Mahamudra Tantra. Geshe Kelsang Gyatso

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Mahamudra Tantra - Geshe Kelsang Gyatso

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Pfades, Lamrim, erklärt werden. Zum Beispiel erklärt Das neue Meditationshandbuch einundzwanzig verschiedene Meditationen, die zur Verwirklichung einundzwanzig spiritueller Pfade – oder Stufen des Pfades zur Erleuchtung – führen. Traditionellerweise ist der erste dieser Pfade ein starkes Sich-Verlassen auf unseren Spirituellen Meister. Wie es in Je Tsongkhapas Gebet der Stufen des Pfades heißt:

      Der Pfad beginnt mit tiefem Vertrauen

      Zum gütigen Lehrer, Quelle alles Guten.

      Alle diese einundzwanzig Stufen des Pfades, beginnend mit dem Sich-Verlassen auf einen Spirituellen Meister, sind spirituelle Pfade, die zu reinem und immerwährendem Glück führen.

      Die verbleibenden fünf Pfade, die von Chandrakirti aufgelistet werden, sind unkorrekte Pfade, die zu Zuständen des Leidens führen. Sie werden auch „verunreinigte Handlungen“ genannt, weil sie durch die inneren Gifte der Selbst-Wertschätzung und der Unwissenheit des Festhaltens am Selbst motiviert sind. Sogar tugendhafte Handlungen, die durch am Selbst festhaltende Unwissenheit motiviert sind und die zu einer menschlichen Wiedergeburt führen, sind verunreinigte Handlungen. In unseren vergangenen Leben haben wir, durch die Verblendung des Festhaltens am Selbst motiviert, tugendhafte Handlungen ausgeführt, wie das Beachten moralischer Disziplin. Eine solche Handlung war die Hauptursache unserer gegenwärtigen menschlichen Wiedergeburt, aber weil sie durch Verblendungen verunreinigt war, ist unsere gegenwärtige menschliche Wiedergeburt eine verunreinigte Wiedergeburt. Da wir eine verunreinigte Wiedergeburt als Mensch angenommen haben, haben wir keine andere Wahl, als die verschiedenen Arten menschlichen Leidens zu erfahren.

      Unsere gegenwärtigen Erfahrungen von bestimmten Leiden und Problemen haben eine spezifische Verbindung zu bestimmten Handlungen, die wir in der Vergangenheit ausgeübt haben. Diese verborgene Verbindung ist subtil und nicht leicht zu verstehen. Wir können sie nicht mit unseren Augen sehen, aber wir können sie durch unsere Weisheit verstehen, insbesondere, wenn wir uns auf Buddhas Lehren verlassen.

      Warum leiden wir und erfahren wir so viele Probleme? Leiden und Probleme werden uns nicht als Bestrafung gegeben. Wann immer wir Schwierigkeiten erleben, geben wir normalerweise anderen die Schuld, aber in Wirklichkeit erfahren wir sie, weil wir eine verunreinigte menschliche Wiedergeburt angenommen haben – als Resultat verunreinigter Handlungen, die aus unserem eigenen Festhalten am Selbst und unserer eigenen Selbst-Wertschätzung entstanden sind. Unsere menschliche Wiedergeburt ist die Grundlage aller unserer menschlichen Leiden und Probleme. Tiere müssen verschiedene Arten von tierischen Leiden erfahren, weil sie eine verunreinigte Wiedergeburt als Tier angenommen haben. Das gleiche gilt auch für Höllenwesen, Hungrige Geister und selbst die Götter des Begierdebereichs; alle Lebewesen erfahren Leiden, weil sie eine verunreinigte Wiedergeburt angenommen haben. Solche Wiedergeburten sind von der Natur des Leidens und die Grundlage allen Unglücks und aller Probleme.

      Benutzen wir unsere menschliche Wiedergeburt für die spirituelle Praxis, wird sie sinnvoll, ansonsten ist ihre Natur Leiden: sie ist eine Manifestation des giftigen Geistes des Festhaltens am Selbst. Ist ein Same giftig, ist es auch die resultierende Ernte. Da auf ähnliche Weise die Ursache, eine verunreinigte Wiedergeburt, wie Gift ist, sind auch ihre Auswirklungen unvermeidlich giftig und schmerzhaft.

