen, sie ignorieren oder intelligent verarbeiten können. Das Schicksal ist nicht immer gut gesinnt mit uns, auch wenn man alles richtig gemacht hat, liebevoll, zuvorkommend, moralisch ethisch korrekt lebt – das Schicksal ist neutral. Es kann alle treffen, die Besten und die Schlimmsten. Das Schicksal ist demokratisch und ihm ist es egal. Der Umgang mit dem Schicksal ist jedoch das, was einen Menschen ausmacht. Wie viel Resilienz, Flexibilität und Interpretationsfähigkeit hat er? Wie verarbeitet er es? Beißt er in die saure Zitrone oder macht er Limettensaft? Lernt er etwas daraus oder zerbricht er daran?
Deshalb kann hinter einem vermeintlich negativen Erlebnis wertvolle Lebenserfahrung stecken, die uns stärkt und abhärtet oder bei einer negativen Interpretation in die Knie zwingt. Kommt eben auch wieder darauf an, wie unser Koffer gepackt ist. Es gibt nicht nur schöne Dinge im Leben, das Schlechte, Böse und Unerfreuliche ist genauso Teil unseres Lebens, aber wie wir mit dem Negativen umgehen, trägt dazu bei, ob unser Rucksack schwerer wird oder wir den Koffer füllen mit Erkenntnissen, die uns stärken.
Wie Sie den Koffer Ihres Kindes packen und den Rucksack leichter machen können, erfahren Sie in diesem Buch. Auch Ihr eigener Rucksack kann signifikant leichter werden – überlegen Sie einmal – könnten denn nicht auch die Gewichte in Ihrem eigenen Rucksack eine Belastung für Ihr Kind sein? Wenn beide dadurch leichter durchs Leben gehen können, wäre viel gewonnen. Und plötzlich wird dem Vorbild Mama/Papa abgeschaut, wie man den Koffer packt und den Rucksack verschlossen hält, damit da nichts Unerwünschtes hineinrutscht. Halten Sie sich vor Augen – Sie sind die ersten Hypnotiseure, die Ihr Kind kennenlernt …
Eltern sind Hypnotiseure – achten Sie auf Ihre Worte und Taten!
Eltern sind in den prägenden Jahren, und oft auch danach, die Hauptbezugspersonen für ihre Kinder und entsprechend beeinflussen und programmieren sie ihre Kinder auch. Mal positiv, mal negativ, mal schon fast fahrlässig negativ.
Aufgepasst also, wie Sie als Eltern über Ihre Kinder sprechen, vor allem wenn das Kind dabei ist und mithört. »Unser Sohn kann einfach nicht rechnen«, »Unsere Tochter kann nicht lesen«, »Unser Sohn ist wirklich schlecht in XYZ.« Schlimmer geht immer: »Aus dir wird nie etwas werden.« »Du bist ein Versager.« »Du bist hässlich / du bist dick / du bist ängstlich / doof …«, und die Liste könnte endlos weitergeführt werden.
Wer hört sonst noch mit zu Hause, wenn Sie über eines Ihrer Kinder sprechen? Das kann ungefiltert über Geschwister wieder zurückgefüttert werden und große Auswirkung haben. »Mami/Papi hat gesagt, dass du die/der Dümmste der Kinder wärst.« So oder so ähnlich kommen diese Worte auch an – leider. Eine Aussage, die eine Momentaufnahme beschreibt, kann zu einer Langzeitprogrammierung bei einem Kind führen! Die Worte können jahrelang nachschwingen – speziell, wenn diese von so wichtigen Bezugspersonen wie Eltern oder Lehrern stammen.
Am Schluss passiert dann meist das, was die Eltern dem Kind an Programmierung mit auf den Weg gegeben haben: »Unser Sohn/unsere Tochter kann einfach nicht rechnen/still sitzen/sich konzentrieren.« Wenn Ihr Kind nun diese Meinung via das Gehörte über sich selber bildet, dann wird sein Unterbewusstsein daran arbeiten, genau diese Programmierung auch zu erfüllen – schlechte Noten im Rechnen, Probleme beim Lernen von Mathematik oder sich nicht konzentrieren können, etc. Eigentlich klar, aber es muss doch immer wieder Erwachsenen erklärt werden. Kinder saugen alles auf, was Bezugspersonen ihnen vermitteln – im Guten, wie aber eben auch im Schlechten. Kein Kind macht das absichtlich – Eltern übrigens auch nicht – und ein Kind möchte seine Eltern unter keinen Umständen enttäuschen, führt jedoch einfach die Programmierung