Das verlorene Paradies. Джон Мильтон
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Wie unsre, je vertrieben werden könnte?
Denn wer kann jetzt, nach dem Verluste selbst
Wohl glauben, daß die Legionen all,
Durch deren Sturz der Himmel leer geworden,
Nicht wieder eigenmächtig sich erheben
Und ihren Heimatsitz erobern würden?
Das ganze Heer des Himmels zeuge mir,
Ob ich voll Widerspruch geraten, oder
Gefahren scheuend, Hoffnung je verlor?
Doch Er, der als Monarch des Himmels herrscht,
Saß sicher auf dem Thron bisher, gestützt
Auf alten Ruhm, Gewohnheit und Vertrag,
Und prunkte mit dem königlichen Pomp,
Doch barg er seine Kraft, was uns zum Kampfe
Verlockt und unsern Sturz herbeigeführt.
Nun kennen seine Macht wir und die unsre,
So daß wir weder Ihn zum Kampfe reizen,
Noch auch gereizt uns fürchten vor dem Krieg;
Das Beste bleibt verborgen nun zu wirken
Durch List und Trug, was nicht Gewalt vermocht;
Damit er endlich von uns lerne, daß
Wer durch Gewalt den Feind besiegt, nur halb
Ihn überwunden hat. Erzeugen kann
Der Raum noch neue Welten, denn die Sage
Ging schon im Himmel, daß er eine Welt
In Kurzem schaffen wolle, drin ein neues
Geschlecht zu pflanzen, das mit gleicher Gunst
Er segnen würde, wie des Himmels Söhne.
Dahin vielleicht geht unser erster Ausfall,
Und sei's als Späher. Sei's auch anderswo!
Denn dieser Höllenpfuhl soll nimmermehr
Des Himmels Geister ketten, noch das Dunkel
Des Abgrunds lang sie decken. Doch der Plan
Erfordert, daß im vollen Rat er reife,
Dem Frieden Fluch! Wer denkt an Unterwerfung?
Zum Kriege! Krieg! sei's offen oder heimlich!«
Er sprachs, und zu bestätigen seine Worte,
Erblitzten Millionen Flammenschwerter,
Von mächtgen Cberubshüften rasch gezückt,
Erleuchtet war die Hölle weitherum;
Sie ras'ten gegen den Allmächtgen wild,
Und schlugen grimmig mit geschwungnen Waffen
Auf ihren klingenden Schilden Kriegeslärm,
Zum Himmelsdom die stolze Fordrung brüllend.
Unweit davon erhob ein Hügel sich,
Des großer Gipfel Rauch und Feuer spie,
Sonst war der Berg von glanz'ger Rind' umstrahlt,
Ein sichres Zeichen, daß in seinem Bauch
Metallisches Erz, das Werk des Schwefels, war.
Dort eilt beflügelt hin ein dichter Trupp
Schanzgräbern gleich, mit Spaten und mit Schaufeln,
Die vor dem königlichen Heere laufen,
Das Feld mit Wall und Graben zu umziehn.
Mammon voran, er, der gebeugteste
Der Geisterschar, die aus dem Himmel fiel.
Im Himmel selbst war immer niederwärts
Bei ihm Gedank' und Blick, bewundernd mehr
Des Himmels reiches Gold auf dem Getäfel,
Als all' das Heilige, was sich göttlich wies
In seligen Visionen; erst durch ihn
Erlernt der Mensch, die Tiefen zu durchplündern,
Und mit verruchter Hand die Eingeweide
Der Mutter Erde zu durchwühlen, nur
Der Schätze halb, die besser drin verborgen.
Geräumige Wunde hatte bald sein Trupp
Im Berg geschlagen und des Goldes Rippe
Herausgegraben. Niemand staun' etwa,
Daß Reichtum in der Hölle Tiefe wachse,
Des teuern Fluchs ist dieser Boden wert.
Laßt Jene hier, die irdische Dinge preisen,
Von Babel staunend reden und von Werken
Der Könige von Memphis; lernen, wie
Des Ruhmes größtes Monument voll Kraft
Und Kunst von der verworfnen Höllenschar
Leicht übertroffen wird in einer Stunde,
Was voller Fleiß kaum in Jahrhunderten
Zahllose Menschenhände bilden können.
Nah bei der Ebne schmelzt' in mancher Zelle,
Auf deren Grund ein flüssig Feuer quoll
Aus jenem See, ein zweiter Haufe künstlich
Erzmassen, von dem Gold die Schlacken sondernd;
Ein dritter hat im Boden schon gebildet
Verschiedne Formen und erfüllt die Rinnen
Durch wundersame Gäng' aus jenen Zellen:
So wie der Schall in einer Orgel schnell
Vom Windeshauch aus mancher Pfeife tönt.
Dann aus der Erde stieg ein Riesenbau
Gleich