Das verlorene Paradies. Джон Мильтон

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Das verlorene Paradies - Джон Мильтон

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Angst und tiefe Traurigkeit verraten,

      Worein verstockter Stolz und Hass sich mischt;

      Er sieht, so weit als Engel können sehn,

      In seiner Lage wüst' und elend sich,

      Ein furchtbarlich Gefängnis flammt um ihn,

      Gleich einem Feuerofen, doch den Flammen

      Entstrahlt kein Licht; nur sichtbar finstre Nacht

      Enthüllt ihm hier die Gruppen tiefen Weh's,

      Die Gegenden der Sorgen, düstre Schatten,

      Wo Friede nicht, noch Ruhe je verweilt,

      Wohin selbst Hoffnung, die sonst Allen naht,

      Nicht kommen kann; nur endlos grimme Pein

      Mischt sich der Feuerflut, genährt von Schwefel,

      Der ewig brennt und nimmer sich verzehrt.

      Solch einen Ort erschuf der ewge Richter

      Für die Empörer, deren Kerker hier

      Aus tiefstem Dunkel gähnt, daß sie von Gott

      Und Himmelslicht drei Mal so weit entfernt,

      Als wie der Mittelpunkt vom letzten Pol.

      Wie ungleich jenem Raum, aus dem sie fielen!

      Dort sieht er die Genomen seines Fall's

      Von Flut und Wirbelwind der Feuermassen

      Verschlungen, und an seiner Seite wälzen

      Den Einen, an Verbrechen und Gewalt

      Ihm selbst der nächste, der bekannt dereinst

      In Palästina ward als Beelzebub.

      Zu diesem wandt der Erzfeind jetzo sich,

      Der in dem Himmel Satan wird genannt,

      Mit trotzigem Wort das grause Schweigen brechend:

      »Wenn Du es bist, – doch o! wie tief gefallen,

      Wie ungleich Dem, der in den Lichtgefilden

      Mit höchstem Glanz bekleidet, Myriaden

      An Schimmer überstrahlte – wenn Du's bist,

      Den wechselseitig Bündnis, gleicher Plan,

      Hoffnung und Wagnis in der großen Tat

      Mit mir verband, und Elend nun im Sturz –

      Du siehst, in welchen Pfuhl, aus welcher Höhe

      Gestürzt wir sind, so mächtig war sein Donner,

      Wer hat vorher auch dieser grausen Waffe

      Gewalt gekannt? doch weder dies, noch auch

      Was sonst des mächtigen Siegers Grimm verhängt,

      Läßt mich bereun und meinen Willen ändern,

      Ob ich verändert auch im äußern Glanz,

      Groll fühl ich ob beleidigten Verdienstes,

      Was mit dem Höchsten mich zu kämpfen zwang,

      Und mich zum Streit die unermessne Macht

      Bewehrter Geisterscharen führen hieß,

      Die seine Herrschaft wagten zu verschmähn,

      Die mich erwählten, seiner Allgewalt

      Sich widersetzten, auf den Himmelsau'n

      In zweifelhaften Treffen seinen Thron

      Erschütternd. Ob das Schlachtfeld auch verloren,

      Ist doch nicht Alles hin; der Wille nicht,

      Der unbesiegbar, nicht der Rache Durst,

      Der ewge Hass und Mut, sich nie zu beugen,

      Und was noch sonst unüberwindlich ist:

      Den einen Ruhm soll nimmer mir sein Grimm

      Und seine Macht entreißen. Wollt' ich jetzt

      Kniebeugend ihn um seine Gnade flehn

      Und seine Macht vergöttern, dessen Reich

      Jüngst vor dem Schrecken dieses Arms erbebte,

      So wär' es wahrlich niedrig, wäre Schmach

      Und größre Schande noch als unser Sturz,

      Da nach dem Schicksal nie die Macht der Götter,

      In uns das Himmlische nie schwinden kann;

      Weil die Erfahrung dieses großen Kampfs

      An Kräften uns nicht schwächer; ja nur stärker

      An Vorsicht machte, können wir mit mehr

      Erfolg und Hoffnung ewge Fehde wagen,

      Die unversöhnlich mit Gewalt und List

      Den größten unsrer Feinde soll bekriegen,

      Der triumphierend jetzt im Freudetaumel

      Des Himmels Herrschaft ganz allein besitzt.«

      So sprach der abgefallnen Engel Herr

      Laut prahlend, doch gefoltert von Verzweiflung

      Und keck entgegnet ihm sein Mitgenoß:

      »O Fürst und Haupt so vieler Herrschermächte,

      Die in den Krieg die Seraphim geführt,

      Die furchtlos bei der schreckenvollsten Tat

      Des ewgen Himmelskönigs Thron bedrohten,

      Zu prüfen seiner Oberherrschaft Kraft,

      Ob sie auf Zufall oder Macht gestützt:

      Wohl seh ich und beklag' ich dies Ereignis,

      Das durch der Niederlage grausen Sturz

      Den Himmel uns verlor und unser ganzes

      Gewaltiges Heer furchtbar zertrümmerte,

      So weit als Götter oder Himmelswesen

      Zu Grunde gehn, denn Geist

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