Herzensangelegenheit. Alain Sutter
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Beispielsweise erzeugte Fußballspielen in mir einen meditativen Zustand, der mein ganzes System stärkte. Ich habe das Gefühl, dass ich genau deswegen das Fußballspielen so sehr liebte. Es geht also darum, etwas zu tun, das in uns diesen meditativen Zustand auslöst, mit welchen Werkzeugen wir das erreichen, ist egal. Ob das nun Meditation, Fußball, Yoga, Tennis, Reiten, Joggen, Malen, Surfen, Kochen, Wandern, Putzen, Schwimmen oder was auch immer ist, spielt keine Rolle. Es muss einfach etwas sein, das wir von Herzen gern machen und das uns etwas bedeutet, in dem wir voll und ganz aufgehen. Denn noch einmal: Pleasure is medicine and love has the power to heal. Machen Sie mehr von dem, was Ihnen guttut und Sie tun Gutes für die Welt!
Der Hundertste-Affe-Effekt
Das ist ein weiteres Beispiel, das zeigen könnte, dass tatsächlich alles mit allem verbunden ist und ab einer bestimmten Stärke des Systems alle anderen davon beeinflusst werden. Es könnte zeigen, dass so etwas wie ein Feld besteht, über das wir alle miteinander verbunden sind, das Rupert Sheldrake als morphisches Feld bezeichnet.
Wissenschaftler sind vor den Kopf gestoßen. Eine bestimmte Gen-Mutation, die Fruchtfliegen gegen das Insektizid DDT immun macht, hat sich inzwischen fast über die ganze Welt ausgebreitet – und zwar auch in Gebiete, in denen DDT gar nicht eingesetzt wurde. Laut dem Wissenschaftsmagazin The New Scientist vom 5. Oktober 2002 hatte man entdeckt, dass die Drosophila-Fliegen an der Westküste Afrikas eine Resistenz gegen DDT entwickelt haben. Seit 1945 wurde in diesen Regionen das Gift DDT eingesetzt, um die Ernten vor den Moskitos zu schützen. Das Gift tötete aber auch die Fruchtfliegen. Etliche Wissenschaftler der Universität von Bath in England untersuchten daraufhin 75 Laborstämme von Fruchtfliegen, deren Vorfahren in den Sechzigerjahren aus aller Welt eingesammelt worden waren. Viele dieser Fliegen waren bei dieser Untersuchung gegen DDT immun, obwohl sie und ihre Vorfahren niemals mit dem Gift in Berührung gekommen waren. Die entsprechenden Fliegen stammten aus allen Kontinenten und wiesen alle die exakt gleiche Genveränderung auf. Eine Erklärung für diese Mutationen haben die Wissenschaftler nicht. Rupert Sheldrake prägte hierfür den Begriff der »morphogenetischen Felder«. Andere sprechen schlicht vom Gesetz des Hundertsten Affen: Diese Bezeichnung geht auf eine Affenpopulation zurück, die auf einer kleinen japanischen Insel lebte. Dort fraßen die Affen Kartoffeln, an denen noch Erde klebte.
Eines Tages beobachteten Forscher jedoch, wie einige junge Affen begannen, die Kartoffeln zuerst am Strand im Wasser zu waschen, bevor sie sie verzehrten. Mit der Zeit übernahmen auch die älteren Affen diese Angewohnheit, bis schließlich immer mehr Tiere jener Inselpopulation ihre Kartoffeln wuschen. Und dann geschah das »Wunder«: Plötzlich – mit einem Schlag – begannen nun auch die Affen auf anderen Inseln ihre Kartoffeln zu waschen, ohne dass sie ein unmittelbares Vorbild dafür gehabt hätten, weil die einzelnen Affenstämme durch das Meer völlig voneinander getrennt waren. Wie ist so etwas möglich? Der Verhaltensforscher Rupert Sheldrake erklärte es mit den sogenannten morphogenetischen Feldern: Das sind feine, unsichtbare Energiefelder, mit denen die Affen (oder irgendeine andere Tierart) untereinander verbunden sind. Wenn nun genügend Affen ihre Kartoffeln in Wasser waschen, wird diese energetische Information so stark, dass sie über diese morphogenetischen Felder plötzlich an alle anderen Affen übertragen wird – die dann auch entsprechend reagieren. Doch damit das geschehen kann, muss der neue Impuls stark genug sein, es müssen genügend Affen daran beteiligt sein. Es reicht also im übertragenen Sinne nicht aus, wenn 99 Affen ihre Kartoffeln waschen, denn dann geschieht noch nichts. Doch wenn nun gleichsam der Hundertste Affe seine Kartoffeln zu waschen beginnt, ist die energetische Information stark genug und wird an alle Tiere übertragen, die innerhalb dieses dieses morphogenetischen Feldes leben.
