Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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habe mich aus ihrem Arm gerissen,

      Doch nur mit ihr werd ich beschäftigt sein.

      Denn nach dem Bazar sollt ihr mich anjetzt

      Begleiten, wo die Mohren zum Verkauf

      Ausstellen, was das Morgenland erzeugt

      An edelm Stoff und feinem Kunstgebild.

      Erst wählet aus die zierlichen Sandalen,

      Der zartgeformten Füße Schutz und Zier,

      Dann zum Gewande wählt das Kunstgewebe

      Des Indiers, hellglänzend wie der Schnee

      Des Ätna, der der nächste ist dem Licht –

      Und leicht umfließt es wie der Morgenduft

      Den zarten Bau der jugendlichen Glieder.

      Von Purpur sei, mit zarten Fäden Goldes

      Durchwirkt der Gürtel, der die Tunika

      Unter dem züchtgen Busen reizend knüpft.

      Dazu den Mantel wählt, von glänzender

      Seide gewebt, in bleichem Purpur schimmernd,

      Über der Achsel heft ihn eine goldne

      Zikade – Auch die Spangen nicht vergeßt,

      Die schönen Arme reizend zu umzirken,

      Auch nicht der Perlen und Korallen Schmuck,

      Der Meeresgöttin wundersame Gaben.

      Um die Locken winde sich ein Diadem,

      Gefüget aus dem köstlichsten Gestein,

      Worin der feurig glühende Rubin

      Mit dem Smaragd die Farbenblitze kreuze,

      Oben im Haarschmuck sei der lange Schleier

      Befestigt, der die glänzende Gestalt

      Gleich einem hellen Lichtgewölk umfließe,

      Und mit der Myrte jungfräulichem Kranze

      Vollende krönend sich das schöne Ganze.

      CHOR.

      Es soll geschehen, Herr! wie du gebietest,

      Denn fertig und vollendet findet sich

      Dies alles auf dem Bazar ausgestellt.

      DON MANUEL.

      Den schönsten Zelter führet dann hervor

      Aus meinen Ställen, seine Farbe sei

      Lichtweiß, gleichwie des Sonnengottes Pferde,

      Von Purpur sei die Decke, und Geschirr

      Und Zügel reich besetzt mit edeln Steinen,

      Denn tragen soll er meine Königin.

      Ihr selber haltet euch bereit, im Glanz

      Des Ritterstaates, unterm freudgen Schall

      Der Hörner eure Fürstin heimzuführen.

      Dies alles zu besorgen geh ich jetzt,

      Zwei unter euch erwähl ich zu Begleitern,

      Ihr andern wartet mein – Was ihr vernahmt,

      Bewahrts in eures Busens tiefem Grunde,

      Bis ich das Band gelöst von eurem Munde.

      Er geht ab, von zweien aus dem Chor begleitet.

      CHOR.

      Sage, was werden wir jetzt beginnen,

      Da die Fürsten ruhen vom Streit,

      Auszufüllen die Leere der Stunden

      Und die lange unendliche Zeit?

      Etwas fürchten und hoffen und sorgen

      Muß der Mensch für den kommenden Morgen,

      Daß er die Schwere des Daseins ertrage,

      Und das ermüdende Gleichmaß der Tage,

      Und mit erfrischendem Windesweben

      Kräuselnd bewege das stockende Leben.

      EINER AUS DEM CHOR.

      Schön ist der Friede! Ein lieblicher Knabe

      Liegt er gelagert am ruhigen Bach,

      Und die hüpfenden Lämmer grasen

      Lustig um ihn auf dem sonnigten Rasen,

      Süßes Tönen entlockt er der Flöte,

      Und das Echo des Berges wird wach,

      Oder im Schimmer der Abendröte

      Wiegt ihn in Schlummer der murmelnde Bach –

      Aber der Krieg auch hat seine Ehre,

      Der Beweger des Menschengeschicks,

      Mir gefällt ein lebendiges Leben,

      Mir ein ewiges Schwanken und Schwingen und Schweben

      Auf der steigenden, fallenden Welle des Glücks.

      Denn der Mensch verkümmert im Frieden,

      Müßige Ruh ist das Grab des Muts.

      Das Gesetz ist der Freund des Schwachen,

      Alles will es nur eben machen,

      Möchte gerne die Welt verflachen,

      Aber der Krieg läßt die Kraft erscheinen,

      Alles erhebt er zum Ungemeinen,

      Selber dem Feigen erzeugt er den Mut.

      EIN ZWEITER.

      Stehen nicht Amors Tempel offen,

      Wallet nicht zu dem Schönen die Welt?

      Da ist das Fürchten! Da ist das Hoffen!

      König ist hier, wer den Augen gefällt!

      Auch die Liebe beweget das Leben,

      Daß

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