Das verlorene Paradies. Джон Мильтон
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Читать онлайн книгу Das verlorene Paradies - Джон Мильтон страница 17
Ehrgeiz im Schein des Eifers nur bewogen.
So schlossen sie den zweifelvollen Rat,
Ihr unvergleichlich Haupt mit Jauchzen preisend:
Wie wenn die düstren Wolken von den Gipfeln
Der Berge steigen und der Nordwind schläft,
Das Angesicht des Himmels überwallend,
Und dann ein trübes Element auf's Land
Schnee oder Regenschauer schüttet, und sodann
Der Sonne letzter Strahl zum lieblichen
Lebwohl erglänzt, das Feld sich neu belebt,
So daß die Vögel singen, Herden blöken,
Und Berg und Tal die Freude widerhallt.
O Schmach der Menschen! Selbst die Teufel hält
Eintracht und Frieden mit einander fest:
Die Menschen nur von den vernunftbegabten
Geschöpfen spalten sich, wiewohl sie unter
Des Himmels Gnade. Gott verkündet Frieden, –
Sie aber hegen Feindschaft, Hass und Kampf,
Und führen Krieg, die Erde grass verwüstend,
Um sich einander zu zerstören; als ob nicht
Der Mensch genug der Höllenfeinde hätte,
Die Tag und Nacht auf sein Verderben lauern,
Was just zur Einigkeit ihn leiten sollte.
So aufgehoben war der Hölle Rat.
In Ordnung kamen nun die hohen Fürsten
Den mächtigen Satan in der Mitte führend,
Der schon allein ein Himmelsstürmer schien,
Und furchtbar war als Herr des Höllenreichs;
Ein Kreis von feurigen Seraphim umschloss
Mit Pomp und nachgeahmtem Himmelsstaat
Ihn rings, in hellen Wappenröcken strahlend;
Dann ward befohlen, daß der Reichsbeschluss
Verkündet werde mit Trompetenschall,
Flugs gegen die vier Winde setzten vier
Der schnellsten Cherubim an ihren Mund
Das klingende Metall, und bliesen drein.
Die Heroldstimmen künden den Beschluss,
Die hohle Tiefe hört sie fern und nah;
Das Höllenheer erwidert jauchzend ihm
Mit Beifallsschrei'n. Beruhigt und von falscher
Hoffnung ermuntert, teilten sich die Mächte,
Ein Jeglicher nahm seinen eignen Weg,
Wie Neigung oder Wahl ihn irre führte,
Um Ruhe dem unstäten Geist zu suchen,
Daß er die trüben Stunden froh verbringe,
Bis jenes hohe Haupt zurückgekehrt.
Wetteifernd auf der Ebne mit einander,
Versuchten sie im schnellen Laufe sich,
Und schwangen in der Luft sich mit den Flügeln,
Wie im Olympischen Spiel auf Pythons Feld.
Die Andern zähmten ihre Feuerrosse,
Umfuhren mit der Wagen Flug das Ziel,
Und bildeten aus Scharen Vorderreihn:
Wie wenn zur Warnung stolzer Städte, Krieg
In trüber Luft erscheint und in den Wolken
Zum Kampfe Heere stürzen, rücken vorn
An jeden Flügel luftige Kämpfer an,
Mit eingelegtem Speer bis dichtre Scharen
Sich bilden, und der Himmel von den Taten
Von einem Ende bis zum andern glüht.
Ein andrer Teil noch grimmiger gestimmt,
Reißt mit typhonisch ungeheurer Wut
Die Felsen aus, und fährt auf Wirbelwinden;
Die Hölle faßt dies wilde Toben kaum:
So riß einst der Alcide, sieggekrönt,
Zurückgekehret von Oechalia,
Das Giftgewand mit Schauderqualen fühlend,
Thessaliens Tannen samt der Wurzel aus,
Und schleuderte den Lichas von dem Gipfel
Des Oeta in Euböa's fernen See.
Noch Andre, die von sanfterem Gemüt,
Ziehn sich in stilles Tal zurück und singen
Mit Engeltönen zu der Harfe Klang
Die eignen Heldentaten, ihren Sturz
Durch Kriegeslos, und klagen das Geschick,
Daß freie Tugend der Gewalt erliegt.
Selbstsucht war ihr Gesang, doch Harmonie
(Denn diese kommt ja von Unsterblichen)
Vermochte selbst der Hölle Graus zu bannen,
Und bracht' Entzücken in der Hörer Schar.
In lieblichern Gesprächen (es bezaubert
Wohlredenheit den Geist, Gesang
Den Sinn,) saß abgesondert noch ein Teil
Auf einem Hügel in erhabnem Denken,
Sie reden über Vorsehung und Wissen,
Schicksal und Willen und Vorherbestimmung,
Verloren ganz in diesem Labyrinth;
Auch sprechen sie