Kaah-Mer Abenteuer auf hoher See. Klaus Blochwitz

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Kaah-Mer Abenteuer auf hoher See - Klaus Blochwitz

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der auch der Ankerplatz lag. Das Gebirge im Norden folgte ihren Weg den ganzen Tag. Siergert war sich sicher, das ihr Lager schon sehr nahe an dem Meer lag. Morgen könnten sie das Lager erreichen. Nachdem die Felsentore verschlossen worden waren und sie die unheimliche Gegend mit den Überresten der Schlacht zwischen den Bestien der wilden Horde, der Kleinwüchsigen und der Waldwesen verlassen und wieder die offene Ebene erreicht hatten, besserte sich die Stimmung merklich, Lachen klang auf und die nahe Rückkehr zu den anderen stimmte die Menschen fröhlich.

      Kaah-Mer sah sich voller Genugtuung das Kartenmaterial an, das von Doree und der Soldatin angefertigt worden war. Auch die Zeichnungen der Früchte, Blumen und Pflanzen waren hervorragend gelungen. Guudrun verwarte sie sorgfältig. Alles im allen war es doch noch eine erfolgreiche und interessante Entdeckertour geworden.

      Der Trupp brauchte dann doch noch einen Tag mehr, bis sie das Lager erreichten, aber da es ein angenehmer Marsch durch das grüne Land war, wurde die Verzögerung leichten Herzens hingenommen. Mit großem Hallo wurden die Heimkehrer von den zurück Gebliebenen begrüßt und mit Wonne wurde das Essen entgegen genommen, endlich wieder frisches Essen, der Fisch duftete herrlich. Der Fisch war auf heißen Steinen zu bereitet worden. Genauso gerne wurde der geräucherte Fisch angenommen. Kaah-Mer freute sich sehr, das die Stimmung im Lager wieder gut war. Die Bootsführer berichteten Kaah-Mer dann von den beiden großen Schiffen, er fand es auch richtig, das sie eine Begegnung vermieden haben. Kaah-Mer gab dann vor dem Schlafen gehen noch bekannt, das sie morgen noch hier am Ort bleiben und dann die Reise fortsetzen wollen.

      Mitten in ihren Vorbereitungen für die Abreise hielten sie inne, ein seltsames Geräusch schreckte sie hoch, ein furchterregendes Geräusch. Es klang wie ein schnelles, schleifendes schlurfen, als ob jemand beim Laufen die Füße nicht hoch heben kann. Dazu kam ein lautes und heftiges Schnaufen und Knurren. Die Alarmrufe der Wachen klangen auf. Stummes Entsetzen stieg in den Menschen hoch, als sie sahen, was da in einem Höllentempo auf sie zugerast kam. Eine riesige Gestalt, mehr als drei Manneshöhen groß, mit gewaltigen Schultern, der Kopf oder was als solcher bezeichnet werden könnte, überragte kaum die riesenhaften Schultern. Arme, dicker als der Körper eines kräftigen Mannes. In der „Hand“ oder Klaue eine klobige Keule und in der anderen Klaue befand sich ein dicker Speer.

      Kaah-Mer schrie seine Befehle, die Truppführer postierten ihre Bogenschützen und schon flog dem Ungeheuer ein Pfeilhagel entgegen. Wütend brüllte das riesige Untier auf, als sich die Pfeile in sein Fleisch bohrten. Aber unbeeindruckt stürmte das Vieh weiter auf das Lager zu. Erst präzise geschossene Pfeile, die sich in seinen Hals bohrten, schienen eine Wirkung zu erzielen. Für einen kurzen Moment blieb das Ungeheuer stehen und versuchte die Pfeile zu entfernen, aber schon stürmte es laut brüllend weiter. Kaah-Mer rief den Truppführern zu, schießt die Pfeile in die Beine, wir müssen das Vieh unbedingt stoppen. Die Beine, wie zwei dicke Säulen, waren im Nu gespickt mit Pfeilen, wie der Rücken eines Igels mit Stacheln besetzt ist. Mit einem wütenden Schmerzenschrei brach das Ungeheuer mit einem dröhnenden Platsch zusammen. Der Boden erzitterte unter dem Gewicht des aufschlagenden Körpers. Trotz der vielen Verletzungen war das Untier noch immer nicht besiegt, es schlug immer noch mit Brachialgewalt mit seiner Keule herum. Bis ein beherzter Soldat auf den Rücken des Ungeheuers sprang und mit aller Kraft sein Schwert in dessen Nacken stieß. Ein markerschütternder Schrei brach aus dem weit aufgerissenen Maul der Bestie. Es griff mit seiner Klaue den Soldaten und schleuderte ihn im hohen Bogen von seinem Rücken. Entsetzt sahen seine Kameraden, wie er hart auf den Boden aufschlug und mit gebrochenem Genick verdreht liegen blieb.

      Das Untier war wohl nicht mehr in der Lage, auf zustehen, die Wunden setzten ihn doch langsam schwer zu. Kaah-Mer zog das magische Schwert und sprang mit einem wilden Schrei auf den Rücken des Ungeheuers und stieß das Schwert mit aller Kraft in den Nacken der Bestie. Die Bewegungen des Untieres wurden langsamer. Sein Brüllen ging in ein schmerzhaftes und erschöpftes Schnaufen über, wieder stieß Kaah-Mer das magische Schwert in den Nacken und endlich streckte sich der gewaltige Körper und wurde still.

