Mann meiner Träume. Nicole Knoblauch

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mann meiner Träume - Nicole Knoblauch страница 27

Автор:
Серия:
Издательство:
Mann meiner Träume - Nicole Knoblauch

Скачать книгу

dieser Moment würde nie enden – einfach in seinen Armen liegen und nie wieder gehen. „Ich habe dich vermisst“, murmelte er in mein Haar.

      „Jetzt bin ich da.“ Ich hob den Kopf und unsere Lippen verschmolzen. Sein Kuss wurde schnell fordernder, seine Hände fuhren ungeduldig meinen Körper entlang – aber er hielt sich zurück. Meine Finger begannen, sein Hemd zu öffnen. Er schob sie sachte beiseite. Sein Kuss wurde im Gegenzug intensiver. Meine Hand wanderte zu seinem Hosenbund – und wieder schob er sie zur Seite. Diesmal löste er sich von mir.

      „Nein. Nicht hier, nicht so“, stieß er keuchend hervor. Ich starrte ihn verwirrt an. Er nahm meine Hände in seine. Mit Befriedigung stelle ich fest, dass sie leicht zitterten. „Nicht, wenn alle da draußen denken, du ... wir ...“ Er ließ mich los und wandte sich von mir ab.

      Hatte ich das richtig verstanden? Weil die Wachen dachten, wir hätten Sex, hatten wir jetzt keinen?

      Napoleone drehte sich wieder zu mir und sagte mit mühsam beherrschter Stimme: „Du bleibst, wo du bist und ich setze mich hier auf den Stuhl.“ Er durchquerte den Raum und brachte möglichst viel Abstand zwischen uns. Mit leicht belegter Stimme sprach er weiter. „Wie hast du erfahren, dass ich hier festgehalten werde?“

      Also reden, gut. „Berière hat es mir gesagt. Ich war auf der Suche nach dir, als ich ihn traf.“

      „Aha. Und dann hatte er diese ... Idee.“

      Nicht schon wieder. „Ja“, sagte ich und verdrehte die Augen. „Bitte, lass uns von etwas anderem reden. Was geschehen ist, kannst du nicht mehr rückgängig machen. Wie geht es deiner Familie?“ Ein Versuch, ihn fröhlicher zu stimmen. Ich hätte es besser wissen müssen!

      „Lucien hat geheiratet“, sagte er in einem Ton, als sei das eine Todsünde. „Die Tochter eines Weinhändlers! Wie kann er es wagen! Ich billige diese Heirat nicht, das ist weit unter seinem Stand.“

      Ich biss mir auf die Lippen und erinnerte ihn nicht daran, dass er mich geheiratet hatte. Eine Frau, von der er nichts wusste – und die nicht einmal eine gute Mitgift hatte, im Gegensatz zu Christine Boyer.

      „Lucien ist ehrgeizig, ihn hätte eine einflussreiche Frau weit bringen können. Ich muss dringend mit ihm reden und ihn zur Trennung bewegen. Stattdessen sitze ich hier fest!“ Wieder antwortete ich nicht. „Du hast keine Meinung?“, fragte er gereizt.

      Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ Denn eines wollte ich jetzt sicher nicht: mit ihm streiten. Und sein Verhältnis zu Lucien wollte ich schon gar nicht diskutieren. Das würde von Jahr zu Jahr gespannter werden.

      Das brachte doch alles nichts. Er war schlecht gelaunt und ich hatte nur zwei Stunden Zeit. Lächelnd stand ich auf und setzte mich auf seinen Schoß.

      „Marie, nein“, hob er an.

      „Scht.“ Ich legte ihm einen Zeigefinger auf die Lippen. „Ich habe keine Lust, mit dir zu streiten. Die Zeit ist knapp. Lass sie uns nicht mit Gesprächen vergeuden, die wir nicht führen wollen.“

      Ich küsste ihn. Vorsichtig lockend, spielte meine Zunge mit seinen Lippen, fuhr sanft seine Zähne entlang. Es dauerte nicht lange, bis er mein Spiel mit einer Heftigkeit erwiderte, die mir den Atem nahm.

