Heilung aus dem Jenseits. Tim Braun
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Eines der Lieblingszitate von Einstein war: »Die wichtigste Entscheidung, die wir treffen, ist die, ob wir glauben, in einem freundlichen oder einem feindseligen Universum zu leben.« Mein eigenes Universum war beträchtlich freundlicher geworden. Ich hatte meine Perspektive verändert und begann, die Bereiche meines Lebens, die mich behinderten, hinter mir zu lassen. Wir alle haben unseren Weg und ich fing an, meine eigene, individuelle Reise zu genießen, bildlich gesprochen: das Verdeck unten und die Sonne im Gesicht.
Jetzt konnte ich meine Gabe als Freund ansehen statt als Feind und mein Herz und mein Bewusstsein öffneten sich einem neuen Fluss. Man könnte vielleicht sagen, dass meine Energie sich damals veränderte. Ich fühlte mich leichter und hatte das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben.
Der Traum
Meine Träume veränderten sich ebenfalls und besonders einer von ihnen veränderte mein Leben. In unseren Träumen hat das Unterbewusstsein freie Bahn. Wenn unser bewusster Verstand »ruht«, werden unsere inneren Glaubenssätze, Gedanken und Erfahrungen verarbeitet. Das kann in Form von Bildern und Geschichten geschehen, die wir nicht verstehen-sie bedürfen der Interpretation. Zu anderen Gelegenheiten präsentieren sie sich etwas nüchterner und ergeben vielleicht mehr Sinn. Es kann auch vorkommen, dass wir Verbindungen und »Besuche« von anderen Seelen erhalten, Zeichen bekommen, Ahnungen, Warnungen und alle möglichen Arten von Datenverkehr von anderen »Ebenen«.
Manche Träume fühlen sich einfach anders an. Sie haben eine andersweltliche Qualität, die tagelang bleibt und tatsächlich sehr direkt sein kann. Eines Abends nach einem langen Tag an der USC hatte ich einen dieser Träume. Ich legte mich in mein Bett und fiel in einen tiefen Schlaf.
Ich sah mich in einer Boeing 747, die in Kalkutta landete. Die Landschaft war bedeckt von kleinen Feuern. Ich trat auf das Rollfeld und mich traf ein Schwall heißer, dicker Luft. Ich sah ein kleines beiges Gebäude: das Flughafen-Terminal.
Eine alte Frau erschien, sie trug einen frischen, weißen Sari mit blauen Streifen. Ich wusste, dass wir dazu bestimmt waren, uns zu begegnen und ich sah, dass sie von einem hellen Licht umgeben war. Während ich näher kam, wurde das Licht heller. Ich spürte seine Wärme.
Ich erkannte Mutter Teresa. Sie griff nach mir und umarmte mich, als wäre ich ihr lange verlorenes Kind. Ich fühlte, wie unglaubliche Liebe und Frieden über mich brandeten. Dann kamen vier Missionare auf uns zu und umarmten mich, als würde ich zur Familie gehören. Wir hörten gar nicht auf, uns der Reihe nach immer wieder zu umarmen. Ich war daheim, an einem fremden Ort, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Aber ich wusste, dass dies die Heimat war, nach der ich mich mein ganzes Leben gesehnt hatte. Es wurde nicht gesprochen. Das war auch nicht nötig. Wir kommunizierten in Gedanken – machtvollen, liebevollen Gedanken.
Ich erwachte aufgrund einer heilenden Präsenz in meinem Zimmer. Eine friedliche, heilende Energie, ich kann es nicht anders erklären. Sie bewegte sich auf die Tür zu und verschwand, als hätte sie ihre Botschaft überbracht.
Mutter Teresa? Die berühmteste katholische Nonne des Planeten? Ich hatte gerade so viel Distanz wie möglich zwischen der katholischen Kirche und mir hergestellt, warum war ich also erwählt worden, diese Botschaft zu empfangen?
Ich dachte über alle Botschaften nach, die ich in meiner Kindheit von Verstorbenen empfangen hatte und nahm prompt die gelben Seiten zur Hand. In null Komma nichts war ich mit den »Brüdern Mutter Teresas« am Telefon. Ernsthaft – Brüder? Ich wusste nicht einmal, dass es Brüder gab; ich dachte, das wären nur Nonnen!
Gleich noch eine Entdeckung: Ihr Gebäude lag genau drei Blocks entfernt von meinem Studentenwohnheim an der USC und sie luden mich ein, gleich vorbeizukommen. Das haute mich wirklich aus den Socken, aber wenn man es sich erlaubt, sich nach dem Herzen auszurichten, dann fangen die Dinge auf eine Art an, sich zu ordnen, die wir uns gar nicht vorstellen können.