Das Gesetz des Hundertsten Affen wirkt selbstverständlich auch bei uns Menschen. Deshalb ist die Bewusstseinsarbeit eines jeden Einzelnen so wichtig. Wenn sich im Bewusstsein der Menschen etwas Neues, Besseres festsetzen soll, dann ist, wie man weiß, aller Anfang schwer. Je mehr Menschen aber dafür gewonnen werden können, desto schneller geht es – obwohl sich die entsprechende Veränderung im Physischen noch nicht manifestiert, man also das Gefühl hat, es passiere ja gar nichts. Dabei ist es wie mit einer unsichtbaren Waage: Die Waagschale ist noch stark zum Negativen hingeneigt. Aber mit jedem guten Impuls legen wir gleichsam ein Steinchen auf die Waagschale des Positiven. Die Waage verändert sich zunächst unmerklich; eine sichtbare Veränderung gibt es indes nicht, solange die negative Waagschale noch voller ist. Irgendwann aber fällt der entscheidende kleine Stein, der das Gleichgewicht zum Kippen bringt – und in diesem Moment ist die Veränderung plötzlich sichtbar da. Es ist jene imaginäre Schwelle des Hundertsten Affen, welche die Veränderung sichtbar werden lässt. Doch alle vorausgegangenen Bemühungen waren notwendig, damit man überhaupt an den Punkt kommen konnte, an dem der Hundertste Affe die Waggschale zu beeinflussen imstande war.
Somit ist es wichtig, dass wir mit unserem Herzen verbunden bleiben, um mehr Herzlichkeit in unser System und so auch in die ganze Welt zu bringen. Wenn wir uns auf diesem Weg nicht entmutigen lassen, auch wenn noch keine Veränderung sichtbar ist, wenn wir nur hartnäckig genug dranbleiben, werden wir mit anderen zusammen eine positive Veränderung bewirken – und die kann unter Umständen ebenso plötzlich eintreten wie eine DDT-Immunität von Fruchtfliegen.
Obwohl die exakte Zahl 100 variieren mag, dieses Hundertste-Affen-Phänomen bedeutet, dass, wenn nur eine beschränkte Zahl von Individuen einen neuen Weg kennt, es dann ein Bewusstseins-Besitz nur dieser Individuen bleibt. Wenn jedoch eines oder mehrere zusätzliche Individuen dieses neue Bewusstsein erreichen, dann wird das Feld gestärkt, und das System (die Energie) ist stark genug und erreicht eine kritische Masse, die von da an das Verhalten aller beeinflusst.
Deshalb ist es gut, dass Liebe die stärkste Energie im Universum ist und die Kraft hat, alles zu verändern. Sie brauchen nur einen Funken Licht, um einen dunklen Raum zu erhellen, und das ist gut so und gibt in Zeiten wie unserer Hoffnung, dass, wenn auch nur ein kleiner Teil sich mit der größten Kraft im Universum verbindet, diese einen großen Einfluss auf alle anderen haben. Ein weiterer Grund, um mehr Herzlichkeit in unserem Leben zu integrieren.
Wenn man sich das alles vor Augen führt, könnte man fast zum Schluss kommen, dass auch Therapieresultate womöglich nicht nur mit dem, was man macht, zusammenhängen, sondern vielleicht sogar viel mehr mit dem, wie man es macht.
In Studien wurde beobachtet, wie die Synchronisation von Gehirnwellen, Herzfrequenz und Hautwiderstand zwischen Therapeuten und Klienten in Therapiesitzungen vonstattengehen. Die Nervensysteme synchronisierten sich, auch wenn kein physischer Kontakt stattfand, alle Werte schwangen sich im Laufe des Gesprächs aufeinander ein. Forscher sagen, dass es wirklich fast unheimlich ist, wenn man sieht, wie all die Graphen sich langsam übereinanderlegen, wenn sie sich synchronisieren, und dass, wenn wir in diesem Moment der Einheit sind, plötzlich der Scheitellappen des Gehirns anfängt, rege Aktivität zu zeigen, und wenn das passiere, wir Körper auf einer tieferen Ebene lesen könnten.
Bei Videoaufzeichnungen zeigte sich eine deutliche Veränderung der Körpersprache im Moment der Synchronisation und eine Veränderung des Fokusses in den Augen. Um den Effekt hervorzurufen, sei nichts weiter nötig, als sich dem Gesprächspartner entspannt zu öffnen und mit unserer ganzen Aufmerksamkeit anwesend zu sein.
Für die Forscher ist es noch immer faszinierend zu sehen, wie unsere Energien miteinander interagieren und unsere Gehirne und Körper beeinflussen, indem wir einfach nur hier sind.
Wenn jetzt der Therapeut das stabilere System hat, wird der Patient automatisch davon profitieren, egal was der Therapeut macht. Könnte das erklären, warum einige Therapeuten mit der gleichen Methode mehr oder weniger erfolgreich sind als ihre Berufskollegen? Vielleicht ist