Der gelbe Bus. Elias Davidsson

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Der gelbe Bus - Elias Davidsson

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Die genaue Zeit des Ereignisses: Ein Staatsgeheimnis

      Man hätte erwartet, dass die Feststellung der genauen Zeit der Lkw-Fahrt durch den Weihnachtsmarkt kein Geheimnis ist. In der Tat traut sich keine Behörde, weder die Berliner Polizei noch die Staatsanwaltschaft, die genaue Zeit des Ereignisses preiszugeben, geschweige denn diese durch konkrete Beweise zu untermauern. Auch die Beweggründe für diese Geheimhaltung bleiben rätselhaft.

      In einem ihrer frühen Berichte meldete die Deutsche Presseagentur (dpa), dass ein Lkw genau um 20.14 Uhr in den Weihnachtsmarkt hineinfuhr. Man darf wohl davon ausgehen, dass dpa diese Zeitangabe nicht erfunden, sondern aus Polizeiquellen erhalten hatte. Die Zeitangabe wurde von der BBC{12} und anderen Medien weltweit zitiert,{13} auch in einzelnen deutschen Zeitungen, z.B. bei Die Zeit{14} und der Berliner Zeitung.{15} War hier ein Irrtum im Spiel? Vielleicht. Festzustellen ist jedoch, dass weder dpa noch die betreffenden Medien diese Zeitangabe nachträglich korrigierten. BBC wiederholte diese Zeitangabe sogar noch am 24. Dezember 2016.{16} Von wem stammte diese Zeitangabe? Wenn sie falsch war, warum wurde sie nicht korrigiert? Wenn sie richtig war, warum wird sie nicht weiter erwähnt?

      Nach Angaben des Sprechers der Berliner Feuerwehr, Sven Gerling, gingen die ersten Notrufe vom Breitscheidplatz um 20.07 Uhr ein. Falls ein Lkw erst um 20.14 Uhr in das Gelände hineinfuhr, wie dpa es gemeldet hatte, stellt sich die Frage: Wieso gingen dann die Notrufe schon um 20.07 Uhr (Die Welt{17}, Frankfurter Allgemeine Zeitung,{18} Berliner Morgenpost{19}) oder sogar um 20.04 Uhr (Die Zeit{20}, Tagesspiegel{21}) bei der Feuerwehr, der Polizei und der Berliner Notrufzentrale ein? Berlins Innensenator Andreas Geisel maßte sich sogar an, die Uhrzeit der ersten Notrufe auf 20.02 Uhr zurück zu „korrigieren“.{22} Die taz berichtete dagegen am 20. Dezember, dass die ersten Notrufe erst gegen 20.35 eingingen! Ist diese Nachricht vielleicht die einzig wahre? Fest steht, dass auf den vorliegenden Fotos bis ca. 20.55 keine Krankenwagen am Ort zu sehen sind (siehe Abb. 3).

      In der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten der Berliner Polizei und dem Präsidenten des BKA am 20. Dezember, sprach der Generalbundesanwalt Dr. Peter Frank von einem „Geschehen“, das sich „gegen 20 Uhr“ ereignet hatte.{23} Die genaue Uhrzeit des Geschehens wollte er nicht angeben.

      Armin Hölzl, einer der Zeugen, beharrte darauf, dass der Lkw schon um 19.58 Uhr auf den Weihnachtsmarkt fuhr. Er „habe sich umgedreht und gesehen, wie die Hütten umfallen wie Dominosteine“. Vier Minuten später, genau um 20.02 Uhr, so Hölzl, rief er seine Frau an und erzählte ihr, er habe gerade ein Attentat überlebt.{24} Die Frankfurter Rundschau meldete ihrerseits am 16. September 2017, dass das Ereignis am Breitscheidplatz „kurz vor 20 Uhr“ begann.{25}

      Dass die Bundesbehörden die genaue Zeit des Ereignisses nicht verraten wollen, ergibt sich zusätzlich aus der unverbindlichen Aussage von Bundesanwalt Thomas Beck, Leiter der Abt. Terrorismus beim Generalbundesanwalt, die er vor dem Ausschuss für Inneres, Sicherheit und Ordnung des Abgeordnetenhaus Berlin im Sommer 2017 machte. Obwohl seine Aussage sonst sehr detailliert war, wiederholte auch Beck die vage Zeitangabe „gegen 20 Uhr“.{26} In seiner Aussage behauptete er übrigens, der Lkw sei von der Kantstraße angefahren.