Ich traf mich mit Bruder Yesadas. Er strahlte eine Heiligkeit, Klarheit und Friedfertigkeit aus, als wisse er etwas, was dem Rest der Welt unbekannt sei. Ich wartete darauf, dass er sprach. Er fragte mich, wie er mir helfen könne. Ich war nicht sicher, wie ich antworten sollte. »Sie hatten einen Traum, dass Sie nach Indien kommen sollen, um Mutter Teresa zu besuchen, nicht wahr?« Ich konnte es nicht glauben! Woher wusste er das? Ich versuchte, ruhig zu bleiben und antwortete nur: »Ja, den hatte ich.«
Das ist einmal mehr die Art und Weise, wie die geistige Welt arbeitet. Es ist über und jenseits unseres kognitiven Verständnisses. Bruder Yesadas beantwortete ein paar meiner Fragen und innerhalb weniger Augenblicke war ich dazu eingeladen, mich ihm in drei Monaten in Kalkutta anzuschließen. Ich kündigte sofort meinen Job, brachte meine USC Kurse zu Ende, ließ mich impfen und packte meine Taschen.
Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass meine Eltern überglücklich waren, dass ich »zur katholischen Kirche zurückkehrte«. Ich war auf meinem Weg schon zu weit fortgeschritten, als dass ich versucht hätte, ihre Interpretation ins Wanken zu bringen und nahm ihre große Abschiedsparty einfach in dem Bewusstsein auf, wie sie gemeint war.
Lehrstunde bei einer Meisterin
Meine Ankunft in Kalkutta verlief genauso wie in meinem Traum – die kleinen Feuer, das Heraustreten auf die Rollbahn, die heiße, dicke Luft und das kleine beige Terminalgebäude, wo mich Bruder Yesadas und seine Gruppe abholten. »Ihr alle, das ist Tim Braun!« Innerhalb von ein paar Minuten ging es im Zickzack durch die Straßen dieser chaotischen, faszinierenden Stadt. Piep, piep! Autos, Motorräder, Busse, Räder, Ochsenkarren, Straßenbahnwagen, Taxis – alles fuhr durcheinander und umeinander herum, hopsend, winkend und hupend. Ich fühlte keine Sorgen oder Ängste in dieser seltsamen, fremden und exotischen Umgebung, da ich wusste, dass das der Ort war, an dem ich sein sollte. Ich erlaubte allem, um mich her zu fließen. Blumen- und Obststände an jeder Ecke, Gebäude in hellen Farben gegenüber von Basaren und berüchtigten Slums – eine Reihe nach der anderen kleine Katen, die mit Plastik, Lumpen, Matten und Bambusstöcken zusammengehalten wurden, wo riesige Ratten herumliefen –, so viel menschliches Leid überall, Leute, die in den Straßen verhungerten und starben.
Das Haus, in das wir gingen, war ein fünfstöckiges Gebäude mit einer tollen Aussicht über die Stadt und mein kleines Zimmer war leer, abgesehen von einer Schilfmatte auf dem Boden und einem Moskitonetz. Aber ich hatte alles, was ich brauchte. In dieser minimalistischen Umgebung fiel mir bereits jetzt auf, wie reich ich mich fühlte.
Am nächsten Morgen fuhr mich Bruder Yesadas durch die verrückten überfüllten Straßen zum Mutterhaus. Dort liefen wir die lange Schlange von Touristen mit Kameras in der Hand entlang, die ungeduldig darauf warteten, einen Blick auf Mutter Teresa zu erhaschen. Wir gingen in den zweiten Stock, wo eine Gruppe Nonnen auf den Stufen saß; Bruder Yesadas sagte mir, ich solle mich auf einen der Hocker neben sie setzen. Er sagte etwas zu einer der Nonnen – sie schaute mich an, lächelte und ging hinein.
Drei Minuten später erschien dann diese winzige, wunderschöne alte Frau mit ihrem typischen blau-weiß gestreiften Sari und Schleier. Sie hatte das hellste, stärkste Lächeln, das sie wirken ließ, als wäre sie drei Meter groß. Ihre Präsenz war so vertraut – dieselben funkelnden, entschlossenen Augen, die ich in meinem Traum gesehen hatte. Wie soll man die Begegnung mit jemandem beschreiben, der eines Tages ein Heiliger werden wird?
Mutter Teresa kam herüber und setzte sich neben mich. Ihre Energie war intensiv, aber friedvoll. Ich konnte kaum glauben, dass dieser Moment real war. Wir saßen einfach still da. Ich fragte mich, ob ich darauf warten sollte, dass sie zuerst etwas sagte. Dann lächelte ich einfach und folgte ihren Andeutungen, zu überwältigt von Ehrfurcht, um zu sprechen. Auf einmal ging mir auf, dass Worte in einem so machtvollen Moment nicht nötig waren. Ich hätte den ganzen