Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten. Karl May

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Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten - Karl May

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"Wann brecht ihr morgen auf?"

       "Wann brecht ihr morgen auf?"

       "Sobald die Sonne erscheint. Wünschest du, zur Ruhe zu

       gehen?"

       "Wie es dir angenehm ist."

       "Der Wille des Gastes ist Gesetz im Lager, und ihr seid müde,

       denn du hast die Pfeife bereits fortgelegt.

       Auch der Amasdar (* Mann mit der Beule = Lindsay.) macht

       schon seine Augen zu. Ich gönne euch die Ruhe."

       "Bejatend schirinkar - die Bejat haben angenehme Sitten.

       Erlaube, daß wir unsere Decken ausbreiten!"

       "Tut es. Allah aramed schumara - Gott gebe euch Schlaf (**

       Wörtlich: Allah singe oder lulle euch ein!)!"

       Auf einen Wink von ihm wurden ihm Teppiche gebracht, aus

       denen er sich ein Ruhelager bereitete. Meine Gefährten machten

       es sich so bequem wie möglich; ich aber verlängerte die Zügel

       meines Pferdes durch den Lasso, dessen Ende ich mir um das

       Handgelenk band, und legte mich dann außerhalb des

       Lagerkreises nieder. So konnte der Rappe weiden, und ich war

       seiner sicher, zumal der Hund an meiner Seite wachte.

       So verging eine Weile.

       Ich hatte die Augen noch nicht geschlossen, so näherte sich mir

       Ich hatte die Augen noch nicht geschlossen, so näherte sich mir

       jemand. Es war der Engländer, der seine beiden Decken neben

       mir niederlegte.

       "Schöne Freundschaft das," brummte er. "Sitze da, verstehe kein

       Wort! Denke, es soll mir erklärt werden!

       Da aber machte sich der Kerl aus dem Staube. Hm! Danke

       sehr!"

       "Verzeiht, Sir! Euch hatte ich wahrhaftig vergessen!"

       "Mich vergessen! Seid Ihr blind, oder bin ich nicht groß genug?"

       "Na, in die Augen fallt Ihr schon, besonders seit Ihr den

       Leuchtturm im Gesichte habt. Also was wollt Ihr wissen?"

       "Alles! Uebrigens mit dem Leuchtturme, das laßt sein, Master!

       Was habt Ihr denn mit diesem Scheik oder Khan besprochen?"

       Ich erklärte es ihm.

       "Well, das ist günstig. Nicht?"

       "Ja. Drei Tage lang sicher sein oder nicht, das ist ein

       Unterschied."

       "Ihr habt also gesagt: nach Bagdad? Meint Ihr das wirklich,

       Master?"

       Master?"

       "Es wäre mir allerdings das Liebste, aber es geht nicht."

       "Warum nicht?"

       "Wir müssen zu den Haddedihn zurück, denn Ihr habt Eure

       Diener noch dort, und sodann fällt es mir auch sehr schwer, mich

       von Halef zu trennen. Wenigstens verlasse ich ihn nicht eher, als

       bis ich ihn gesund und sicher bei seinem jungen Weibe weiß."

       "Richtig! Yes! Braver Kerl! Zehntausend Pfund wert. Well!

       Möchte auch sonst gern wieder hin."

       "Warum?"

       "Wegen Fowling-bulls."

       "Oh, Altertümer sind in der Nähe von Bagdad auch zu finden;

       zum Beispiel in den Ruinen bei Hilla. Dort hat Babylon

       gestanden, und es gibt da Trümmerfelder von einem Umkreise

       von mehreren geographischen Meilen, obgleich Babylon nicht so

       groß gewesen ist, wie Niniveh."

       "Oh! Ah! Hinreiten! Nach Hillah! Nicht?"

       "Darüber läßt sich noch nichts sagen. Die Hauptsache ist

       zunächst, daß wir den Tigris glücklich erreichen.

       Das Weitere wird sich dann finden."

       Das Weitere wird sich dann finden."

       "Schön! Wir gehen aber hin! Yes! Well! Good night!"

       "Gute Nacht!"

       Der gute Lindsay dachte heute nicht, daß wir eher und unter ganz

       andern Umständen, als er jetzt meinte, nach jenen Gegenden

       kommen würden. Er wickelte sich in seine Decke und ließ bald

       ein lautes Schnarchen vernehmen. Auch ich schlief ein, gewahrte

       aber vorher, daß vier Männer von den Bejat sich zu Pferde

       setzten und fortritten.

       Als ich erwachte, graute der Tag, und einzelne der Turkomanen

       waren bereits mit ihren Pferden beschäftigt. Halef, der auch

       schon munter war, hatte gleichfalls am Abend das Wegreiten der

       vier Bejat bemerkt und meldete es mir nun. Dann fragte er:

       "Sihdi, warum senden sie Boten fort, wenn sie es ehrlich mit uns

       meinen?"

       "Ich glaube nicht, daß diese vier just unsertwegen fortgeritten

       sind. Wir wären ja auch so schon vollständig in der Gewalt des

       Khan, wenn er Uebles gegen uns vorhätte. Sorge dich nicht,

       Halef!"

       Ich dachte mir, daß die Reiter wegen der Gefährlichkeit der

       Gegend als Kundschafter vorausgeschickt worden seien, und

       hatte damit auch wirklich das Richtige getroffen, wie ich auf

       hatte damit auch wirklich das Richtige getroffen, wie ich auf

       meine Erkundigung von Heider Mirlam selbst erfuhr.

       Nach einem sehr schmalen Frühstück, welches nur aus einigen

       Datteln bestand,

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