Das verlorene Paradies. Джон Мильтон
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Ob unser Ruhm auch schwand und unser Glück
Von endlos arger Pein verschlungen ward.
Doch wie, wenn unser Sieger (dessen Kraft
Ich anerkennen muß, da nicht geringere
Die unsern Kräfte je besiegen konnte)
Uns Geist und Stärke ließ, um unsre Qual
Ganz kräftig zu erdulden und zu leiden,
Daß seinem Rächerzorne wir genügen,
Und ihm als Knechte nach dem Kriegesrecht
Zu Dienste stehn; gleichviel, zu welchem Fron,
Um hier im Hag der Hölle bei dem Feuer,
Ob in dem Pfuhl als Boten mitzuwirken:
Was frommt es uns, daß unvermindert wir
Die Stärke so wie ewges Dasein fühlen,
Um ewige Bestrafung auszustehn?«
Worauf der Erzfeind rasch erwiderte:
»Gefallner Cherub, schwach zu sein ist elend
Im Tun und Leiden; doch versichert sei,
Nie wird mehr Gutes unser Handeln sein,
Das Böse tun wird unsre höchste Lust,
Als seines hohen Willens Gegenteil,
Den wir bekriegt. Wenn seine Vorsehung
Aus unserm Bösen Gutes schaffen will,
So müssen diesen Zweck wir ihm vereiteln,
Im Guten Stoff zum Bösen stets zu finden.
Dies wird uns oft gelingen, und vielleicht
Ihn öfters kränken, und wenn ich nicht irre
Vom Ziel ihm den geheimsten Willen lenken.
Doch sieh, der grimmige Sieger hat die Diener
Der Rache schon zum Tor des Himmels wieder
Zurückgewinkt; die Schwefelhagelflut,
Die uns im Sturme nachgeschüttelt ward,
Hat ausgetobt, im wilden Flammenmeer,
Das uns umwogt, als wir vom Himmel stürzten;
Der Donner, mit dem roten Blitz beschwingt
Und ungestümer Wut, hat seinen Köcher
Vielleicht erschöpft, und läßt allmählich nach,
Zu brüllen durch den endlos wüsten Schlund.
Laß die Gelegenheit uns nicht versäumen,
Die uns des Feinds gesättigte Wut verschafft.
Siehst du die furchtbar öde Heide dort,
Die Wohnung der Verzweiflung, ohne Licht,
Bis auf den Schimmer dieser fahlen Flammen,
Die blaß und schrecklich flimmern? Dorthin laß
Uns retten aus der Feuerwogen Stößen,
Laß dort uns ruhn, wenn irgend Ruhe dort,
Und sammelnd unser tiefbetrübtes Heer
Erwägen, wie wir unsern Schaden bessern,
Und unser furchtbar Elend überstehn,
Wie aus der Hoffnung wir Verstärkung schöpfen,
Wo nicht, Entschlossenheit aus der Verzweiflung.«
So sprach der Satan zu dem Leidgefährten,
Das Haupt der Flut enthoben, und die Augen
In Flammen funkelnd; niederwärts gebeugt
Schwamm mehre Hufen weithin ausgestreckt
Sein Körper auf den Wogen lang und breit,
An Größe jenen Riesen gleich der Fabel,
Wie die Titanen oder Erdgebornen,
Die Zeus bekriegt, wie Typhon und Briareus,
Die einst die Schlucht beim alten Tarsus barg,
Wie jenes Seegetier, der Leviathan,
Den Gott als allergrößtes Wesen schuf,
Das in des Ozeans Gewässern schwimmt,
Den, wenn er in Norwegens Schaume schlummert,
Der Schiffer einer nachtereilten Barke
Oft für ein Eiland hält, und, wie man sagt,
Wirft dann der Seemann in die Schuppenhaut
Den Anker, und liegt vor dem Wind geschützt
An seiner Seite, wenn noch nachtumhüllt
Dem Meer nicht der ersehnte Morgen lacht.
So ausgestreckt lag jetzt der Satan da,
Gekettet an den Feuersee; wohl nimmer
Hätt' er sein Haupt erhoben, wenn der Wille
Und die Erlaubnis des Allwaltenden
Ihm Raum zu seinem finstern Werke ließ,
Damit er selbst durch wiederholten Frevel
Verdammnis auf sich häufe, da er Andern,
Zu schaden sucht' und dann voll Grimm gewahrt,
Wie alle Bosheit Gutes nur erschuf,
Und den durch ihn verführten Menschenkindern
Unendlich Huld und Gnad' erwiesen wird,
Doch wälzt auf ihn sich dreifach Rach' und Wut, –
Jetzt richtet aus dem Pfuhl er sich empor,
Gewalt'gen Wuchses, von den beiden Seiten
Zurückgetrieben, senken sich der Flammen
Hochzackige Gipfel, rollen in die Wogen
Und lassen mittenin ein schrecklich Tal.
Dann