Kaah-Mer Abenteuer auf hoher See. Klaus Blochwitz

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Kaah-Mer Abenteuer auf hoher See - Klaus Blochwitz

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und flüsterte ganz leise etwas in sein Ohr. Kaah-Mer grinste und zog die Decke über ihre Ohren.

      Das stürmische Wetter hielt an und trieb die beiden Schiffe in flotter Fahrt weiter nach Süden. Hart schlugen die Schiffe mit dem Bug in die Wellen, es schien, als hätten die Schiffe richtig Spaß. Gegen Abend machte das Ufer einen Bogen nach Südwesten und genau dort an dem Kap ankerten die Schiffe. Die Schiffe wurden gut vertäut, weil der Wind immer noch kräftig vom Land her blies. Heftig flatterten die Zelte und das Feuer hatte Mühe, das Essen zu erhitzen. Es war ungemütlich und so verschwanden die Menschen schnell in ihren Zelten. Sie waren gerade in ihren Decken warm geworden, als sie die Alarmrufe der Wachen hörte.

      Schnell waren die Soldatinnen und Soldaten einsatzbereit und meldeten sich bei ihren Truppführern. Auf den Weg dorthin sahen sie schon die Angreifer. Sie ritten auf schnellen, wendigen Pferden. Sie schossen ihre Pfeile auf alles, was sich bewegte. Die Truppführer teilten die Soldaten ein und die erste Salve an gut gezielten Pfeilen flog den Angreifern entgegen. Die Reiter fielen getroffen aus den Sätteln und blieben stöhnend vor Schmerzen liegen. Immer wieder bildeten die Angreifer neue Gruppen und griffen verwegen an. Die Treffer ihrer Pfeile waren eher gering. Ein genaues zielen war während des Reitens gar nicht möglich. Dafür trafen die Pfeile der Bogenschützen umso besser. Ein Reiter nach dem anderen fiel getroffen aus dem Sattel. Wieder sammelten sich die wilden Reiter und jetzt versuchten sie eine neue Taktik. Jetzt stürmten sie in einer breiten Front auf das Lager zu, um es zu überrennen. Die Pfeile der Verteidiger rissen schlimme Lücken in die Front der Angreifer. Einige von ihnen erreichten den Lagerrand, wo sie schon von den Speerwerfern erwartet wurden. Direkt dahinter standen kampfbereit die Schwertkämpfer. In dem hellen Mondlicht war für die Angreifer die Verteidigungslinie gut zu erkennen. Es war ein beeindruckendes Bild, die Speerwerfer mit den Speeren in den Händen, dahinter die Schwertkämpfer mit den blankgezogenen Klingen.

      Der Anführer der Reiterhorde sah jetzt wohl ein, dass der Angriff auf das Lager misslungen war und jeder weiterer Angriff nur noch mehr schlimme Verluste bringen würde. Ein Signal ertönte, die Reiter sammelten ihre Verletzten ein und ritten mit wütenden Schreien und wilden Drohgebärden davon.

      Die Truppführer ließen von den Soldaten den Kampfplatz nach Überlebende absuchen, ohne jedoch jemanden zu finden. Die Soldaten brachten einige Pferde mit, aber Siergert ordnete an, die Tiere laufen zu lassen, sie konnten ja die Tiere nicht mit an Bord nehmen. Die Pferde blieben in der Nähe des Lagers und grasten. Die Heilerinnen kümmerten sich um die wenigen Verletzten, eine tote Soldatin war zu beklagen. An Nachtruhe dachte niemand mehr, das Mondlicht reichte aus, um das Lager ab zubauen. Vorsichtig wurden die Verletzten an Bord gebracht. Die tote Soldatin sollte auf See bestattet werden. Die Bootsführer drehten die Schiffe mit dem Bug zum Land und ließen die Katapulte Abschuss bereit machen. Die Menschen verbrachten den Rest der Nacht sehr unruhig an Bord der Schiffe. Immer wieder schreckte jemand hoch und schaute Richtung Land. Die Nacht blieb ruhig und die Küche ging sogar wieder an Land, um dort das Frühstück zu zubereiten.

      Kaah-Mer sprach mit Siergert und Gudrun über die Pferde, wir sollten versuchen, zwei oder drei Tiere mit an Bord zu nehmen. Sie könnten sicher für die Kundschafter von hohem Nutzen sein oder wir benutzen sie als Tauschware. Die Bootsleute trennten mit dicken Seilen ein Teil des hinteren Schiffes ab und die Soldaten brachten nach kurzer Zeit drei Pferde an Bord. Die Pferde liefen über die schmale Planke, die vom Ufer aus an dem Schiff angelegt war, hinauf, als hätten sie das schon öfter getan. Ohne Mühe ließen sich die Tiere in dem abgetrennten Teil anbinden und steckten ihre Mäuler direkt in den Behälter mit dem frischen Wasser.

      Die „Darkahr“ und die „Sirgith“ wurden weiter nach Süden gesteuert. Das Ufer blieb flach und das Land war grün. Wälder wuchsen bis ans Ufer und man konnte wieder Tiere sehen. Die ruhige Fahrt der beiden Schiffe, die von dem gleichmäßigen Wind gut voran getrieben wurden, trug wohl dazu bei, dass sich die Menschen auch wieder beruhigten. In einem gleichmäßigen Rhythmus wiegten sich die Schiffe in den Wellen. Das Ufer trat jetzt etwas nach Westen zurück und für den Abend fanden sie einen geeigneten Anker-und Lagerplatz. Kaah-Mer ließ vorsichtshalber von den Soldaten Barrikaden errichten und die Wachen verdoppeln. Noch ein Angriff musste nicht sein. Die erlittenen Verluste schmerzten sehr und konnten während der Reise auch nicht ersetzt werden.

