Das verlorene Paradies. Джон Мильтон

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Das verlorene Paradies - Джон Мильтон

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sanft und lieblich all die Narben dieser

      Glutklumpen heilt, indem sie Balsam haucht.

      Wer aber soll die neue Welt erspähn,

      Und wer genügt, den finstern, bodenlosen

      Abgrund gewandten Schritts zu untersuchen,

      Und wer soll durch die fühlbar dichte Nacht

      Den ungebahnten Weg ergründen, oder

      Den luft'gen Flug entfalten, unermüdlich

      Die Schwingen über wüste Klüfte tragen,

      Eh jenes Eiland er des Glücks erreicht?

      Und welche Kunst und Stärke genügte dann,

      Und welche List, um jene scharfen Wachen

      Der aufgestellten Engelschar zu täuschen?

      Hier braucht es Vorsicht wie bei unsrer Wahl,

      Denn Jener, den wir dorthin ausgesandt,

      Trägt das Gewicht der ganzen letzten Hoffnung!« –

      Er sprach's und setzte sich. Erwartung hielt

      Erhoben seinen Blick: wer wohl erschien,

      Wer loben oder widerraten würde

      Und wagen den gefährlichen Versuch.

      Doch Alle saßen stumm, – mit ernstem Sinn

      Erwägend die Gefahr; und Jeder las

      Bestürzt in seines Nachbars Angesicht

      Die eigne Furcht. Und Keiner ward gefunden

      Von dieser besten Schar der Himmelsstürmer,

      Der keck sich zu der schreckensvollen Reise

      Erbieten wollte, bis der Satan endlich,

      Den jetzt ein klarer Glorienschein erhob,

      Monarch'schen Ruhm's und Wertes sich bewusst,

      Zu seinen niedrigern Gefährten sprach:

      »Nachwuchs des Himmels! Lichtverklärte Throne!

      Mit Recht hat tiefes Schweigen uns ergriffen

      Und Bangigkeit, obwohl wir unverzagt.

      Lang ist der Weg und hart, der aus der Hölle

      Zum Lichte führt, und unser Kerker fest,

      Dies ungeheure flammende Gewölbe,

      Das uns zu schlingen droht, ummauert uns

      Neunfach; und Tore brennender Demanten,

      Geschlossen drohen starr sie jeden Ausgang.

      Käm' Einer durch, so fängt ihn gleich die Tiefe

      Der wesenlosen Nacht, die öde gähnt;

      Und drohet ihm mit dem Verlust des Seins,

      Sobald er den fruchtlosen Schlund erfüllt.

      Naht dann er einer unbekannten Welt,

      Wo sie auch sei, was bleibt ihm als Gefahren,

      Die er nicht kennt und wo er kaum entrinnt?

      Doch würd' ich diesen Thron entweih'n ihr Fürsten,

      Die königliche Herrschaft glanzgeschmückt,

      Wenn mich ein Plan für's allgemeine Wohl

      Gleich durch den Schein von Wagnis und Gefahr

      Vom Unternehmen abzuschrecken wagte!

      Warum erhielt ich diese Königswürde,

      Und schlage sie nicht aus, wenn ich mich weig're

      Jetzt die Gefahr so wie den Ruhm zu teilen,

      Wie's einem Herrscher ziemt, dem mehr Gefahr

      Gebührt, da hoch er über Andre thront.

      Geht drum gewalt'ge Mächte, zwar gefallen,

      Doch stets des Himmels Schrecken, und bedenkt

      Daheim, weil hier doch unsre Heimat ist,

      Was wohl am Besten unser Elend lindern

      Und uns die Höll' erträglich machen kann,

      Wenn Heilkunst oder Zauberei die Pein

      Wird mindern, stillen oder bannen können.

      Auch unterlaßt nicht, auf den Feind zu achten,

      Der wachsam ist, indes ich alle Küsten

      Der nächtigen Verwüstung rings durchschweife,

      Errettung uns zu suchen; denn es soll

      Niemand dies Unternehmen mit mir teilen.«

      Dies sprechend hob sich der Monarch empor

      Und hinderte, daß Jemand ihm erwid're;

      Weil einige Häupter jetzt, da sie wohl wussten

      Daß sie nur abgewiesen würden, sich zu dem

      Erböten, was sie erst mit Furcht erfüllt,

      Und abgewiesen selbst, doch in den Ruf

      Als Nebenbuhler kämen, und den Ruhm,

      Den er durch hartes Wagnis ernten mußte,

      Wohlfeil gewönnen. Doch sie fürchteten,

      Wie die Gefahr – auch seines Worts Verbot;

      Und All' erhoben sich mit ihm zugleich,

      So daß es ringsum rauschte wie der ferne

      Hinrollende Donner. Darauf beugten sie

      Sich ehrfurchtsvoll vor ihm zur Erde, priesen

      Als einen Gott ihn, der dem Höchsten gleich.

      Auch rühmten sie als eine Heldentat,

      Daß er zu Aller Heil sein eigenes

      Aufopferte; denn die verdammten Geister

      Verlieren nimmer gänzlich ihre Tugend,

      Auf daß die schlechten

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