Der veruntreute Himmel. Franz Werfel
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»Auslauf, soviel ihr wollt«, mischte sich Leopold ein. »Von hier auf den Kroatenkogel zum Beispiel geht's auch hübsch zwei Stunden hinauf, verwegener Sohn, und oben im Gasthaus bekommt ihr sogar ein ganz gutes Mittagessen. – Die protzige Vitalität dieser neuen Generation ist ekelerregend.«
Philipp legte die Hand aufs Herz und verbeugte sich im Stile des Artisten Bichler:
»Voilà«, machte er, »ein bescheidener, aber weiser Rat. Man sieht, die Kunst der Diplomatie besteht im Kompromiß. – Der Kroatenkogel ist ein träumerischer Abendspaziergang für Fräul'n Teta mit Herrn Gemahl. – Ich bitte zu beachten, daß ich wieder einmal meine hochfliegenden und radikalen Pläne dem romantischen Kleinmut unserer älteren Generation opfere.«
Philipp hatte recht. Auf den Kroatenkogel, einen Waldberg der Umgebung, führte eine breite Promenade, die an jeder Wegkehre mit Ruhebänken für schlendernde Spaziergänger und Naturfreunde geschmückt war. Ich selbst ging zwei- oder dreimal des Jahres die Serpentine bis zu dem beliebten Gasthaus hinauf. Es war wirklich ein Spaziergang für ältere Leute oder gesetzte Seelen, die jedes alpinistischen Ehrgeizes entbehrten. Sogar Herzkranke durften diesen sanften und gepflegten Anstieg wagen.
Nachdem sie noch einige Male auf das Entehrende dieses allzu leichten und niedrigen Zieles hingewiesen hatten, versprachen die jungen Leute die Ersteigung des Schröckenspitz oder, besser noch, des Großen Priel für einige Tage zu verschieben, denn Dilettanten wollten sie sich nicht schimpfen lassen. Dilettant heißt zu deutsch Liebhaber. Der moderne Mensch aber ist kein Liebhaber, sondern ein Zielhaber. Für den Auslauf also mochte der Kroatenkogel genügen. Am frühen Nachmittag wollte man wieder daheim sein.
Philipp winkte uns flüchtig zum Abschied. Dann sprang er in seiner ganzen Länge den andern voran. Wir blickten ihnen nach, wie sie, das Parktor zur Seite lassend, sich über den Zaun schwangen.
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