DER MULTIVERSALE KRIEG. Martin Cordemann
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Читать онлайн книгу DER MULTIVERSALE KRIEG - Martin Cordemann страница 11
Das führte ihn zu dem kniffligen Teil. Er musste exakt berechnen, welches der Schiffe ihnen am nächsten war, und, noch komplexer, wann es wahrscheinlich wo für die nächste Sprungberechnung halten würde. Wie er schnell merkte, hatte er gerade einen Punkt der Tschaikowski verpasst, aber wenn er es richtig abpasste und seine Sonde schnell genug war, dann konnte sie das Schiff bei ihrem nächsten Zwischenaufenthalt erreichen.
Es war knifflig, es war gefährlich... und es war erfolgreich!
„Was für ein Plan!“ lachte Washington begeistert, als sie ihren Kollegen umarmte.
„Hätte auch schiefgehen können“, meinte der.
Beide Schiffe schwebten nebeneinander und waren durch eine Luftschleuse miteinander verbunden. Ein bisschen sahen sie aus, wie sich paarende Insekten... wenn man denn die Phantasie dafür hatte.
„Und doch war es eine geniale Idee. Sie haben das erste sinnvolle Notrufsystem erfunden.“
Doch damit endeten die guten Nachrichten.
„Mein Ingenieur hat sich Ihre Spezifikationen angesehen“, sagte die Kapitänin.
„Hat er eine Lösung gefunden?“
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„Ja“, nickte die Frau, „aber ich fürchte, die wird ihnen nicht gefallen.“
Das defekte Element im Antrieb ließ sich umgehen... indem man einen Teil aus der Sonde ausbaute und dafür verwendete. Da dieses Teil aber nicht für einen derart wuchtigen Antrieb gebaut war...
„...können wir nur mit einem Bruchteil unserer Geschwindigkeit fliegen“, folgerte Dochterman enttäuscht. „Und das heißt: umkehren!“
„Womit, wie ich bereits sagte, die Bach in die Geschichte einging, denn sie war das erste Forschungsschiff der Erde, das wegen eines Fehlers am Antrieb wieder zurückkehren musste. Was aber auch sein gutes hatte, da die Erfindung von Captain Dochterman dafür sorgte, dass man extra kleine überlichtschnelle Notrufsonden schuf, die nun auch nachträglich als Standard in jedes Schiff eingebaut wurden.“
Die Bach flog langsam davon und die Tschaikowski musste wieder zur Toilette...
„Hm?“
„Nein?“
„Nein.“
„Na dann nicht.“
„Tragisch“, meinte Captain Washington, während ihr Schwesterschiff aus der Sensorreichweite entschwand. Ihr Kollege hätte eine erfolgreichere Mission verdient. Andererseits war er offensichtlich jemand, der in schwierigen Situationen nicht nur einen kühlen Kopf behielt, sondern auch brillante Lösungen fand. Es sollte sie sehr wundern, wenn man einen solchen Menschen auf der Erde festhalten würde, wahrscheinlich war er schon bald wieder unter den Sternen...
„Hmm.“
„Alles klar, Mr. Nongmin?“
„Sieht so aus, als hätte die Bach noch was vergessen.“
„Wieso, sind die schon wieder da?“
„Ja...“
Der Lieutenant stutzte.
„Aber?“
„Aber... aus einer anderen Richtung“, murmelte er. „Entweder, die sind einen sehr weiten Bogen geflogen...“
Washington spurtete zur Sensorstation. Das wollte sie auf keinen Fall verpassen.
„Ist es größer als eine Sonde?“
„Ja.“
„Ist es unnatürlich schnell?“
„Jjjjaaaa, aber es wird langsam langsamer.“
„Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Ist es Superman?“
„Äh, was?“
„Nicht so wichtig.“
Auf dem Gesicht der Kapitänin erschien ein Lächeln der Vorfreude, die schon jetzt mit einem Hauch Befriedigung angereichert war.
„Sie meinen...“
„Ich meine im Moment noch gar nichts, Lieutenant“, log sie. „Ist vielleicht nur ein Sensorecho.“
„Wir haben noch nie ein Sensorecho gehabt.“
„Wir hatten auch noch nie den Besuch von einer Sonde. Sichtkontakt?“
„Noch zu undeutlich.“
„Verdammt dunkler Weltraum“, grinste sie. „Transponder?“
„Bislang nichts.“
„Sieht es aus wie eins von unseren Schiffen?“
„Form, Größe und Struktur... deuten nicht darauf hin!“
Washington lachte.
„Es ist weit größer als wir... und es hält direkten Kurs auf uns.“
„Irgendwie hatte ich das gehofft.“
„Und wenn es uns feindlich gesinnt ist?“
„Werden wir das vielleicht nie erfahren, weil es so tolle Waffen hat, dass es uns mit einem Schuss aus dem All fegt.“
„Ist das Optimismus?“
„Es ist eine Möglichkeit.“
Das Objekt, das noch immer sehr unklar zu erkennen war, wurde immer langsamer, während es sich ihnen näherte.
Dann war es endlich nah genug.
Man konnte es deutlich erkennen.
„Ach, nur die Mozart“, kam es enttäuscht vom Captain.
„Wirklich?“
Ebenfalls enttäuscht sah Nongmin auf – und warf seiner Kapitänin dann einen säuerlichen Blick zu.
„Sehr witzig!“
Dann verstummte er.