Das verlorene Paradies. Джон Мильтон
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Verles'nem Aufgebot der große Rat.
Zweiter Gesang
Hoch auf dem Thron von königlichem Prunk,
Der all den Reichtum Indiens und Ormuz's,
Wie den, wodurch des Ostens reiche Hand
Mit Perl' und Gold die Fürsten überströmt,
Weit überstrahlte, saß der Satanas.
Durch sein Verdienst zu solcher Höh' erhoben
Und durch Verzweiflung über alles Maß
Gestiegen, strebt er höher noch hinaus,
Um unersättlichen, doch eitlen Krieg
Mit Gott zu führen, achtlos des Erfolgs,
Enthüllt er seine stolzen Pläne so:
»Ihr Herrschermächte, Herrn und Himmelsgötter,
Weil keine Tief' im Abgrund ew'ge Kraft,
Wenn auch gestürzt sie ist, erhalten kann,
Geb' ich noch nicht den Himmel für verloren.
Von diesem Fall erstehend, wird die Kraft
Die himmlische, weit herrlicher erscheinen,
Und hat den zweiten Fall nicht zu befürchten.
Zwar hat mich Recht und himmlisches Gesetz
Zu eurem Haupt erwählt, dann freie Wahl,
Nebst dem, was ich im Rat und im Gefecht
Mir an Verdienst erwarb; doch der Verlust,
So weit er wiederum ersetzt, hat mir
Den Thron, noch unbeneidet, mehr befestigt,
Den volle Beistimmung mir übergab.
Des Himmels Heil, von Würde stets begleitet,
Mag im Geringern wohl den Neid erregen,
Doch wer beneidet Den, des höchster Stand
Zum Ziel des Donnerers zuerst ihn stellt,
Als euer Bollwerk, und verdammt zur Fülle
Endloser Pein? Wo keine Güter winken
Als Kampfesziel, regt sich kein Streit zur Spaltung;
Denn Keiner wünscht der Hölle Vorzug wohl,
Und Keiner, dessen Qual nur wenig wiegt,
Wird größre noch verlangen. Einigkeit
Und feste Treue, wie sie kaum im Himmel,
Läßt unser altes rechtes Erbe fordern,
Gewisser des Erfolgs, als je das Glück
Uns zuerteilte; was der beste Weg,
Ob offnes Kämpfen, ob verdeckte List,
Erwägen wir: wer Rat weiß, möge sprechen.«
Er schwieg, und ihm zunächst stand Moloch auf,
Ein zeptertragender Fürst, der stärkste Geist,
Der wild im Himmel focht, und wilder jetzt
Noch aus Verzweiflung war; er hielt an Stärke
Dem Ewigen sich gleich und wollte lieber
Nicht sein, als weniger; bei diesem Glauben
Schwand alle Furcht, um Gott, um Höll' und Ärg'res
Ganz unbekümmert, sprach er diese Worte:
»Mein Rat ist offner Krieg, nicht rühm' ich mich
Der List, worin ich unerfahren bin;
Laßt Dem sie, wem sie nötig, oder wenn
Sie nötig, nur nicht jetzt. Soll, während Solche
Nachgrübelnd sitzen, die bewaffnete
Million, die das Signal zum Kampf ersehnt,
Als Flüchtlinge des Himmels müßig schmachten,
Als Wohnsitz diesen dunkeln Pfuhl der Schmach,
Den Kerker seiner Tyrannei, der nur
Durch unsre Zögerung regiert, empfangen?
Nein, laßt uns lieber mit der Hölle Feuer
Und Wut uns waffnen, um auf Einmal all'
Unwiderstehlich zu des Himmels Zinnen
Vorschreitend unsre Marterqual als Waffe
Dem Peiniger entgegen zu verwandeln.
Dann soll auf seines Wurfgeschosses Tosen
Der höllische Donner dröhnen; statt des Blitzes
Nur schwarze Glut, mit gleicher Wut geschossen,
Die Engelschar umlodern und sein Thron
Mit Schwefel sich und fremdem Feuer, erst
Als Folter uns erwählt, umflutet sehn.
Doch Manchem scheint vielleicht der Weg zu steil
Mit ausgespreizten Schwingen gegen jenen
Gewalt'gern Feind; drum laßt bedenken uns,
Wenn nicht der Trank aus dem Vergessenspfuhl
Sie noch umnebelt, daß wir in die Heimat
In uns gebührender Bewegung steigen,
Zu fallen, wär' zuwider unserm Wesen.
Wer fühlte jüngst nicht, als der trotz'ge Feind
An des geschlagnen Heeres Nachtrab hing,
Uns in die Tiefe trieb, mit welchem Zwang
Und mühevollem Flug so tief wir sanken?
Aufsteigen ist drum leicht, der Ausgang ist
Gefürchtet; reizten wieder wir den Stärkern,
Kann schlimmre Wege zum Verderben uns
Sein