Der Spiegel des Dharma mit Ergänzungen. Geshe Kelsang Gyatso

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Der Spiegel des Dharma mit Ergänzungen - Geshe Kelsang Gyatso

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Wenn wir subtile abhängige Beziehung verwirklichen, dann ist unser Verständnis der Leerheit qualifiziert. Dass Dinge in Abhängigkeit von ihren Ursachen und Bedingungen existieren, beweist, dass Dinge nicht von ihrer eigenen Seite existieren und dies wiederum beweist, dass die Dinge, die wir normalerweise sehen oder wahrnehmen, nicht existieren. Dies wiederum beweist, dass Dinge in Ab­hängigkeit von ihrem bloßen Namen existieren, was die wirkliche Bedeutung von abhängiger Beziehung ist. Die Art und Weise, wie Dinge wirklich existieren, ist in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen. Es gibt keine Dinge außer ihrem bloßen Namen. Dies ist subtile abhängige Beziehung.

      Wir sollten die folgende Kontemplation und Meditation üben:

      Dass Dinge in Abhängigkeit von ihren Ursachen und Bedin­gungen existieren, beweist, dass sie nicht von ihrer eigenen Seite existieren. Dies wiederum beweist, dass die Dinge, die wir normalerweise sehen oder wahrnehmen, nicht existieren, und dies wiederum beweist, dass Dinge in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen existieren. Die Art und Weise, wie Dinge wirklich existieren, ist in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen.

      Wenn wir, indem wir immer wieder darüber nachdenken, klar verstehen, dass die Art und Weise, wie Dinge wirklich existieren, in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen ist, halten wir dieses tiefgründige Wissen in unserem Herzen und meditieren so lange wie möglich darüber. Durch fortwährendes Üben dieser Kontemplation und Meditation wird sich unser Festhalten am Selbst, die Wurzel all unseres Leidens, verringern und schließlich ganz aufhören.

      Im Urtext heißt es:

      Wenn du Phänomene wie Samsara und Nirvana und Ursache und Wirkung so klar siehst, wie sie existieren,

      Und zur gleichen Zeit siehst, dass alle Phänomene, die du normalerweise siehst oder wahrnimmst, nicht existieren,

      Dann hast du den Pfad der richtigen Sicht der Leerheit betreten

      Und somit erfreust du alle Buddhas.

      Auf dieser Stufe müssen wir die beiden folgenden Dinge erreichen: (1) Wir müssen die Objekte der Verneinung der Leerheit – die Dinge und Phänomene, die wir normalerweise sehen oder wahrnehmen – verneinen und (2) wir müssen begreifen, dass die Phänomene von Samsara und Nirvana sowie Ursache und Wirkung alle tatsächlich existieren. Wenn wir diese beiden erreichen, ohne dass wir irgendwelche Widersprüche zwischen ihnen sehen, dann haben wir den Pfad der richtigen Sicht der Leerheit betreten und erfreuen dadurch alle Buddhas.

      Im Urtext heißt es:

      Wenn du wahrnimmst und glaubst, dass die Erscheinung, Phänomene,

      Und die Leere, Leerheit der Phänomene,

      Dualistisch sind,

      Hast du Buddhas Absicht noch nicht verwirklicht.

      Mit diesen Worten sagt Je Tsongkhapa, dass wir Buddhas Absicht noch nicht verwirklicht haben, wenn wir wahrnehmen und glauben, dass Erscheinung und Leerheit dualistisch sind. Deshalb müssen wir uns bemühen, Buddhas endgültige Absicht zu verwirklichen, das heißt, nichtduale Erscheinung und Leerheit verwirklichen.

