Bern ... und seine Geheimnisse. Peter Baumgartner

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Bern ... und seine Geheimnisse - Peter Baumgartner

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und er unterstützte seine Freundin voll und ganz. Auch Philippe fand die Idee toll und er hatte bereits einen Namen für das Bistro: «Tarte Moosseezienne». – «Für mich bist du dann ‘Madame la tarte Moosseezienne’», und alle mussten lachen.

Grafik 54Desserkunst von CynthiaGrafik 55

      Auch Deborah fand die Idee grossartig und sie sicherte Cynthia bereits zu, ihr nach Wunsch behilflich zu sein; sei dies im Ausschank, bei der Bedienung oder sonst wo.

      Cynthia war glücklich ob den Reaktionen und sie konnte es kaum erwarten, ihr Projekt zum Leben zu erwecken. Der Mietpreis für die Lokalität war annehmbar und die Ideen für die Umsetzung waren schon so weit gediehen, dass dem Ganzen eigentlich nur noch das Corona-Virus entgegenstand.

      Alle vier genossen in der Folge das Mittagessen und es schmeckte in der Tat äusserst gut. Auf jeden Fall rühmten alle den Koch, und dieser fühlte sich geschmeichelt. Den anschliessenden Kaffee oder Tee konnten die vier auf der Terrasse geniessen; das Wetter war entsprechend einladend.

      Auch Rouven wusste mit Neuigkeiten aufzuwarten. Er wolle im nächsten Jahr im Rahmen seines Studiums ein Auslandsemester einschalten und er habe dafür Madrid im Auge. Seine bisherigen Abklärungen seien alle im ‘grünen Bereich’, womit dem Ganzen eigentlich nichts entgegenstehen sollte. – Auch hier galt es natürlich Covid-19 im Auge zu behalten, aber bis dann hofften alle, dass sich die Lage – trotz der Tragik – wieder einigermassen normalisiert haben werde.

      Früher als erwartet stiess Marvin doch noch dazu und er schätzte es sehr, dass man ihm einen Extrateller zur Seite gestellt hatte. Er verspeiste sein Essen mit Genuss und Freude, und in der Folge wurde rege im Kreis der Familie diskutiert. – Natürlich drehte sich das Gespräch wieder um das aktuelle Geschehen … in der Schweiz und auf der ganzen Welt.

      Philippe verfiel erneut ins Grübeln und er wollte der Sache tiefer auf den Grund gehen, wenngleich er davor einen gewissen Respekt hatte.

      Sabrina

      Rouven, Cynthia und Marvin gingen schon bald wieder ihren Beschäftigungen nach, und so hatte Philippe Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Deborah gefiel dies gar nicht, wusste sie doch nur allzu gut, dass wenn Philippe sich in etwas hineingesteigert hatte, er kaum noch «zu retten» war.

      Nichtsdestotrotz wollte Philippe «schlauer» werden und er überlegte sich, wie er dies anstellen könnte. Mit Freddy hatte er schon gesprochen, aber dieser konnte ihm – entgegen den bisherigen Erfahrungen – in dieser Sache – zumindest bis anhin – auch nicht weiterhelfen. Wer könnte ihm sonst noch Informationen liefern oder ihm auf die Sprünge helfen? Vielleicht Bernard mit seinen Beziehungen in Südfrankreich … oder Louis (die Kanaille)? – Louis war für ihn bislang immer eine gute Adresse gewesen, aber irgendwie war es für Philippe noch zu früh, ihn bereits jetzt schon anzugehen. Auch wusste er sowieso nicht, wie er ihn erreichen könnte.

      Auf einmal kam ihm eine Idee. – Er wollte Sabrina kontaktieren. Sabrina wohnte ja bekanntlich in Irland und somit hatte er einen Ansatzpunkt für seine «Theorie», dass die beiden Länder Irland und Schottland irgendetwas mit der ganzen Sache zu tun haben könnten. Damit meinte er selbstverständlich nicht die Länder selber, sondern allenfalls missliebige Personen auf den beiden Inseln.

