Das verlorene Paradies. Джон Мильтон

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das verlorene Paradies - Джон Мильтон страница 3

Das verlorene Paradies - Джон Мильтон

Скачать книгу

bald auch kehrt die Kraft,

      Ob unser Ruhm auch schwand und unser Glück

      Von endlos arger Pein verschlungen ward.

      Doch wie, wenn unser Sieger (dessen Kraft

      Ich anerkennen muß, da nicht geringere

      Die unsern Kräfte je besiegen konnte)

      Uns Geist und Stärke ließ, um unsre Qual

      Ganz kräftig zu erdulden und zu leiden,

      Daß seinem Rächerzorne wir genügen,

      Und ihm als Knechte nach dem Kriegesrecht

      Zu Dienste stehn; gleichviel, zu welchem Fron,

      Um hier im Hag der Hölle bei dem Feuer,

      Ob in dem Pfuhl als Boten mitzuwirken:

      Was frommt es uns, daß unvermindert wir

      Die Stärke so wie ewges Dasein fühlen,

      Um ewige Bestrafung auszustehn?«

      Worauf der Erzfeind rasch erwiderte:

      »Gefallner Cherub, schwach zu sein ist elend

      Im Tun und Leiden; doch versichert sei,

      Nie wird mehr Gutes unser Handeln sein,

      Das Böse tun wird unsre höchste Lust,

      Als seines hohen Willens Gegenteil,

      Den wir bekriegt. Wenn seine Vorsehung

      Aus unserm Bösen Gutes schaffen will,

      So müssen diesen Zweck wir ihm vereiteln,

      Im Guten Stoff zum Bösen stets zu finden.

      Dies wird uns oft gelingen, und vielleicht

      Ihn öfters kränken, und wenn ich nicht irre

      Vom Ziel ihm den geheimsten Willen lenken.

      Doch sieh, der grimmige Sieger hat die Diener

      Der Rache schon zum Tor des Himmels wieder

      Zurückgewinkt; die Schwefelhagelflut,

      Die uns im Sturme nachgeschüttelt ward,

      Hat ausgetobt, im wilden Flammenmeer,

      Das uns umwogt, als wir vom Himmel stürzten;

      Der Donner, mit dem roten Blitz beschwingt

      Und ungestümer Wut, hat seinen Köcher

      Vielleicht erschöpft, und läßt allmählich nach,

      Zu brüllen durch den endlos wüsten Schlund.

      Laß die Gelegenheit uns nicht versäumen,

      Die uns des Feinds gesättigte Wut verschafft.

      Siehst du die furchtbar öde Heide dort,

      Die Wohnung der Verzweiflung, ohne Licht,

      Bis auf den Schimmer dieser fahlen Flammen,

      Die blaß und schrecklich flimmern? Dorthin laß

      Uns retten aus der Feuerwogen Stößen,

      Laß dort uns ruhn, wenn irgend Ruhe dort,

      Und sammelnd unser tiefbetrübtes Heer

      Erwägen, wie wir unsern Schaden bessern,

      Und unser furchtbar Elend überstehn,

      Wie aus der Hoffnung wir Verstärkung schöpfen,

      Wo nicht, Entschlossenheit aus der Verzweiflung.«

      So sprach der Satan zu dem Leidgefährten,

      Das Haupt der Flut enthoben, und die Augen

      In Flammen funkelnd; niederwärts gebeugt

      Schwamm mehre Hufen weithin ausgestreckt

      Sein Körper auf den Wogen lang und breit,

      An Größe jenen Riesen gleich der Fabel,

      Wie die Titanen oder Erdgebornen,

      Die Zeus bekriegt, wie Typhon und Briareus,

      Die einst die Schlucht beim alten Tarsus barg,

      Wie jenes Seegetier, der Leviathan,

      Den Gott als allergrößtes Wesen schuf,

      Das in des Ozeans Gewässern schwimmt,

      Den, wenn er in Norwegens Schaume schlummert,

      Der Schiffer einer nachtereilten Barke

      Oft für ein Eiland hält, und, wie man sagt,

      Wirft dann der Seemann in die Schuppenhaut

      Den Anker, und liegt vor dem Wind geschützt

      An seiner Seite, wenn noch nachtumhüllt

      Dem Meer nicht der ersehnte Morgen lacht.

      So ausgestreckt lag jetzt der Satan da,

      Gekettet an den Feuersee; wohl nimmer

      Hätt' er sein Haupt erhoben, wenn der Wille

      Und die Erlaubnis des Allwaltenden

      Ihm Raum zu seinem finstern Werke ließ,

      Damit er selbst durch wiederholten Frevel

      Verdammnis auf sich häufe, da er Andern,

      Zu schaden sucht' und dann voll Grimm gewahrt,

      Wie alle Bosheit Gutes nur erschuf,

      Und den durch ihn verführten Menschenkindern

      Unendlich Huld und Gnad' erwiesen wird,

      Doch wälzt auf ihn sich dreifach Rach' und Wut, –

      Jetzt richtet aus dem Pfuhl er sich empor,

      Gewalt'gen Wuchses, von den beiden Seiten

      Zurückgetrieben, senken sich der Flammen

      Hochzackige Gipfel, rollen in die Wogen

      Und lassen mittenin ein schrecklich Tal.

      Dann

Скачать книгу