Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses von 1939 bis 2018. Jürgen Ruszkowski

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Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses von 1939 bis 2018 - Jürgen Ruszkowski gelbe Reihe bei Jürgen Ruszkowski

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geputzt, es wird sich gewaschen, das Zimmer aufgeräumt. Um 20:15 Uhr mache ich den ‚Stubendurchgang’. Dabei sehe ich, ob alle im Bett liegen und ruhig sind. Bis 20:30 Uhr können die Jungen noch lesen. Jetzt geht der Familienleiter durch die Zimmer, wünscht den Jungen eine gute Nacht und löscht das Licht. Hiernach kommt für mich die letzte Tagesarbeit: Für kurze Zeit muss ich noch auf dem Flur die Ohren spitzen, um zu hören, ob überall Ruhe herrscht, was aber in der Regel der Fall ist. Dann kann ich mich auf ‚mein’ Zimmer zurückziehen. Dort muss ich aber gut die Lampe verhängen und mich geräuschlos bewegen, um nicht die beiden Jungen zu wecken, die mit mir zusammen in einem Zimmer schlafen. Wenn die Arbeit auch öfter schwer fällt, wenn man oft viel Energie aufwenden muss und der Tag lang ist, so bringt sie doch viel Freude.

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      Gerhard Jeromin schildert den Alltag in einer Jungenfamilie in Versform:

      Ich hab’ noch schnell so auf der Stell’ – so hin und her, so kreuz und quer – mit Qual und auch mit Freude – kein Kollossalgebäude – ein’ Vers – und noch ein’ Vers gemacht:

      Ich berichte – Also höret

      die Geschichte – ungestöret

      (im Gedichte) – nicht empöret!

      aller Tage – wie’s so geht

      aus der Lage – von früh bis spät

      mit der Waage – bei uns hier

      meiner Augen – (laut Papier)

      Ob sie taugen? – mit Manier

      Wird sich weisen – und Unbehagen

      So gemessen! – lässt sich tragen

      Nichts vergessen? – manche Last.

      Nein! – Fast!

      Das ist fein. – Aufgepasst!

      (Muss so sein) – (Ohne Hast!)

      Epos Nummer eins (’s ist was fein’s)

      Wecken!

      Der Schläfer:

      (Weis in Schranken den Gedanken!

      Zum Verrecken dieses Wecken!)

      Willst mich necken?

      Irgendwo?

      Doch nicht so!! ooohhh – o!

      Dieser Schrecken! – und dann recken.

      Wecken!

      Unerhört! – nie gehört – (doch dann…)

      Aufgestört werden die Gedanken

      Wieder ohne Schranken wandern sie und wanken, ranken, schwanken…

      …wandern sie in der Früh’ – wieder fort…

      Doch das eine Wort: Wecken!

      Weis in Schranken den Gedanken:

      Zum Verrecken dieses Wecken!

      15 Kinder! Keine Sünder, wenn sie schlafen.

      In dem Hafen ihrer Träume wachsen Wunderbäume.

      15 Knaben soll man haben in der Früh’.

      Wecke sie!

      „Guten Morgen!“

      Dieses Wort schallt bald …fort – hier und dort:

      5 mal in der Runde in der 6ten Morgenstunde.

      „Aufstehen! …und die Bäume ihrer Träume brechen um –

      bumm! (zu dumm)

      „Aufstehen!“

      (Darauf gibt es keinen Reim; denn auf diesen Leim

      muss zum Schluss ein jeder – oder… entweder draufgehen!

      …und auf alle Fälle mein Geselle auf der Stelle und mit Schnelle: denn wie eine Welle folgt zum 2ten Mal der Ruf

      (Wer ihm diese Stimme schuf?

      „Aufstehen!“

      …ihm? …wem? – na, dem Herrn Familienleiter!

      Wie’ n Gefreiter, ja so schreit er: „Aufstehen!“

      Wieder der Schläfer:

      Faulheit lass los! – Her mit der Hos’!

      Her mit dem Hemd! – äh, Quatsch! – noch gepennt!

      Nur noch ein Stück, noch einmal zurück… in den Traum

      …auf den Baum – in den Hafen – und dann schlafen.

      „Jetzt aber raus!“

      Brand und Braus!

      Ei, der Daus!

      Schreck und Graus – der sieht aus:

      …und dann schreit er, wie ’n Gefreiter – wer?

      Na, der Herr Familienleiter!

      Waschen

      Nein! Nicht nur naschen und erhaschen etwas Wasser!

      Immer nasser, immer blasser wird die Haut.

      brrrr…ihm graut!

      Und so kalt wird es bald. – Man wird alt!

      Waschen?

      Nicht zu viel! Der Sex-Appeal geht durch ’s Siel

      durch das Gewasche.

      Das ist die Masche: Einmal ran an den Kran.

      Spiegelblick! – und zurück.

      so, das reicht. (Wasser weicht die Poren auf)

      Waschen? – pfeif’ ich drauf!

      Zähne putzen soll was nutzen,

      soll was nutzen.

      Doch für mich gilt das nicht.

      Ich bin froh – doch auch so!

      In die Haare – iii, bewahre – nicht Pomade, das wär’ schade!

      In die Haare kommt ein Kamm!

      Mein lieber Mann, gar nicht schlecht!

      (Hab

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