Erfolgreich als Unternehmer für Dummies. Jan Evers

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Erfolgreich als Unternehmer für Dummies - Jan Evers страница 16

Erfolgreich als Unternehmer für Dummies - Jan Evers

Скачать книгу

sind sicher, dass Sie, wenn auch unbewusst, schon Entscheidungen nach dem hier beschriebenen Muster getroffen haben. Im Grunde wissen Sie also, wie es geht. Aber es hilft, sich die Vorteile dieser Methode und ihre einzelnen Schritte bewusst zu machen. Oder sich überhaupt klarzumachen, dass dahinter eine »richtige« Methode steht, die sogar einen eigenen Namen hat. So können Sie sie in Zukunft häufiger und selbstbewusster anwenden, wenn es darum geht, wichtige Entscheidungen für Ihr Unternehmen zu treffen.

      Das Prinzip der Mittelorientierung

      »Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach« – diese Redewendung beschreibt ganz gut, was mit dem Prinzip der Mittelorientierung gemeint ist. Es basiert auf der Erkenntnis, dass es oft klüger ist, mit dem zu arbeiten, was man hat (mit dem Spatz), als Zielen hinterherzujagen, die man womöglich nie, zu spät oder nur unter größten Mühen erreicht (die Tauben auf dem Dach).

      Ein solches Vorgehen hat den schlagenden Vorteil, dass Sie sofort ins Tun kommen.

      

Im Wirtschaftsleben kostet jeder Tag, der ungenutzt ins Land geht, Zeit und Geld. Wenn Sie zu lange warten, kann es sein, dass es zu spät ist und andere schneller sind.

      Um unser Beispiel aus der Küche wieder aufzugreifen: Die Suche nach einem Rezept, das Schreiben einer Einkaufsliste, die Fahrt in die Stadt und das Einkaufen der Zutaten können Sie mit dieser simplen Methode einfach überspringen. Nach einem Blick in Kühlschrank und Vorratskammer können Sie direkt mit dem Kochen beginnen.

      Hinzu kommt, dass Sie auf diese Weise sehr viel ressourcenschonender vorgehen und Ihren Einsatz automatisch kleinhalten. Es ist doch so: Fängt man mit den Zielen an, rechtfertigen sie irgendwann jeden Aufwand für die Mittelbeschaffung. Dann heißt es: »Wenn wir den Umsatz um 30 Prozent steigern können, wird diese neue Maschine schon zu beschaffen sein.« Aber dann besteht eben das Risiko, dass viel Geld für die Maschine ausgegeben wird und die Umsatzsteigerungen trotzdem ausbleiben, etwa weil sich die Bedürfnisse der Kundinnen verändert haben. Und dann?

      

Bevor Sie eine neue Aufgabe anfangen, schauen Sie sich ab sofort um, über welche Mittel Sie verfügen. Dann setzen Sie sich machbare Ziele und beginnen mit der Umsetzung.

      Starten Sie mit diesen drei Fragen:

       Wer sind Sie? Welche Werte sind Ihnen wichtig? Welche Vorlieben und Abneigungen haben Sie?

       Was wissen Sie? Womit kennen Sie sich aus? Was können Sie gut? Welche beruflichen und privaten Erfahrungen haben Sie gesammelt? Wofür bekommen Sie besonders viel Anerkennung?

       Wen kennen Sie? Welche beruflichen oder privaten Kontakte haben Sie? Welche Ressourcen kann Ihr Umfeld bereitstellen? Wer hätte Lust, sich an Ihrem Vorhaben zu beteiligen?

      Vielleicht sagen Sie sich jetzt: »Ich möchte doch nur endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Ich habe keine Zeit für diesen Selbstfindungshokuspokus!« Das wäre ein verständlicher Einwand. Allerdings geht es nicht um Selbstfindung. Es geht um eine Inventur Ihrer Ressourcen.

      

Wie Sie Ihre Ressourceninventur durchführen, ist auf der Gründerplattform zusammengefasst. Dort finden Sie unter anderem erläuternde Texte und einige Videos, in denen Expertinnen diese Methode erklären und Unternehmer berichten, wie sie ihnen geholfen hat (https://gruenderplattform.de/ratgeber/inventur-deiner-ressourcen).

