Anhaltender Schmerz. Ute Dombrowski

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Anhaltender Schmerz - Ute Dombrowski Eltville-Thriller

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      Bianca wischte das Wort weg.

      „Krumme Geschäfte kann ich mir auch nicht vorstellen.“

      „Warum nicht?“, fragte Robin. „Die stillen Typen sind manchmal schlimme Finger.“

      „Er ist nicht in der Kartei, es gibt nichts, was auf Drogen oder sowas hindeutet, also schließe ich das aus.“

      „Es gibt noch Rache und Eifersucht.“

      „Was machte er beruflich?“

      Robin blätterte in der Akte.

      „Er war Sportlehrer in einer Berufsschule.“

      „Und da trifft man viele junge Damen. Also fahren wir mal in diese Schule. Vielleicht hat er schlechte Noten gegeben oder die Schülerinnen angebaggert. Dann lernst du auch gleich ein bisschen den Rheingau kennen. Wo wohnst du?“

      „Ich bin seit einer Woche hier und wohne in einer Ferienwohnung.“

      „Oh, dann brauchst du erstmal eine richtige Wohnung, oder?“

      „Weißt du etwas?“

      „Ich rede heute Abend mal mit meinem Freund. Wir wohnen eh zusammen und vielleicht kannst du seine Wohnung übernehmen. Es sei denn …“

      „Wo ist der Haken?“

      „Sie ist im selben Haus, in dem wir wohnen.“

      „Und wenn ich an der Wand lausche, höre ich, was ihr treibt?“

      Jetzt begann Bianca zu lachen und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Robin wusste nicht, was er sagen sollte und wurde rot.

      „Du bist echt der Knaller. Es war ja nur eine Idee. Ich will dir nicht unser lautes Sexleben antun.“

      Bianca nahm Jacke und Autoschlüssel und lief zur Tür. Dort blieb sie stehen.

      „Was ist jetzt? Kommst du mit?“

      Robin sprang auf und als sie im Auto saßen, entschuldigte er sich wortreich.

      „Mann, es tut mir echt leid. Das ist mir so rausgerutscht. Habe ich es jetzt verkackt?“

      Sie sahen sich an und Robin entspannte sich, als er Biancas Lächeln sah.

      „Wenn du Lust hast, komm heute Abend vorbei, dann zeigen wir dir die Wohnung.“

      „Danke … wirklich, ich bin eigentlich nicht so.“

      Sie schwiegen und hielten bald vor der Berufsschule in Geisenheim. Sie stiegen aus und fragten sich nach dem Schulleiter durch.

      „Kultz, kommen Sie doch herein. Wie ich höre, geht es um Herrn Bern. Furchtbar, was da passiert ist.“

      Bianca stellte sich und Robin vor und sie setzten sich an einen großen Konferenztisch.

      „Können Sie uns etwas über Eick Bern berichten?“

      „Sie suchen doch nicht etwa das Motiv bei uns, Frau Kommissarin?“

      „Herr Kultz, wir stehen noch ganz an Anfang unserer Ermittlungen, wir müssen nun mal allen Möglichkeiten nachgehen.“

      „Ich verstehe. Also der Kollege Bern war ein korrekter und sehr beliebter Lehrer. Er hat sich nichts zuschulden komme lassen.“

      „Manchmal ist ein Lehrer zu nett“, warf Robin ein und Bianca sah sofort, wie sich der vorher offene Schulleiter verschloss.

      „Mein Kollege wollte nur wissen, ob es Schülerinnen gab, die in ihren Lehrer verliebt waren. Er war ja jung und attraktiv.“

      „Ich kann es nur nochmal wiederholen, Eick Bern war sehr korrekt und hat nichts getan, wofür man ihn ermorden müsste.“

      „Wir möchten jetzt trotzdem mit den Kollegen sprechen, besonders mit den Frauen.“

      Bianca hielt seinem Blick stand. Sie dachte: Ist das immer so, dass man sich im Büro eines Schulleiters wie ein Schüler fühlt? Direktor Kultz stand auf und führte die Polizisten widerwillig ins Lehrerzimmer, wo viele Kollegen die Köpfe zusammengesteckt hatten. Eine junge Frau versuchte, ihre Tränen zu verbergen.

      „Das sind Frau Verskoff und Herr Hinschler von der Kripo. Wie ihr wisst, wurde unser allseits geschätzter Kollege Bern getötet, ermordet. Das ist grausam und wir müssen helfen, den Täter zu finden.“

      Er zeigte in die Runde und trat zurück.

      „Wir werden jetzt mit jedem einzeln sprechen“, erklärte Bianca sachlich, „da wir noch keinerlei Hinweise auf das Motiv haben, müssen wir uns ein umfassendes Bild des Opfers machen.“

      Zurück im Büro bat Bianca Robin, den Bericht zu tippen, sie selbst ging zu Ferdinand und trat ein, nachdem sie ein Ja vernommen hatte. Der neue Dienststellenleiter trug ein Hemd, eine dunkle Jeans und einen Blazer.

      „Oh, du hast dich aber schick gemacht!“

      „Die Zeitung war hier, da musste ich mich für das Foto so verkleiden.“

      „Du siehst gut aus, schade, dass du mir diesen Ferdinand immer vorenthalten hast.“

      „He, du hast einen geschniegelten und gebügelten Staatsanwalt zuhause, drum genieße den Anblick und schweige. Gibt es etwas Neues zu unserem Fall?“

      „Leider nicht. Wir waren in der Schule, haben mit den Kollegen und seiner Klasse gesprochen, aber das war alles andere als ergiebig. Er ist sauber. Es muss also ein völlig anderes Motiv geben. Ich bin nur verwirrt wegen der offensichtlichen Brutalität. Egal, was alle sagen: Alles riecht nach Hinrichtung.“

      „Dann musst du nochmal mit seiner Frau reden. Vielleicht hat er sie betrogen?“

      „Sie ist hochschwanger und bei den beiden ging es in der letzten Zeit nur noch ums Baby.“

      „Das kann ihn ja genervt haben und er hat begriffen, dass seine Freiheit nun endgültig vorbei ist. Also rede mit ihr. Es sei denn, er hatte irgendwie Dreck am Stecken, Drogen oder so etwas. Frag sie auch nach Feinden.“

      „Das machst du super.“

      Bianca grinste.

      „Was?“

      „Anweisungen geben. Du bist der geborene Chef, mein Freund!“

      „So schlimm?“

      Ferdinand sah missmutig zu seiner ehemaligen Partnerin.

      „Nein, ich meine es ernst.“

      „Wie macht sich der Neue?“

      „Eifrig, direkt. Alles andere kann ich noch nicht einordnen.“

      Ferdinand runzelte die Stirn.

      „Was denn anderes?“

      „Er

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