Das verlorene Paradies. Джон Мильтон

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das verlorene Paradies - Джон Мильтон страница 18

Das verlorene Paradies - Джон Мильтон

Скачать книгу

Glück, von Elend und von Seligkeit,

      Von Leidenschaft und Unempfindlichkeit,

      Von Ruhm und Schmach, was alles leere Klugheit

      Und falsche Weisheit, die auf Zeiten doch

      Bezaubernd schnell die Angst und Qual verjagt

      Und trügerische Hoffnung noch erregt,

      Und mit Geduld das schon versteinte Herz

      Sowie mit dreifach hartem Stahl bewaffnet.

      Ein andrer Teil durchstreift in dichten Banden

      Die weite, düstre Welt, ob sich vielleicht

      Ein andrer Strich als bessre Wohnung finde.

      Vierfachen Weges geht ihr luftger Zug

      Am Strande der vier Höllenströme hin,

      Die giftig in das Flammenmeer sich winden:

      Der Styx, die Flut des tödlich bittern Hasses,

      Der Acheron, der schwarzen Sorge Strom,

      Cocytus, von der Klage so benannt,

      Die stets an seiner Reue Wasser tönt,

      Und Phlegethon, des Feuer Wut entzündet.

      Von diesen ferne rollt ein stiller Strom,

      Lethe die Quelle der Vergessenheit,

      Sein Wasserlabyrinth. Wer daraus trinkt,

      Vergißt im Nu sein Wesen, seinen Stand

      Und Lust und Leid, Vergnügen so wie Qual.

      Jenseits des Stromes liegt ein eisig Land,

      Wild, dunkel und von ew'gem Sturm gepeitscht,

      Mit Wirbelwind und grauser Hagelflut,

      Die auf dem festen Lande nimmer schmilzt,

      Nein, sich zu Bergen häuft, und nur wie Trümmer

      Uralter Säulen scheint. Rings tiefer Schnee

      Und Eis, ein Schlund so wie Serbona's Sumpf,

      Der zwischen Damiat und Casius lag,

      Wo ganze Heere drin versunken sind.

      Die Luft brennt eisig dort, und arge Kälte

      Bewirkt, was sonst nur Feuerglut vermag.

      Dahin von Furien mit Harpyenfüßen

      Geschleppt, gelangen die Verdammten all',

      Und fühlen wechselweis den bittern Tausch

      Der ärgsten Grade, durch den Wechsel nur

      Fühlbarer noch; – von Flammenbetten stürzen

      In's Eis sie nieder, daß die Ätherwärme

      Erstirbt in ihnen; regungslos zu schmachten,

      Und festgebannt und ringsum eingefroren,

      Bis man zurück sie in die Flammen stürzt.

      Sie schreiten über diesen Lethesund,

      Nur ihre Qual vermehrend, hin und wider,

      Bestreben sich im Fluge nach den Strom,

      Um mit dem kleinsten Tropfen im Moment

      All ihre Pein und Schmerzen zu vergessen.

      Doch ob sie nah auch dem Gestade, streitet

      Das Schicksal wider sie; Medusa wacht

      Mit dem Gorgonenhaupte bei der Flut:

      Das Wasser flieht von selbst vor jeglichem

      Lebendigen Wesen, wie dereinst es floh

      Den Mund des Tantalus. Bei solchen Streifen

      Im wirren Zug verloren, sahen jetzt

      Bestürzten Blickes die verwegnen Banden,

      Von Schreck und Schauer bleich, ihr jammervolles

      Geschick und fanden nirgends eine Rast,

      Sie zogen durch manch dunkles, ödes Tal,

      Durch manche Jammergegend, über viele

      Eisalpen, Glutenfelsen, Klippen, Höhlen,

      Moräste, Strudel, Grüfte, Todesschatten,

      Des Todes Welt, die Gott im Fluch erschuf,

      Die gut für Böses nur, wo Tod nur lebt

      Und alles Leben stirbt, und die Natur

      Verkehrtes nur erzeugt, bloß ungeheure,

      Abscheuliche, ganz namenlose Dinge,

      Wie niemals sie die Fabel wohl ersann,

      Noch Furcht sie jemals dachte, nur Chimären,

      Und scheußliche Gorgonen so wie Hydern.

      Satan, der Gegner Gottes und der Menschen,

      Erhebt indessen sich auf raschen Flügeln,

      Entflammt von hochaufstrebenden Gedanken,

      Und sucht einsamen Flugs der Hölle Pforte;

      Bald kreuzt er nach der rechten Hand die Küste,

      Bald nach der linken, jetzt mit flachen Schwingen

      Die Tiefe streifend, schwingt er sich empor,

      Hinauf zum hochgetürmten Flammenbogen,

      Wie wenn zur See von ferne man entdeckt

      Hoch an den Wolken hängend eine Flotte,

      Die mit dem Wind der Nacht- und Tagesgleiche

      Gesellig von Bengalen segelt, oder

      Von Tidor und Ternate, von woher

      Kaufleute teure Spezereien holen,

      Durch Äthiopien zum Cape fahrend

      Und nach dem Nordstern Nachts die Richtung lenkend:

      Also erschien von fern des Satans Flug.

      Endlich

Скачать книгу