Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

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Und er sprach zu ihnen: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten? Sie aber schwiegen still. 5 Und er sah sie ringsum an mit Zorn, betrübt über ihr erstarrtes Herz, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde wieder gesund. 6 Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald Rat über ihn mit den Anhängern des Herodes, dass sie ihn umbrächten.

       Mk 2,1–3,6 Eine Sammlung von brisanten Erzählungen Obwohl Jesu erster „Tag“ der Wunder positiv angenommen wurde, trifft er nun in fünf Konflikten auf Widerstand. Wie auch die Rabbinen untereinander hinsichtlich bestimmter Praktiken stritten, so waren sich auch Jesus und andere Juden uneins.

       Mk 3,1–6 Heilung am Sabbat (Mt 12,9–14; Lk 6,6–11). Jesus reagiert auf eine weitere Ausnahme des Sabbats, die sich auch in rabbinischer Tradition findet: „Jede Lebensgefahr bricht den Sabbat“ (mJom 8,6). Die Damaskusschrift, die zu den Schriften des Toten Meeres gehört, zeigt sich weniger nachgiebig, wenn es um das Retten von Menschenleben am Sabbat geht (CD 11,16–17). 3,4 Obwohl Jesus die Heilung mit den Begriffen Gutes oder Böses tun, Leben zu retten oder töten bezeichnet, ist der Zustand des Mannes nicht lebensbedrohlich, weshalb diese Heilung vielleicht auch metaphorisch für ein gerettetes Lebens steht. 3,5 Erstarrtes Herz, erinnert an dieser Stelle an die Verstockung des Herzens des Pharaos. In Ex 4,21 verstockt Gott das Herz des Pharaos, während dieser in Ex 8,15.28 sein eigenes Herz verhärtet. In Mk 4,12 wird Jes 6,10–11 auf eine Weise zitiert, die andeutet, dass Gott die Verstockung lenkt. Wurde wieder gesund, das Passiv könnte andeuten, dass Jesus nichts tut, was als „Arbeit“ angesehen werden konnte. 3,6 Nur hier spricht Markus davon, dass die Pharisäer versuchten, Jesus umzubringen. In den Evangelien sind es meist die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten, die nach seiner Hinrichtung trachten (Mk 14,1–2) und dies auch nur im Zusammenhang mit der Passionserzählung (Mk 8,31). Anhänger des Herodes, Unterstützer von Herodes Antipas, dem Klientelherrscher Roms in Galiläa (Mk 6,17–29).

       Mk 3,7–12 Zusammenfassung von Jesu Erfolg (Mt 12,15–21; Lk 4,41; 6,17–19). In Jes 2,1–4 wird die Sammlung Israels und der Zustrom der Völker nach Jerusalem prophezeit; hier wird dieser Vorgang auf Jesus fokussiert und nicht auf Jerusalem. Der Verweis scheint sich hauptsächlich (wenn nicht sogar exklusiv) auf das Diasporajudentum zu beziehen. 3,11–12 Unreine Geister, vgl. Anm. zu 1,22–24. Bei antiken Exorzismen sprach normalerweise der Exorzist und nicht die Dämonen (vgl. Mk 1,24–25). Jesus muss mit Gewalt auf die Dämonen reagieren, indem er sie zum Schweigen bringt, was vermutlich mit dem Motiv des Messiasgeheimnisses zusammenhängt (zum Messiasgeheimnis vgl. Einleitung.). Gottessohn, vgl. Anm. zu 1,9–11.

       Mk 3,13–19a Die Ernennung der Zwölf (Mt 10,1–4; Lk 6,12–16) 3,14 Zwölf, die Zahl deutet auf die zwölf Stämme Israels hin, eine symbolische Zahl, die das gesamte Volk Gottes repräsentiert. Die Zwölf sind Jünger (gr. mathētai, was ursprünglich die „Lernenden, Schüler“ bezeichnete, die sich um einen Lehrer sammelten); Sie werden hier Apostel genannt (gr. apostolos, übers. „ein Ausgesandter“, als Repräsentant oder um einen Auftrag zu erfüllen). Im NT wird nur eine Frau, Tabita in Apg 9,36, ausdrücklich als Jüngerin bezeichnet, obwohl Jesus auch weibliche Anhängerinnen hatte (Mk 15,40; 16,1). Paulus beanspruchte den Status eines Apostels (Gal 1–2). Der Hebräische Begriff limmud, übers. „ein Unterrichteter“, könnte sich auf Jünger beziehen. Elisa, einer der Prophetenjünger (z.B. 2Kön 2,3), wird als Jünger Elias dargestellt, der als sein „Vater“ bezeichnet wird (vgl. auch Jes 8,16; 50,4; 54,13).

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