      Machen Sie sich doch gleich ans Werk – es ist gar nicht kompliziert. Für die Bestandsaufnahme Ihrer Mittel benötigen Sie nur etwas Zeit, drei Blatt Papier und einen Stift. Und so gehen Sie vor:

      Blatt 1: Ihre Persönlichkeit

      Auf das erste Blatt schreiben Sie in losen Stichworten alles, was Sie ausmacht, was Ihnen wichtig ist und wofür Sie gesehen werden wollen. Denken Sie dabei nicht nur an Ihre berufliche Rolle, sondern auch an Ihre Rolle als Elternteil, in einem Ehrenamt oder als Linksaußen einer Fußballmannschaft.

      Ergänzend zur Inventur Ihrer persönlichen Ressourcen beantworten Sie für Ihr Unternehmen die folgenden Fragen:

       Welche Werte, Vorlieben und Gewohnheiten verbindet Ihr Team?

       Welche Grundannahmen (über die Zukunft, die Gesellschaft, den Markt, die Kunden etc.) teilen Sie?

       Und, die wohl wichtigste Frage: Warum gibt es Sie als Unternehmen und Team überhaupt?

      Blatt 2: Ihr Wissen und Ihre Erfahrung

      Das zweite Blatt ist für Ihren Wissensschatz reserviert. Hier listen Sie nicht nur Ihre formalen Ausbildungen und Ihre Berufserfahrung auf, sondern auch Dinge, die Sie in Ihrem Lebenslauf eher nicht erwähnen würden: Krisen, die Sie überwunden haben, Hobbys und Leidenschaften, Reisen und andere besondere Erfahrungen. So ergibt sich eine Kombination aus Fähigkeiten und Fertigkeiten, die so einzigartig ist wie Ihr Fingerabdruck.

      Im Hinblick auf Ihren Betrieb geht es bei dieser Frage um dessen Kernfähigkeiten. Sie beantworten dafür die folgenden Fragen:

       Was leistet die Belegschaft jeden Tag?

       Wodurch hebt sich das Unternehmen von der Konkurrenz ab?

       Worin ist es besonders gut?

       Wofür wird es von Kunden und Geschäftspartnerinnen geschätzt?

      Blatt 3: Ihr Netzwerk

      Die dritte Frage zielt darauf ab, die sozialen Netzwerke zu erfassen, auf die Sie zugreifen können. Kolleginnen, Mitarbeiter und Kundinnen, Freunde und Familie, ehemalige Weggefährten und entfernten Bekannte – Sie werden überrascht sein, wie viele Namen Ihnen einfallen. Jetzt sollen Sie keine ellenlange Adressliste erstellen. Notieren Sie einfach fünf bis zehn Personen aus Ihrem Netzwerk, die in der Lage und willens sein könnten, Ihr Vorhaben gemeinsam mit Ihnen voranzutreiben. Mit diesen Personen beginnen Sie Ihre Suche nach weiteren Partnern – und damit nach neuen Mitteln und neuen möglichen Zielen. Vielleicht können Sie auch schon erste Stichpunkte dahinterschreiben, was diese Personen beitragen könnten (Kontakte, Know-how, materielle Ressourcen, Räumlichkeiten, Ideen etc.).

      Sie haben jetzt also drei Zettel vor sich liegen, auf denen Sie Ihre Werte, Ihr Wissen und Ihre Netzwerke skizziert haben. Aber wie werden aus diesen Notizen Zielvorstellungen, die die Richtung Ihrer nächsten Schritte bestimmen? Dafür ist Ihre Vorstellungskraft gefragt. Machen Sie ein kurzes Brainstorming (Zettel und Stift haben Sie ja bereits zur Hand) und notieren Sie wieder alles, was Ihnen einfällt. Legen Sie sich dabei nicht zu früh fest. Denken Sie zunächst nur in Möglichkeiten.

      

Die Arbeitsfrage lautet: Was wäre mit Ihren Ressourcen, Ihrem Wissen und Ihren Kontakten alles möglich?

      

Vielleicht sind Sie

Скачать книгу