Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller страница 7
Unser Schwert für das fremde Geschlecht?
Es hat an diesen Boden kein Recht.
Auf dem Meerschiff ist es gekommen,
Von der Sonne rötlichtem Untergang,
Gastlich haben wirs aufgenommen
(Unsre Väter! Die Zeit ist lang)
Und jetzt sehen wir uns als Knechte
Untertan diesem fremden Geschlechte!
EIN ZWEITER.
Wohl! Wir bewohnen ein glückliches Land,
Das die himmelumwandelnde Sonne
Ansieht mit immer freundlicher Helle,
Und wir könnten es fröhlich genießen,
Aber es läßt sich nicht sperren und schließen,
Und des Meers rings umgebende Welle
Sie verrät uns dem kühnen Korsaren,
Der die Küste verwegen durchkreuzt.
Einen Segen haben wir zu bewahren,
Der das Schwert nur des Fremdlings reizt.
Sklaven sind wir in den eigenen Sitzen,
Das Land kann seine Kinder nicht schützen.
Nicht wo die goldene Ceres lacht
Und der friedliche Pan, der Flurenbehüter,
Wo das Eisen wächst in der Berge Schacht,
Da entspringen der Erde Gebieter.
ERSTER CHOR.
Ungleich verteilt sind des Lebens Güter
Unter der Menschen flüchtgem Geschlecht,
Aber die Natur, sie ist ewig gerecht.
Uns verlieh sie das Mark und die Fülle,
Die sich immer erneuend erschafft,
Jenen ward der gewaltige Wille
Und die unzerbrechliche Kraft.
Mit der furchtbaren Stärke gerüstet,
Führen sie aus, was dem Herzen gelüstet.
Füllen die Erde mit mächtigem Schall,
Aber hinter den großen Höhen
Folgt auch der tiefe, der donnernde Fall.
Darum lob ich mir niedrig zu stehen,
Mich verbergend in meiner Schwäche!
Jene gewaltigen Wetterbäche,
Aus des Hagels unendlichen Schloßen,
Aus den Wolkenbrüchen zusammengeflossen,
Kommen finster gerauscht und geschossen,
Reißen die Brücken und reißen die Dämme
Donnernd mit fort im Wogengeschwemme;
Nichts ist, das die Gewaltigen hemme.
Doch nur der Augenblick hat sie geboren,
Ihres Laufes furchtbare Spur
Geht verrinnend im Sande verloren,
Die Zerstörung verkündigt sie nur.
– Die fremden Eroberer kommen und gehen,
Wir gehorchen, aber wir bleiben stehen.
Die hintere Türe öffnet sich, Donna Isabella erscheint zwischen ihren Söhnen Don Manuel und Don Cesar.
BEIDE CHÖRE.
Preis ihr und Ehre,
Die uns dort aufgeht,
Eine glänzende Sonne,
Kniend verehr ich dein herrliches Haupt.
ERSTER CHOR.
Schön ist des Mondes
Mildere Klarheit
Unter der Sterne blitzendem Glanz,
Schön ist der Mutter
Liebliche Hoheit
Zwischen der Söhne feuriger Kraft,
Nicht auf der Erden
Ist ihr Bild und ihr Gleichnis zu sehn.
Hoch auf des Lebens
Gipfel gestellt,
Schließt sie blühend den Kreis des Schönen,
Mit der Mutter und ihren Söhnen
Krönt sich die herrlich vollendete Welt.
Selber die Kirche, die göttliche, stellt nicht
Schöneres dar auf dem himmlischen Thron,
Höheres bildet
Selber die Kunst nicht, die göttlich geborne,
Als die Mutter mit ihrem Sohn.
ZWEITER CHOR.
Freudig sieht sie aus ihrem Schoße
Einen blühenden Baum sich erheben,
Der sich ewig sprossend erneut.
Denn sie hat ein Geschlecht geboren,
Welches wandeln wird mit der Sonne,
Und den Namen geben der rollenden Zeit.
Völker verrauschen,
Namen verklingen,
Finstre Vergessenheit
Breitet die dunkelnachtenden Schwingen
Über ganzen Geschlechtern aus.
Aber der Fürsten
Einsame Häupter
Glänzen erhellt,
Und