      Philippe liess in der Folge Deborah an seinen Überlegungen teilhaben und er war gespannt auf ihre Reaktion. Deborah hatte in allen Fragen eine eigene Meinung, die zumeist nicht falsch und stets interessant war. So auch hier. – Ihren kriminalistischen Spürsinn hatte sie im Verlauf der Jahre geschärft und dies war vielleicht das Ergebnis des jahrelangen Gedankenaustausches mit Philippe. Oft hatten sie sich nächtelang Gedanken über aktuelle Kriminalfälle gemacht, und Deborah wusste zumeist wieder neue Ansätze in die ins Stocken geratenen Ermittlungen zu bringen.

      «Hast du schon an den «Lord» gedacht?», so die beiläufige Bemerkung von Deborah. – «Nein, habe ich nicht. Aber du hast recht. Dieser Frage sollte man nachgehen.»

      Der Lord, schottischer Abstammung, war Philippe schon einmal «begegnet». Damals allerdings nicht direkt, aber unter Umständen, die Philippe erschaudern liessen. Ein ehemaliger Politiker aus dem Kanton Bern war vor der Küste Südfrankreichs und dem Anwesen des Lords tot aus dem Meer geborgen worden. Die Umstände des Todes des ehemaligen Magistraten waren mehr als skurril. Der Lord war Eigentümer der Villa, wo sich das Ganze abgespielt hatte.

      Deborah hatte einmal mehr recht. Die Frage war absolut berechtigt und die Bezugsperson zum Lord in Südfrankreich, ein gewisser «Sir» Arthur Cohen, war eine mehr als «lusche» Figur. Ihm war alles zuzutrauen, wenn es um Geld ging.

      Philippe wollte seinen Freund Bernard kontaktieren und ihn fragen, ob er allenfalls etwas Neues in Bezug auf diesen Arthur Cohen wisse. Er wählte seine Handy Nummer und schilderte ihm sein Anliegen.

      «He, das Ganze tönt interessant. Ich werde versuchen mich schlau zu machen.». So die Antwort von Bernard, womit das Gespräch bereits beendet war.

      Philippe überlegte sich, wie er noch an weitere, zusätzliche Informationen gelangen könnte. Namentlich würde ihn interessieren, noch mehr über diesen Lord zu erfahren. Einmal mehr kam ihm sein ehemaliger Kollege aus England in den Sinn. Sein Name war George McIven. Er arbeitete für das Scotland Yard, und Philippe wusste von ihm, dass er ursprünglich Schotte war. George hatte ihm schon einmal wichtige Informationen zugehalten, und Philippe stand bei ihm noch in der Kreide. Gerne wollte er dies zu gegebener Zeit begleichen und er würde sich auf ein Wiedersehen mit ihm sehr freuen.

      Philippe wählte die Nummer von George. Dieser nahm den Anruf auch sogleich entgegen und er begrüsste Philippe herzlich. Leider war es nun aber so, dass George sich in der Zwischenzeit auch hatte frühzeitig pensionieren lassen und er somit nicht mehr über die gleichen «Informationen» verfügte wie früher. George wollte jedoch versuchen, trotzdem etwas Licht ins Dunkel zu bringen und er sicherte Philippe zu, sich schon bald wieder zu melden.

      Philippe war gespannt auf die Antworten seiner Kollegen, jedoch konnte dies einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Dazwischen wollte er, wie erwähnt, Sabrina anschreiben und ihr vor allem kundtun, dass er momentan sehr «intensiv» an sie denke. – Gedacht … getan.

       [email protected]

       Hi Sabrina

       How’s life. Haven’t seen you for ages.

       Do you remember me?

      …

       Philippe Baumann

      Und Philippe erzählte ihr in aller Kürze die ganze Vorgeschichte.

      Sabrina war echt erstaunt – nach so langer Zeit – wieder einmal etwas von Philippe zu hören, wenngleich sie ihn in guter Erinnerung behalten hatte. Sie hielt auch fest, dass sie sich ausserordentlich freuen würde, wieder einmal Besuch aus der Schweiz zu erhalten und namentlich würde es sie freuen, wenn Deborah mit dabei wäre.

      Selbstverständlich müssten die beiden dann bei ihr logieren und sie sollten sich doch etwas Zeit nehmen, damit genügend Platz für all die Erinnerungen und den Erfahrungsaustausch blieben, welcher dafür nötig war. – Philippe dankte Sabrina für ihren warmen «Empfang».

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