Das verlorene Paradies. Джон Мильтон
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Читать онлайн книгу Das verlorene Paradies - Джон Мильтон страница 23
Such' ich den Pfad dahin, wo euer Reich
An's Licht des Himmels grenzt. Ja gibt es einen
Noch andern Raum, der Euch entrückt, und jüngst
Vom Himmelskönig in Besitz genommen,
So geht mein Weg durch diese Tiefe hin;
Zeigt mir den Weg und wenn ihr dieses tut,
Wird euch kein schlechter Lohn dafür, denn wieder
Einnehmen will ich das verlorne Reich,
Wenn ich die Anmaßung des Herrn vertilgt,
Und in ursprünglich Dunkel wieder führen,
Und was der Reise Ziel, auf's Neu' das Banner
Der alten Nacht noch einmal dort errichten.
Euch sei der Vorteil, mein die Rache nur.«
Also sprach Satan, und Erwiderung gab
Ihm der Anarch betreten und nur stammelnd:
»Wohl weiß ich Fremdling wer Du bist, der Engel
Gewalt'ges Haupt, der jüngst dem Himmelskönig
Sich widersetzt und dann vernichtet ward.
Ich sah und hört es, denn solch zahlreich Heer
Wie Deines, floh nicht schweigend durch die Tiefen,
Mit Sturz auf Sturz, Zerrüttung auf Zerrüttung,
Verwirrung, die sich ärger noch verwirrt,
Da aus den Himmelspforten Millionen
Siegreicher Horden euch verfolgten. Hier
Auf meinen Grenzen halt' ich meinen Sitz,
Ob mir's gelingt, das Wenige, was mir blieb,
Zu schirmen, das durch Euern innern Zwist
Stets angegriffen ward, wodurch das Zepter
Der alten Nacht noch mehr geschwächt. Zuerst
Verlor die Höll' ich, euern Kerker, der
Sich unten weit und breit erstreckt und jüngst
Noch Erd' und Himmel, eine neue Welt,
Die über meinem Reiche hängt, geschmiedet
An goldne Ketten, an des Himmels Seite,
Wo eure Legionen niederstürzten: –
Geht dort Dein Gang hin, hast Du nicht mehr weit,
Und näher die Gefahr. Beeile Dich;
Verwüstung, Raub und Sturz sind mein Gewinn.«
Er schwieg; und Satan stand nicht Antwort ihm,
Sprang aufwärts, hocherfreut, daß auf einmal
Sein Meer ein Ufer finden sollte, frisch
Und mit erneuter Kraft und Munterkeit
Gleich einer Feuerpyramide nach dem Raum
Und schlägt sich durch der Elemente Kampf,
Die ihn umringten, seinen Weg hindurch;
Gefährlicher und enger war die Bahn,
Als wie die Argo sie bestanden einst,
Da sie durch Felsen fuhr im Bosporus, –
Und wie Ulysses die Charybdis mied
Und auch vorbei der Scilla steuerte:
So mühsam setzt er seine Reise fort
Mit harter Schwierigkeit, doch als er endlich
Hindurch gedrungen, welch ein eigner Wechsel
Erschien auf einmal nach des Menschen Fall:
Denn Tod und Sünde folgten seiner Spur
Mit aller Macht, so war's des Himmels Wille,
Und bahnten hinter ihm bequemen Weg
Durch jenen finstern Schlund, des’ wilder Golf
Geduldig eine Brücke schlagen ließ
Von wunderbarer Länge, die sich stracks
Bis zu dem Außenring der Erde dehnt.
Auf dieser wandeln die gefallnen Geister
Gemächlich hin und her, um bald die Menschen
Zu locken, bald zu strafen, wenn nicht Gott
Und Engel sie besonders gnädig schirmen.
Jedoch zuletzt erscheint der heil'ge Strom
Des Lichts, und flutet von den Himmelsmauern
Bis in den Busen jener dunkeln Nacht
Mit Dämmerschein; und hier beginnt zuerst
Die fernste Grenze der Natur, – es weicht
Zurück das Chaos, wie ein Feind geschlagen
Aus seinen Schanzen wird; auch das Getöse
Ist minder feindlich hier und minder laut,
Daß Satan mit geringern Mühen auch
Behaglich auf den stillen Wellen schwebt
Bei zweifelhaftem Licht, er fährt mit Lust
Zum Hafen wie ein Schiff, das von dem Sturm
Zerrüttet Tau und Mast verloren hat.
Die ausgespannten Schwingen wiegt er nun
Im leeren Raume, so der Luft vergleichbar:
Um so von fern das Strahlenreich zu schauen,
Das weit sich dehnt, von unbestimmter Form,
Mit Türmen von Opal und mit lebendigen
Saphiren rings die Zinnen ausgeschmückt,
Einst seine Heimat – und nicht fern davon
An goldner Kette hing die neue Welt,
Ein Stern in kleinster Größe, dicht am Mond.
Boshafter