Anhaltender Schmerz. Ute Dombrowski

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Anhaltender Schmerz - Ute Dombrowski Eltville-Thriller

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ist so schrecklich. Wir müssen den Täter finden. Ich hoffe nur, der Tote war ein guter Mann und ich muss ihr nicht auch noch sagen, dass er etwas Schlimmes gemacht hat.“

      „Ja, meine Liebe, ich hoffe, wir finden den Typen schnell, der ihnen das angetan hat. Wir können sie in ihrem Zustand aber unmöglich befragen. Lassen wir ihr ein wenig Ruhe.“

      Jetzt straffte sich Bianca und stand auf. Sie umarmte Ferdinand, nickte zuversichtlich und dann machten sie sich auf den Weg ins Präsidium.

      Eine halbe Stunde später rief Dr. Jonn an.

      „Der Täter muss sehr wütend gewesen sein, der arme Kerl wurde von vierzig Messerstichen getroffen. Der Mörder hat noch auf ihn eingestochen, als er schon längst tot war. Das Opfer muss im Todeskampf versucht haben, sich wegzurollen, darum gibt es hinten auch Einstiche. Ich möchte nicht wissen, welches Motiv dahintersteckt, aber es muss etwas Schlimmes sein.“

      Ferdinand legte auf und gab das Gesagte wieder. Bianca starrte ihn an.

      „Oh mein Gott, was hat Eick getan, dass er so sterben musste?“

      Jetzt fiel ihr die Nachricht ein, die sie am Morgen auf dem Handy gelesen hatte. Sie schüttelte sich, um diesen Gedanken wieder loszuwerden, denn im Mo­ment hatten sie etwas Wichtigeres zu tun, als nach diesem Witzbold zu suchen: Sie mussten den Mörder des Joggers finden.

      „Wir brauchen das Motiv, dann haben wir den Täter.“

      „Denkst du, es war ein gezielter Anschlag auf Eick Bern?“

      Bianca zuckte mit den Schultern.

      „Denkst du, es wird nochmal passieren?“

      „Glaubst du … an einen …“

      „Serientäter? Nein, ich weiß nicht. Es kann ja nicht sein, dass sich alle Serienkiller in Eltville niederlassen. Aber ausschließen können wir es zurzeit nicht. Lass uns Eric informieren.“

      „Worüber? Den Mord am Rheinparkplatz?“

      Der Staatsanwalt hatte nicht geklopft, sondern nur die Tür aufgedrückt, denn er balancierte einen Blumentopf herein und unter seinem Arm klemmte ein Geschenk.

      „Ferdinand, kannst du mir das mal abnehmen? Das ist für dich zum Neustart als Chef. Du darfst es aber erst morgen aufmachen.“

      Eric grinste, weil er wusste, dass der Kommissar sich freuen würde. Es war eine Tasse. Auf gelbem Grund prangte die Aufschrift: Boss!

      3

      Am ersten Mai strahlte die Frühlingssonne mit Ferdinand um die Wette. Er hatte schon gestern sein neues Büro bezogen und seine Freunde, die heute extra ins Präsidium gekommen waren, wünschten ihm alles Gute für den Chef-Posten. Der offizielle Teil würde am Montag kommen.

      Bianca hatte vorgeschlagen, schön essen zu gehen, aber Ferdinand lehnte ab.

      „Ich bin froh, dass ich das hier gemacht habe und ich fühle mich hier wohl. Wenn etwas dazwischen kommt, sind wir direkt vor Ort.

      Bianca hatte gehofft, am Feiertag ungestört zusammensitzen zu können, aber dann war tatsächlich etwas dazwischen gekommen. Der Mord hatte ihnen leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

      „Natürlich hast du mehr Verantwortung“, sagte Hannes jetzt, der auch gekommen war, um sich den neuen Kollegen anzuschauen.

      „Das kriege ich schon hin. Als Chef wird es ruhiger und das finde ich gut. Das letzte Jahr war aufregend genug.“

      „Tja, aber du bist jetzt immer schuld, wenn deine Untertanen etwas verbocken.“

      Bianca lachte laut.

      „Wir verbocken nichts, mein Freund, wir bringen die Verbrecher zur Strecke.“

      „Ich höre Verbrecher?“, kam eine freundliche Stimme von der Tür her.

      Alle drehten sich um und sahen den sportlich gekleideten jungen Mann, um dessen blonde Locken ihn sicher so manche Frau beneidete. Robin kam herein, gratulierte Ferdinand und baute sich vor Bianca auf.

      „Ich bin bereit, was liegt an?“

      Jetzt lachte Hannes und fing sich einen bösen Blick von Bianca ein.

      „Ach, das hast du gemeint mit hoch motiviert.“

      „Ähm … ich … aber…“, stammelte Robin plötzlich und errötete.

      Hannes trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schultern. Er stellte sich vor und erklärte, was er hier machte.

      „Ich bin nun mal Biancas Traumpartner, da musst du dir echt Mühe geben, um meinen Charme zu toppen.“

      Bianca erwiderte: „Pah, das schafft niemand.“

      „Dann gehe ich mal joggen und halte die Augen offen.“

      Robin wusste nicht, wie er reagieren sollte, also wollte er flüchten.

      „Stopp, Kollege, hier redet man miteinander. Wer etwas auf eigene Faust macht, kann schon mal erschossen werden. Komm, bleib locker, nimm dir eine Bretzel und trink eine Tasse Kaffee mit.“

      Robin grinste jetzt und entspannte sich sichtbar. Er tat, wie ihm geheißen und setzte sich. Bianca nahm ihre Tasse und als sie neben ihm saß, sah sie ihn streng an.

      „Du kannst gerne deine eigenen Wege gehen, aber ich bitte dich, mich in deine Pläne einzuweihen. Hier machen wir das so und ich habe keine Lust, dich in Eltville zu suchen. Also, was hast du vor?“

      „Ich dachte, ich laufe ein bisschen und schaue mich um, ob ich irgendwo jemanden sehe, der verdächtig sein könnte. Vielleicht hat der Täter es gezielt auf Jogger abgesehen.“

      „Wie kommst du darauf?“

      Robins blaue Augen strahlten. Er war begeistert, dass sich jemand für seine Gedanken interessierte. In seinem alten Polizeipräsidium war es langweilig gewesen, denn im kleinen brandenburgischen Bereich gab es wenige Verbrechen. Schlägereien, Diebstähle und Zwischenfälle beim Fußball waren schon das aufregendste gewesen, was er erlebt hatte. Und hier hatte er direkt einen Mord auf dem Tisch!

      „Es kann ja sein, dass sich jemand von Joggern gestört fühlt. Sie haben meist Kopfhörer auf den Ohren und nehmen wenig Rücksicht.“

      „Hm, mich würden ja eher andere Sachen stören.“

      „Zum Beispiel?“

      „Radfahrer auf dem Fußweg, Leute, die ständig auf ihr Handy starren und …“

      Robin zuckte zusammen, er selbst hielt sein Handy ständig in der Hand.

      „Entschuldige, wenn ich so oft …“

      „Ich meinte nicht dich.“

      „Ja, aber ich sage es lieber sofort. Ich will nicht, dass du schlecht von mir denkst. Wundere dich nicht, wenn ich öfter auf mein

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