      Während man über die Bedeutung dieser Widersprüche nur spekulieren kann, stehen folgende Tatsachen fest: Es ist völlig unrealistisch, dass die Bundesbehörden die genaue Zeit des Ereignisses nicht feststellen können. Daraus lässt sich ableiten, dass sie die genaue Zeit des Ereignisses in Berlin nicht verraten wollen; die Leitmedien verbreiten unbestätigte und widersprüchliche Zeitangaben zum Ereignis; und die Mitglieder des Bundestags wollen von all dem nichts wissen.

      Kapitel 2: Die Fahrzeuge

      Die offizielle Darstellung des Berliner Ereignisses beruht auf der Behauptung, dass ein Sattelschlepper vorsätzlich auf Menschen zugefahren und daher als Tatwaffe ihrer Ermordung verwendet worden ist. Zwei andere Fahrzeuge können mit dem Ereignis in Zusammenhang stehen. Der polnische Lkw-Fahrer, Łukasz Urban, wurde mutmaßlich mit einem Messer verletzt und mit einer Pistole erschossen. Das vorliegende Kapitel konzentriert sich ausschließlich auf die Fahrzeuge.

      Auf den Bildern vom Tatort in Berlin können wir den Lkw sehen. Es handelt sich um einen 40-Tonner Sattelschlepper Marke Scania R 450. Der Auflieger des LKW ist vom Typus Schwarzmüller (in einigen Berichte wird von einem 25- oder 32-Tonner gesprochen).

      Länge des Sattels (Standard): 13600 mm

      Sattelhöhe (Standard): ca. 4000 mm

      Länge des Führerhauses: 2260 mm{27}

      Breite (Standard): 2550 mm{28}

      Höhe Kabinendach: 3860 mm{29}

      Laut Medienberichten soll in den Lkw eine automatische Notbremsanlage eingebaut worden sein. Die Polizei geht davon aus, dass diese Technologie die Fahrt des Lkw vorzeitig abgebremst hat. Dieses Notbremsesystem ist in Europa seit November 2015 für jeden neu zugelassenen Lastwagen über 16 Tonnen Gewicht vorgeschrieben. Diese Einrichtung warnt den Fahrer akustisch vor einer drohenden Kollision. Falls der Fahrer nicht reagiert, löst die Einrichtung eine automatische Notbremsung aus.{30}

      Die Bundesanwaltschaft berichtete in ihrer Erklärung vom 29. Dezember 2016, nach dem „derzeitigen Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass der Lkw aufgrund seines automatischen Bremssystems zum Stehen kam.“{31} Karlheinz Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), äußerte gegenüber der Redaktion der Berliner Morgenpost dazu seine Zweifel: „Ich habe mir die Luftaufnahmen vom Tatort angesehen. Dass allein das Bremssystem den Lkw stoppte, halte ich nicht für plausibel. Es spricht vieles dafür, dass der Motor des Fahrzeugs abgewürgt worden ist."“{32} Laut einer Sprecherin der Firma Scania sei es sogar theoretisch möglich, einen Lkw ferngesteuert zu stoppen. „Trotzdem ist es sehr kompliziert, einen ferngesteuerten Stopp auszuführen, sowohl vom technischen Aspekt als auch vom Sicherheitsaspekt her“, sagte sie der FAZ.{33}

      Im Gegensatz zur Erklärung von Scania behaupten Informatiker der University of California, San Diego, und der University of Washington in einem Bericht, dass mit einem bescheidenen Fachwissen Computer-Hacker Fernzugriff auf ein Fahrzeug erhalten und die Grundfunktionen des Fahrzeugs übernehmen können, einschließlich der Steuerung des Motors.{34}

      Experten sind sich also nicht einig, ob der Lkw durch dieser Bremseinrichtung zum Stillstand kam.

      Herr Wasik von der polnischen Speditionsfirma des Lkw soll gegenüber der polnischen Webseite WP Money erklärt haben: „Es sieht so aus, als würde jemand [in Berlin] zu lernen versuchen, wie man den Lkw fährt.“ Laut GPS-Lesungen soll jemand um 15.19 Uhr und wieder um 15.44 Uhr vergeblich versucht haben, den Motor zu starten. Vor 17 Uhr soll der Lkw kurz in Richtung des Weihnachtsmarkts gefahren sein und dann wieder nach 17.30 Uhr. Während dieser kurzen Strecken zeigte das GPS, dass der Motor zu „ersticken“ schien. Ariel Żurawski, Besitzer der Firma, deutete die ungewöhnlichen Bewegungen, die das GPS aufzeichnete, als Hinweis darauf, dass Łukasz Urban nicht den Lkw kontrollierte. Ferner sagte er: „Das Fahrzeug wurde gestartet, abgestellt, vorwärts gefahren, dann rückwärts. Als ob jemand im Laster lernen würde, wie man fährt.“{35}

      Daher versuchte das Unternehmen, Łukasz

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