Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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dich von dir, nichts frag ich nach dem andern.

      Daß deine Seele wie dein Ursprung rein,

      Hat mir dein erster Blick verbürget und beschworen,

      Und wärst du selbst die Niedrigste geboren,

      Du müßtest dennoch meine Liebe sein,

      Die Freiheit hab ich und die Wahl verloren.

      Und daß du wissen mögest, ob ich auch

      Herr meiner Taten sei, und hoch genug

      Gestellt auf dieser Welt, auch das Geliebte

      Mit starkem Arm zu mir emporzuheben,

      Bedarfs nur, meinen Namen dir zu nennen.

      – Ich bin Don Cesar und in dieser Stadt

      Messina ist kein Größrer über mir.

      Beatrice schaudert zurück, er bemerkt es und fährt nach einer kleinen Weile fort.

      Dein Staunen lob ich und dein sittsam Schweigen,

      Schamhafte Demut ist der Reize Krone,

      Denn ein Verborgenes ist sich das Schöne,

      Und es erschrickt vor seiner eignen Macht.

      – Ich geh und überlasse dich dir selbst,

      Daß sich dein Geist von seinem Schrecken löse,

      Denn jedes Neue, auch das Glück, erschreckt.

      Zu dem Chor.

      Gebt ihr – sie ists von diesem Augenblick!

      Die Ehre meiner Braut und eurer Fürstin,

      Belehret sie von ihres Standes Größe.

      Bald kehr ich selbst zurück, sie heimzuführen,

      Wies meiner würdig ist und ihr gebührt.

      Er geht ab.

      Beatrice und der Chor.

      CHOR.

      Heil dir, o Jungfrau,

      Liebliche Herrscherin!

      Dein ist die Krone,

      Dein ist der Sieg!

      Als die Erhalterin

      Dieses Geschlechtes,

      Künftiger Helden

      Blühende Mutter begrüß ich dich!

      Dreifaches Heil dir!

      Mit glücklichen Zeichen,

      Glückliche, trittst du

      In ein götterbegünstigtes, glückliches Haus,

      Wo die Kränze des Ruhmes hängen,

      Und das goldene Szepter in stetiger Reihe

      Wandert vom Ahnherrn zum Enkel hinab.

      Deines lieblichen Eintritts

      Werden sich freuen

      Die Penaten des Hauses,

      Die hohen, die ernsten

      Verehrten Alten.

      An der Schwelle empfangen

      Wird dich die immer blühende Hebe

      Und die goldne Viktoria,

      Die geflügelte Göttin,

      Die auf der Hand schwebt des ewigen Vaters,

      Ewig die Schwingen zum Siege gespannt:

      Nimmer entweicht

      Die Krone der Schönheit

      Aus diesem Geschlechte,

      Scheidend reicht

      Eine Fürstin der andern

      Den Gürtel der Anmut

      Und den Schleier der züchtigen Scham.

      Aber das Schönste

      Erlebt mein Auge,

      Denn ich sehe die Blume der Tochter,

      Ehe die Blume der Mutter verblüht.

      BEATRICE aus ihrem Schrecken erwachend.

      Wehe mir! In welche Hand

      Hat das Unglück mich gegeben!

      Unter allen,

      Welche leben,

      Nicht in diese sollt ich fallen!

      Jetzt versteh ich das Entsetzen,

      Das geheimnisvolle Grauen,

      Das mich schaudernd stets gefaßt,

      Wenn man mir den Namen nannte

      Dieses furchtbaren Geschlechtes,

      Das sich selbst vertilgend haßt,

      Gegen seine eignen Glieder

      Wütend mit Erbittrung rast!

      Schaudernd hört ich oft und wieder

      Von dem Schlangenhaß der Brüder,

      Und jetzt reißt mein Schreckenschicksal

      Mich, die Arme, Rettungslose,

      In den Strudel dieses Hasses,

      Dieses Unglücks mich hinein!

      Sie flieht in den Gartensaal.

      CHOR.

      Den begünstigten Sohn der Götter beneid ich,

      Den beglückten Besitzer der Macht!

      Immer das Köstlichste ist sein Anteil,

      Und von allem, was hoch und herrlich

      Von den Sterblichen wird gepriesen,

      Bricht er die Blume sich ab.

      Von den Perlen,

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