Bauphysik-Kalender 2022. Nabil A. Fouad

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Bauphysik-Kalender 2022 - Nabil A. Fouad

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unteren Rand repräsentieren. Im hygrothermisch günstigen Bereich können die generischen Datensätze das Verhalten der Bauteile i. d. R. gut repräsentieren (Bild 9).

      3.2.2.1 Außenklimabedingungen

      Die Klimadaten sollten als Stundenwerte vorliegen, da eine Mittelwertbildung über längere Zeiträume, vor allem bei den äußeren Klimaparametern, zu ungenauen Ergebnissen führen kann. Die Auswahl der äußeren Klimadatensätze hängt vom Standort des Gebäudes und den erwarteten hygrothermischen Beanspruchungen auf das zu bemessende Bauteil ab. Dabei können auch lokale Besonderheiten berücksichtigt werden, wie z. B. die Nähe zu einem Gewässer, Lage im Tal oder auf dem Berg etc. Die meteorologischen Datensätze sollten alle erforderlichen Klimaparameter enthalten, wobei nicht für jedes Bauteil alle Klimaparameter vorhanden sein müssen. Z. B. braucht man für die Bemessung von Flachdächern mit normaler Abdichtung keine Regendaten, für Gründächer aber schon. Für die Langzeitbeurteilung von Baukonstruktionen sollten keine Daten von extremen Jahren (besonders kalte oder warme Jahre) verwendet werden, da eine Folge extremer Witterungsbedingungen über mehrere Jahre in der Realität nicht auftritt. Hier besteht außerdem die Gefahr, dass bewährte Konstruktionen bei der rechnerischen Beurteilung durchfallen. Will man den Einfluss extremer Witterungsverhältnisse berücksichtigen, dann sollte ein entsprechender Jahresdatensatz in die Reihe durchschnittlicher Datensätze integriert werden.

      Hygrothermische Referenzjahre und Lokalklimaanpassung

      Mikroklima am Bauteil

      Während einige der Klimaelemente wie die Lufttemperatur und die Luftfeuchte direkt angesetzt werden, müssen andere wie die Sonnenstrahlung, der Wind oder der Niederschlag auf die Neigung und Orientierung des zu simulierenden Bauteils umgerechnet werden. Diese Umrechnung erfolgt aber in den Simulationsprogrammen selbst, sodass der Planer dies nicht selber durchführen muss. Gegebenenfalls ist auch die Verschattung eines Bauteils durch Bäume, Häuser oder andere größere Gegenstände in der Umgebung zu berücksichtigen. Dazu können noch gebäudespezifische Effekte kommen, wie z. B. eine Attika, die bei einem Flachdach zu einer stärkeren Oberflächenunterkühlung durch die Bildung eines „Kaltluftsees“ führen kann. Die Schlagregenbeanspruchung wird z. T. durch Dachüberstände reduziert, sodass der Ansatz ohne diesen Effekt zu Ergebnissen auf der sicheren Seite führt. Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Ausrichtung einer Fassade insgesamt oder in Teilbereichen ein paar Grad von der Vertikalen abweicht. Dies ist manchmal bei älteren Gebäuden oder bei Mauerwerk, das sich nach oben verjüngt, der Fall. Hier erhöht sich die Schlagregenbeanspruchung deutlich [3]. Auf den ersten Blick erscheint dies für den Holzbau, mit Ausnahme des Fachwerkbaus, irrelevant zu sein. Die moderne Architektur lebt jedoch auch von Formen, die nicht immer streng orthogonal ausgeführt werden.

      Erdberührte Bauteile und Begrünungen

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      Die Auswahl der Randbedingungen für das Raumklima hängen von Art und Betrieb des Gebäudes ab. Im Gegensatz zur Feuchteschutzbemessung nach Stufe 1 und 2 gilt hier keine Einschränkung auf Wohn- oder wohnähnlich genutzte Gebäude. Besonders einfach ist die Sache bei ganzjährig klimatisierten Gebäuden, deren Raumklimabedingungen genau festgelegt sind. Selbstverständlich gibt es auch für Wohngebäude entsprechende Ansätze, mit denen das Bemessungsraumklima aus den Außenklimabedingungen in Abhängigkeit von der erwarteten Belegungsdichte errechnet werden kann. Für besondere Gebäude oder Situationen können auch gemessene Klimabedingungen von ähnlichen Fällen herangezogen werden. Genauso können die zu erwartenden Raumklimaverhältnisse auch mithilfe einer hygrothermischen Gebäudesimulation bestimmt werden [43]. Hierbei lassen sich auch saisonal unterschiedliche Nutzungen, ein intermittierender Betrieb oder der Einfluss von Sondersituationen (z. B. feuchter Estrich nach Umbaumaßnahme, Wasserschäden, längerer Lehrstand usw.) berücksichtigen.

      Wohn- und Büroraum oder ähnliche Nutzung

      Für das Innenraumklima sind in DIN 4108-3 [31] Modelle

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