Das Geheimnis der Spulen. Geri Schnell
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Читать онлайн книгу Das Geheimnis der Spulen - Geri Schnell страница 10
Die Auswertung der ersten Spulen gibt noch keine neuen Erkenntnisse. Eine Flut von Daten, doch was bringt das? Solange man den Code nicht knacken kann, gar nichts!
Kira und Ulla teilen sich die Arbeit auf. Jede hat an ihrem privaten PC, zwei Harddisk angeschossen. Ein von Kira geschriebenes Programm, durchsucht nun jede Harddisk. Es sucht nach Wiederholungen, wird eine gefunden, speichert sie diese Sequenz auf der internen Disc. Das Programm läuft im Hintergrund, so kann sich sowohl Kira, als auch Ulla, sofort den gefundenen Sequenzen widmen und versuchen, daraus einen Schluss zu ziehen, welcher eine vernünftige Aussage gestatten würde.
Doch diese Arbeiten können sie erst am Abend erledigen, ihr normales Studium hat Vorrang.
Auch Mark muss sich um sein normales Studienthema kümmern. Er besucht Museen in welchen äthiopische Gegenstände ausgestellt sind. Dass seine gefundenen Spulen, ein Thema für seine Abschlussarbeit ergeben, ist ihm zu unsicher. Er hat ja noch mindestens zwei Jahre Zeit, das eilt nicht. Stellen als Dozent oder Lehrer sind im Moment eh Mangelware, da lebt er lieber bescheiden vom Stipendium.
Nach einer Woche haben sie alle Daten der elf Spulen auf je einer Harddisk gespeichert. Das Vergleichen im PC dauert etwas länger, da ist erst ein kleiner Teil ausgewertet. Die von Kira durchgeführten Übersetzungsversuche sind wenig erfolgreich.
Ausgebrochen finden Gebäude unter schwer weit Brand greifen Ungleichheit funktionieren.
Solche und ähnliche Sätze, spukt das Programm aus, da kann auch die KI nichts damit anfangen. Es ist einfach noch kein roter Faden zu finden, an den man sich bei der Interpretation halten könnte. Auch die ausgespuckten Worte, sind noch sehr unsicher und es heisst nicht, dass sie richtig übersetzt wurden.
Kira gibt den Versuch auf, Worte oder Sätze zu finden. Sie konzentriert sich auf Sequenzen, welche häufige Wiederholungen aufweisen. Sie hat drei typische Sequenzen erkannt und spielt jetzt mit ihnen herum, indem sie immer wieder vom binären System auf ein anderes, zum Beispiel, oktal und dezimal, wechselt. Bis jetzt hat es sie nicht weiter gebracht. Mit dem Siebzehner System, mit welchem sie jetzt arbeitet, scheinen sich gewisse Konturen herauszubilden. Nur, wer rechnet schon mit einem Siebzehnersystem? Da gibt es überhaupt keine logische Verbindung.
Als Mark nach Hause kommt, bemerkt ihn Kira erst gar nicht, sie ist so auf ihren Bildschirm konzentriert. Dass Mark jetzt einen Schlüssel zur Wohnung hat, ist ebenfalls ungewohnt für sie, bis jetzt musste sie Besuchern immer die Türe öffnen.
«Hallo Kira!», begrüsst sie Mark und gibt ihr einen zärtlichen Kuss, «störe ich?»
«Nein natürlich nicht», entgegnet sie und erwidert den Kuss leidenschaftlich.
«Dann ist es ja gut», meint Mark als er wieder zu Atem gekommen ist, «du scheinst allerdings sehr beschäftigt.»
«Schau dir mal dieses Bild an, man kann schemenhaft Konturen erkennen.»
«Ja, nur weiss ich nicht, was es sein könnte. Spiel noch etwas mit der Helligkeit, dann wird es vielleicht deutlicher.»