      Verunreinigte Wiedergeburt ist wie ein tiefer und endlos großer Ozean und unsere Probleme und Leiden sind wie die Wellen, die beständig aus ihm entstehen. Wir sind seit anfangsloser Zeit in diesem großen Ozean gewesen und haben Leben für Leben verunreinigte Wiedergeburten angenommen. Wenn wir nicht in diesem Leben die beständige Befreiung von verunreinigten Wiedergeburten erlangen, werden wir für zahllose zukünftige Leben im Ozean des Leidens verbleiben müssen; dieses Leiden wird nie von allein aufhören. Solange wir in diesem großen Ozean verbleiben, werden unsere Körper immer wieder durch die Seeungeheuer des Herrn des Todes gefressen werden und wir werden ständig neue Wiedergeburten erfahren müssen. Dann müssen wir in jedem neuen Leben die Leiden und Probleme des jeweiligen Lebens erfahren. Wenn wir als Mensch geboren werden, haben wir keine andere Wahl, als menschliche Leiden und Probleme zu erfahren, und wenn wir als Tier wiedergeboren werden, müssen wir die Leiden und Probleme eines Tieres erfahren. Dieser Kreislauf verunreinigter Wiedergeburt und Leiden, der „Samsara“ genannt wird, dreht sich fortwährend, Leben für Leben, endlos.

      Unsere verunreinigte Wiedergeburt ist unser eigenes Samsara. Obwohl niemand von uns leiden möchte, entsteht Leiden ganz natürlich und ohne Wahl, da wir in Samsara sind. Es braucht große Weisheit, um unser eigenes Samsara zu erkennen und zu verstehen, dass dies unsere wirkliche Situation ist. Das Verständnis und der Glaube, dass unser eigenes Samsara – unsere verunreinigte Wiedergeburt – die Quelle und die Grundlage all unserer Leiden und Probleme ist, ist die grundlegende korrekte Sicht, die uns zur Erlangung der Befreiung und Erleuchtung führt. Das Entwickeln und Aufrechterhalten einer solchen nichttäuschenden Sicht ist die Basis für die effektive Praxis des Mahamudra-Tantras, welches die eigentliche Methode ist, um das Kontinuum verunreinigter Wiedergeburt zu durchtrennen.

      Wenn wir durch das Nachdenken über diese Anleitungen klar verstehen, dass alle unsere täglichen Probleme und Leiden von unserem eigenen Samsara herrühren, werden wir aus tiefem Herzen glauben, dass es äußerst wichtig ist, unsere eigene verunreinigte Wiedergeburt aufzugeben und die beständige Befreiung von Leiden zu erlangen. Wir sollten Bemühen anwenden, diese nützliche Sicht Tag und Nacht zu bewahren, ohne sie zu vergessen.

      Während wir diese Sichtweise bewahren, sollten wir dann andere Lebewesen in Betracht ziehen. Im Vergleich zu anderen sind unsere Probleme und Leiden unbedeutend, weil andere zahllos sind, während wir selbst nur eine einzige Person sind. Das Glück und die Freiheit zahlloser Lebewesen sind wichtiger als das Glück und die Freiheit einer einzigen Person – wir selbst. Es ist daher unangemessen, nur um unsere eigene Befreiung besorgt zu sein. Wir sollten stattdessen die höhere Sicht entwickeln, die alle Lebewesen schätzt und diese Tag und Nacht bewahren, ohne es uns zu gestatten, sie jemals zu vergessen.

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      Grundlegende Absicht

      Wohin wir auch gehen, was wir auch tun – es hängt von unserer Absicht ab. Egal wie kraftvoll unser Körper und unsere Rede sein mögen, wir werden nie fähig sein etwas zu tun, wenn uns die Absicht dazu fehlt. Wenn unsere Absicht unkorrekt ist, werden wir ganz natürlich unkorrekte Handlungen ausführen, die unangenehme Ergebnisse entstehen lassen; ist unsere Absicht aber korrekt, wird das Gegenteil der Fall sein.

      Aufgrund unserer unkorrekten oder selbstsüchtigen Absichten führen wir verunreinigte Handlungen aus, die die Hauptursache für das Annehmen einer verunreinigten Wiedergeburt, unseres eigenen Samsaras sind. Unser eigenes Samsara, die Quelle aller Leiden und Probleme, wird deshalb durch unsere unkorrekte Absichten erschaffen. Unsere selbst-wertschätzende Absicht möchte, dass wir jederzeit glücklich sind, während sie das Glück anderer vernachlässigt. Dies ist die normale Absicht, die wir seit anfangsloser Zeit, Tag und Nacht, selbst im Schlaf und Leben für Leben gehabt haben. Bis jetzt jedoch haben wir diesen Wunsch nie erfüllt. Dies liegt daran, dass es in diesem Kreislauf verunreinigter Wiedergeburt überhaupt kein wirkliches Glück gibt.

      Im Gebet der Stufen des Pfades sagt Je Tsongkhapa:

      Die Vergnügen Samsaras sind täuschend,

      Geben keine Zufriedenheit, nur Qualen.

      Viele Menschen denken: „Wenn ich reich werde, eine gute Stellung habe oder einen attraktiven Liebhaber finde, dann werde ich glücklich sein“, aber wenn sie dann reich werden, eine gute Stellung haben oder einen attraktiven Liebhaber finden, erfahren sie immer noch kein reines Glück. Stattdessen erfahren sie viele neue Probleme, Leiden und Gefahren; überall können wir viele Beispiele dafür sehen!

      Wenn

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