      Erschöpft zogen sich die Menschen in das halbabgebaute Lager zurück. Zwei Tote und drei schwerverletzte Soldaten hatten sie zu beklagen. Die Heilerinnen kümmerten sich sofort um die Verletzten. Doree kam völlig aufgelöst zu Kaah-Mer, ich bin fast vor Angst gestorben, schluchzte sie im Arm von Kaah-Mer. Es ist ja noch mal gut gegangen, tröstete er die junge Frau.

      Kaah-Mer, Siergert und die Truppführer verständigten sich darüber, dass sie die Abreise wie geplant, heute fortsetzen. Sie bestatteten die zwei toten Soldaten, brachten den Rest von dem Lager auf die Schiffe. Die Verwundeten wurden gut untergebracht. Die Schiffe setzten die Segel und die Bootsführer steuerten die Schiffe aufs Meer hinaus.

      Auf den Schiffen wurde der Überfall der Bestie heftig besprochen, alle waren noch immer furchtbar erschreckt und verstört, so etwas kannten sie nicht. Eine der Heilerinnen meldete sich zu Wort:“ Unser Volk nannte diese Wesen Trolle, sie hausen hoch in den Bergen, eigentlich sieht man sie selten, aber immer waren sie schrecklich gefährlich!“

      Die Schiffe segelten in Sichtweite zum Ufer nach Norden, bis das Ufer nach Westen knickte und bald darauf schoben sich wieder Felsen und dann Berge bis ans Ufer. Für die Nacht fanden sie an der felsigen Küste keinen Lagerplatz. Sie mussten die Nacht auf den Schiffen verbringen. Was den meisten allerdings ganz recht war, der Schreck von dem Angriff des Ungeheuers steckte noch allen in den Knochen.

      Die Schiffsreise ging weiter nach Westen. Zum späten Nachmittag bog das Ufer nach Süden. Wieder mussten sie die Nacht auf den Schiffen verbringen.

      Die Schiffe folgten dem Ufer nach Süden. Das Wasser wurde unruhig, kabbelig, obwohl nur ein leichter Wind wehte. Die Bootsführer wirkten etwas angespannt und sahen angestrengt über den Bug nach vorne. Feine Wasserschleier wehten über das Wasser und jetzt hörten alle ein lautes Donnern und Dröhnen. Die Bootsführer steuerten die Schiffe weiter auf das offene Meer. Sie umfuhren eine Felsnase, die sich weit ins Wasser streckte und erschraken gewaltig. Hinter der Felsnase tat sich eine weite Bucht auf und an deren Ende stürzte über große Felsstufen ein Fluss in das Meer. In gewaltige Kaskaden donnerten die Wassermassen über die Felsen und klatschten Ohren betäubend ins Meer. Die Schiffe wurden von der Strömung des einmündenden Flusses erfasst und mit hohem Tempo auf das Meer getrieben. Staunend standen alle an der Bordwand und betrachteten das gewaltige Schauspiel.

      Der Verlauf des Ufers änderte sich wieder in Richtung Westen. Das Gebirge verflachte und gab damit Platz für ein ebenes Land frei. Heute fanden sie einen schönen Lagerplatz an Land und Kaah-Mer gab bekannt, das sie hier einen Tag verweilen wollen. Den schwer verletzten Soldaten ging es schon wieder einigermaßen. Sie konnten den Ruhetag gut gebrauchen, ebenso wie alle anderen.

      Die Schiffe segelten mit plattem Wind direkt nach Süden, änderten den Kurs nach Osten und anschließend ging die Fahrt Richtung Südsüdost. Sie fanden in einer kleinen Bucht einen geschützten Ankerplatz und einen schönen Lagerplatz mit frischem, klarem Wasser. Der Wind hatte sich im Laufe des Tages kräftig aufgefrischt und blies jetzt heftig über das Meer. Sie konnten bis zu ihrem Lagerplatz das Donnern der Brandung hören, die gegen die schützenden Felsen klatschte. Die Schiffe lagen ruhig und gut geschützt in der kleinen Bucht vor Anker. In der Nähe fanden sie genügend Brennholz und die Jäger brachten reichlich Wildbret ins Lager. Die Menschen hatten sich beruhigt und genossen den angenehmen Aufenthalt. Sie sprachen über die Begegnung mit den Riesentieren, die nahe an ihren Schiffen vorbei geschwommen sind und alle hatten den Eindruck, als würden die Tiere sie sehr genau beobachten. Einer der Soldaten scherzte, es sah aus, als würden sie uns schon auf ihren Speiseplan haben! So richtig konnte darüber aber keiner lachen. Der Angriff des riesigen Ungeheuers war natürlich auch noch in aller Munde, so wie das gewaltige Schauspiel des herab stürzenden Flusses. Auch Doree hatte sich wieder beruhigt, sie hatte noch vor lauter Angst mit Kaah-Mer tüchtig geschimpft, wie er bloß so leichtsinnig auf den Rücken des Ungeheuers springen konnte. Nach dem Abendessen klang hier und da auch das erste Lachen auf, wenn auch noch verhalten. Kaah-Mer und Siergert nahmen es erleichtert zur Kenntnis, zeigte es ihnen doch, das die Moral

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