      In der einsetzenden Dunkelheit kam eine Soldatin zu Kaah- Mer, Siergert schickt mich und lässt fragen, ob du das helle Licht schon gesehen hast? Kaah-Mer schaute verdutzt hoch und die Soldatin wies mit der Hand nach Süden. Tatsächlich, ein erstaunlich helles Licht blitzte dort in gleichmäßigen Abständen regelmäßig auf. Kaah-Mer ordnete an, dass das Licht weiterhin beobachtet werden soll, endlich konnten sich die Menschen zur Ruhe begeben, in der stillen Hoffnung, eine ungestörte Nachtruhe genießen zu können.

      Frisch und munter kamen Doree und Kaah-Mer aus ihrem Zelt, wie alle anderen auch, sahen sie ausgeschlafen und ausgeruht aus. In heiterer Stimmung ließen sie sich das Frühstück schmecken.

      Die „Darkahr“ wurde um eine kleine Landzunge gesteuert, die sich weit ins Meer ausdehnte, die „Sirgith“ folgte dicht im Kielwasser. Als kleine Boote vom Ufer abstießen und auf die beiden Schiffe zufuhren. Die Menschen in den Booten winkten und Kaah-Mer ließ die Segel bergen. Die Bootsführer ließen die Schiffe in den Wind schießen. Ruhig schaukelnd lagen die Schiffe auf dem Wasser und die Boote wurden neugierig erwartet. Die Menschen in den Booten hielten kleine Tier hoch, auch Früchte und Gemüse, die Küche griff gerne zu, zumal die Ware schön frisch war.

      Kaah-Mer versuchte etwas über das helle Licht zu erfahren, aber die Verständigung klappte nicht, bis ein Boot mit einer Frau heran gewunken wurde. Das Licht, so begann die Frau, leuchtet in einem hohen Turm, der den ankommenden Schiffen den Weg zu der großen Stadt zeigt. Die Bewohner der großen Stadt nennen diesen Turm „ Pharos“! Verblüfft fragte Kaah-Mer nach der großen Stadt, die Frau nickte, eine sehr große Stadt mit hohen Mauern und Türmen, mit Palästen und Tempeln. Vor dem König sollten sie sich in acht nehmen, er ist ein unangenehmer und verschlagener Mann. Als Kaah-Mer von der Frau erfuhr, dass die beiden Schiffe schon heute die große Stadt erreichen können, fragte Kaah-Mer Siergert: „ Ob es recht wäre, wenn sie heute hier lagern und sich auf die Ankunft in dieser Stadt vorbereiten?“ Die kleineren Boote zeigten der „Darkahr“ und der „Sirgith“ einen guten Ankerplatz und das kleine Dorf hieß die Fremden willkommen.

      Während des Essens traten einige Männer vor Kaah-Mer und boten sich an, mit in die Stadt zu fahren. Sie kennen die Stadt und können vielleicht von Nutzen sein. Kaah-Mer sah Siergert und Guudrun fragend an diese nickten zustimmend. Die Frau erzählte noch einige wissenswerte Dinge aus und über die Stadt, die für Kaah-Mer von Vorteil sein könnten. Ganz neu war für Kaah-Mer und allen anderen aus der weiten Ebene, dass in der Stadt die verkaufte Ware gegen Münzen getauscht wurde. Für diese Münzen konnte man dann andere Waren eintauschen. Die Frau zeigte Kaah-Mer einige der Münzen, eine war gut erkennbar aus Gold, die anderen Metalle kannte Kaah-Mer nicht. Die Frau erklärte Doree die Handhabung der Münzen, für die Goldmünze erhält man zwei Schweine, für die kleinere Münze ein bis zwei Hühner, für diese etwas Gemüse. Doree begriff das System schnell und fragte die Frau, ob man handeln soll oder darf, wenn der Preis zu hoch ist. Ja, natürlich, lachte die Frau, die Preise in der Stadt sind alle viel zu hoch und besonders gerne werden Neuankömmlinge übers Ohr gehauen. Doree lachte laut auf über diese sehr plastische Schilderung. Kaah-Mer zeigte der Frau einige kleine Stückchen Gold, das sie in der weiten Ebene abbauen, die Frau reagierte etwas erschreckt, zeigt nur sehr wenig von dem Gold, wenn es bekannt wird, das ihr Gold habt, seid ihr euer Lebens nicht mehr sicher, es gibt viele böse Menschen in der Stadt, einschließlich des habgierigen Königs. Ihr werdet feststellen, dass die Gier nach Gold schon im Hafen beginnt. Ihr müsst für die Liegeplätze bezahlen! Kaah-Mer schüttelte mit dem Kopf, das sind ja Sachen! Die Frau empfahl noch, auf den Schiffen alles zu verstecken, was einen gewissen Wert darstellt. Es lockt sowieso viele Menschen an, wenn neue Schiffe im Hafen anlegen. Die Bootsführer ließen alles in den Lagerraum verstauen, was nur hinein passte. Jetzt waren die Decks der beiden Schiffe wie leer gefegt. Die Frau nickte, so ist es gut, je weniger

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