      Im Allgemeinen sind alle Phänomene in zweien enthalten, Erscheinung und Leerheit. Phänomene selbst sind Erscheinung und ihre Leerheit ist Leere. Diese Erscheinung und Leere sind nichtdual, das heißt ein Objekt, keine zwei. Dies ist wie das Blau des Himmels und der Himmel selbst. Das Blau des Himmels ist der Himmel selbst, es gibt kein Blau des Himmels verschieden vom Himmel selbst – der Himmel selbst erscheint als Blau. Da die wirkliche Natur der Phänomene die Leerheit der Phänomene ist, nehmen wir in Wahrheit, wenn wir Phänomene wahrnehmen, die Leerheit der Phänomene wahr, doch aufgrund von Unwissenheit können wir das nicht verstehen. Es gibt keine Phänomene außer ihrer Leerheit. Deshalb sind Phänomene – was Erscheinung ist – und ihre Leerheit – was Leere ist – nichtdual, das heißt ein Objekt, nicht zwei. Durch diese Erklärung können wir die Bedeutung von nichtdualer Erscheinung und Leere verstehen. Wenn wir die nichtduale Erscheinung und Leere als endlosen Raum der Leerheit begreifen, indem wir über die Bedeutung dieser Erklärung geistig immer wieder nachdenken, dann halten wir dieses tiefgründige Wissen in unserem Herzen und meditieren fortwährend darüber, bis es zur spontanen Verwirklichung von nichtdualer Erscheinung und Leere wird. Hierdurch werden unsere dualistische Erscheinung und fehlerhafte Erscheinung enden und wir werden somit schnell Erleuchtung erlangen.

      Qualifizierten tantrisch Praktizierenden erscheinen in diesem endlosen Raum der Leerheit ihre eigene Umgebung, Vergnügen, Körper, Geist und ihr eigenes Selbst ganz natürlich als erleuchtete Umgebung, Vergnügen, Körper, Geist und Selbst eines erleuchteten Wesens: Alles existiert ganz natürlich in Abhängigkeit von seinem bloßen Namen.

      Die Bedeutung von nichtdualer Erscheinung und Leer­heit ist sehr tiefgründig und nicht leicht zu verstehen. Die Weis­heit, die die nichtduale Erscheinung und Leerheit ver­wirk­licht, ist eine höhere Ebene der richtigen Sicht der Leer­­heit und sich in dieser Weisheit zu schulen ist der schnelle Pfad zur Erleuchtung. Je Tsongkhapa entnahm diese Anlei­tungen der Ganden Emanationsschrift, deren Natur die Weis­heit Buddha Manjushris ist.

      Haben wir ein starkes Potenzial für spirituelle Verwirk­lichungen in uns, werden wir unter dieser Bedingung leicht tiefgründiges Wissen und spirituelle Verwirk­lichungen entwickeln und aufrechterhalten. Wir können diese Bedingung, ein starkes Potenzial für spirituelle Verwirklichungen, in uns vollenden, indem wir aufrichtig den Guru Yoga des Weisheitsbuddha Je Tsongkhapa üben. Hierdurch werden wir die kraftvollen Segnungen aller Buddhas durch unseren Guru erhalten, sodass wir leicht tiefgründiges Wissen und spirituelle Verwirklichungen entwickeln und aufrechterhalten können. Praktizierende wie Gyalwa Ensäpa und seine Schüler und Je Sherab Senge und seine Schüler sind dafür Zeugen. Sie erlangten den Zustand der Erleuchtung innerhalb von drei Jahren. Das ist ein Wunder. Dies macht uns deutlich, wie sehr wir vom Glück begünstigt sind, dass wir die Möglichkeit haben, diese Anleitungen zu üben. Es gibt zwei hauptsächliche Guru Yogas von Je Tsongkhapa: Darbringung an den spirituellen Meister und Die Hunderte von Gottheiten des Freudvollen Landes, die beide der Ganden Emanationsschrift entnommen sind. Die Übungen dieser beiden Guru Yogas sind kraftvolle Methoden, unser Potenzial, schnell Erleuchtung zu erlangen, wachsen zu lassen, sodass wir schnell Erleuchtung erlangen können.

      Im Urtext heißt es:

      Wenn sich durch bloßes Sehen,

      Dass die Dinge in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen existieren,

      Dein Festhalten am Selbst verringert oder aufhört,

      Dann hast du zu dieser Zeit dein Verständnis von Leerheit vollendet.

      Die Bedeutung dieses Verses ist sehr klar. Auf dieser Stufe müssen wir uns in subtiler abhängiger Beziehung schulen – dass Phänomene in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen existieren und nicht von ihrer eigenen Seite. Das heißt, dass wir fortwährend über diese subtile abhängige Beziehung nachdenken und meditieren müssen.

      Im Urtext heißt es:

      Wenn du ferner das Extrem der Existenz verneinst,

      Einfach indem du verwirklichst, dass Phänomene lediglich bloße Erscheinung sind,

      Und wenn du das Extrem der Nichtexistenz verneinst,

      Einfach indem du verwirklichst, dass all die Phänomene, die du normalerweise siehst oder wahrnimmst, nicht existieren,

      Und

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