      „Zum Teufel mit den Wachen“, murmelte er, zog mich hoch und drängte mich zum Bett. Er hielt mich nicht mehr ab, sein Hemd zu öffnen. Ein leises Stöhnen entrann seiner Kehle, als meine Finger nackte Haut berührten. Sanft erforschten seine Finger jeden Zentimeter meiner Haut und glitten schließlich meine Schenkel hinauf.

      Viel zu schnell hörten wir das Klopfen an der Tür und die Stimme des Wachmanns. „Die Zeit ist um.“

      Hastig sprang ich aus dem Bett und suchte meine Kleider zusammen. Napoleone beobachtete stumm, wie ich mich anzog. Als ich zur Tür gehen wollte, rief er mich zurück: „Wenn ich es recht überlege, war das ein wundervolles Geburtstagsgeschenk“, flüsterte er mir zu und seine Lippen suchten die meinen. Wir küssten uns immer noch, als die Wache die Tür aufstieß. „Na, der scheint Ihr es ordentlich besorgt zu haben.“

      Sofort versteifte sich Napoleone.

      „Nicht!“, wisperte ich. „Lass ihn reden. Er weiß es nicht besser.“ Ich ließ meine Hand über seine Wange gleiten und drehte mich zur Tür.

      „Wo ist Monsieur Berière?“ Kaum hatte ich die Frage ausgesprochen, tauchte er in der Tür auf.

      „Hier bin ich. Komm.“ Fordernd streckte er die Arme nach mir aus und legte sie erneut um meine Taille. Das Prickeln raubte mir den Atem. Ich wollte hier weg. Das heißt: Eigentlich nicht, aber Napoleones Gesichtsausdruck als Berière mich auf diese intime Art berührte, verhieß nichts Gutes. Er kochte vor Wut und beherrschte sich nur mühsam.

      Berière schien das ähnlich zu sehen. Sein Weg aus der Festung glich einer Flucht. Sobald wir außer Sichtweite waren, ließ er mich los und fragte: „War es schlimm? Er schien zornig.“

      „Das ist deutlich untertrieben. Er drohte damit, Euch umzubringen.“

      Berière lachte. „Ja, das passt zu ihm. Macht Euch bitte keine Sorgen, er wird mir verzeihen.“

      Das hoffte ich doch. „Danke, dass Ihr mir das Treffen ermöglicht habt.“

      „Lasst es gut sein.“ Eine leichte Röte überzog sein Gesicht. „Kann ich Euch sonst irgendwie behilflich sein?“

      „Nein. Nein, ich muss gehen. Grüßt ihn von mir und richtet ihm aus, dass ich sehr wütend wäre, wenn er Euch töten würde, ja?“ Er nickte bedächtig.

      „Gerne. Denn dann würden wir nie erfahren, was das ist, wenn wir uns berühren. Au revoir, Marie Seurant. Bis zum nächsten Mal.“ Er verbeugte sich und lief mit schnellen Schritten davon.

      Mein Blick ging ein letztes Mal zu Fort Carré hinauf und ich spürte das Ziehen, das meiner Heimreise vorausging. „Au revoir, Napoleone“, murmelte ich und kehrte in die Gegenwart zurück.

       „Was war das? Was ist da passiert, als du Tristan Berière berührt hast?“

       Marie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Als wäre alles in diesem Moment an die richtige Stelle gefallen. Wie, wenn es im Kopf klick macht und alles auf einmal einen Sinn ergibt. Nur dass ich es körperlich gespürt habe und er auch.“

       „Mmmh, und du weißt sicher nicht, wer der Mann ist?“

       „Keine Ahnung.“

       „Ich finde das zu merkwürdig, um es zu ignorieren.“

       „Ich auch, aber was soll ich machen? Ich weiß nicht, wer er ist und ich finde nichts über ihn.“

       „Frag ihn, wenn du wieder träumst! Frag ihn, wer er ist.“

       Marie biss sich auf die Lippen. „Ich weiß nicht. Das, was eben passiert ist, macht mir Angst. Dieses Gefühl ...“ Marie suchte nach Worten. „Es war so allumfassend.“ Sie schloss die Augen. „Weißt du, warum ich nicht mit Napoleone reden wollte?“, fragte sie leise. Ohne auf eine Antwort zu warten, sprach sie weiter: „Ich wollte dieses berauschende, wundervolle Gefühl vergessen, das Tristan

Скачать книгу