«Ich kann zwei dünne Sicheln erkennen, eine grosse und eine kleine», sie zeigt mit dem Finger auf den Bildschirm, «was könnte das sein? - Ein Symbol?»
«Ja, jetzt sehe ich sie auch», bestätigt Mark, «sie scheinen zu schweben, jedenfalls ist keine Befestigung zu erkennen.»
«Die Kontur ist wirklich nur sehr schwach erkennbar», gibt Kira zu bedenken, «doch es ist bis jetzt die einzige Darstellung, welche etwas hergibt.»
Plötzlich wird Mark nervös, in seinem Gehirn entwickelt sich ein unglaublicher Gedanke. Er wird still und nachdenklich.
«Was meinst du?», bricht er etwas später sein Schweigen, «wenn das eine Aufnahme der Erde mit dem Mond darstellt? Das wäre doch unglaublich!»
Nun braucht Kira etwas Zeit, um diesen Vorschlag zu verdauen.
«Nehmen wir an, ein Raumschiff steuert von einem anderen Sonnensystem die Erde an, was würde das Raumschiff als Erstes sehen?»
«Genau das ist es!», bestätigt Mark, «als Erstes würde eine schmale Sichel der Erde auftauchen, denn man kommt ja von hinten, also von der Sonne abgewandten Richtung, da taucht als Erstes nur eine schmale Sichel auf und wenn der Mond günstig steht, noch eine kleine Sichel vom Mond.»
«Ja das könnte stimmen», meint Kira, jetzt auch etwas nervös, «das würde bedeuten, dass wir jetzt einen Schlüssel haben, wie die Informationen interpretiert werden müssen.»
«Ja, das ist ein Durchbruch. Wenn wir davon ausgehen, dass Erde und Mond noch die gleiche Grösse hatten, dann haben wir hier einen Massstab, mit dem die Bildgrösse berechnet werden kann!»
«Das würde die Enträtselung der Zeichen deutlich vereinfachen. Zudem ist die Bildgrösse jetzt definiert, zumindest was das eine Bild angeht. Nun kann ich nach ähnlichen Sequenzen suchen. Wenn man weiss, wo das Bild anfängt und endet, ist es schon viel einfacher.»
«Wie geht's jetzt weiter?», fragt Mark.
«Ich suche jetzt in den Dateien nach weiteren Bildern. Du könntest versuchen, festzustellen, von welchem Punkt im Sonnensystem die Aufnahme gemacht wurde. Das würde uns einiges weiter bringen.»
«Anhand der Grössenunterschiede, lässt sich vielleicht die Position bestimmen, von wo die Aufnahme gemacht wurde», sinniert Mark, «findet sich kein solcher Punkt, deutet es darauf hin, dass unsere Annahme nicht stimmt, also ich fahre zur Uni, für meinen PC ist dies Rechenaufgabe zu komplex.»
«Gut, aber noch kein Wort zu anderen Personen, um sieben Uhr gibt es Nachtessen, bis dann suche ich nach weiteren Sequenzen, in dieser Bildgrösse. Ich vermute, dass diese Aufnahmen immer mit dem gleichen Gerät aufgenommen wurden und immer gleich beginnen und enden. Wenn man weiss, nach was man suchen muss, ist es viel einfacher.»
Als Mark um zehn Minuten vor sieben eintrifft, kocht Kira Spagetti.
«Sie brauchen noch zehn Minuten», stellt sie entschuldigend fest, «ich wusste nicht ob du pünktlich bist.»
Ein zärtlicher Kuss zur Begrüssung, bestätigt dass die Entschuldigung angenommen ist, «ich bereite den Tisch vor und öffne die Weinflasche, es gibt etwas zu feiern!»
«Bei dir auch?», fragt Kira und schüttet das Wasser ab, «ich war auch erfolgreich!»
Beide machen es spannend, doch das Essen hat Vorrang, sonst wird es kalt.
«Prost,