Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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      Du willst es, Herzog? – Komm herein, Du Chatel!

      Sie öffnet die Tür und führt Du Chatel herein, dieser bleibt in der Entfernung stehen.

      Der Herzog ist mit seinen Feinden allen

      Versöhnt, er ist es auch mit dir.

      Du Chatel tritt einige Schritte näher und sucht in den Augen des Herzogs zu lesen.

      BURGUND.

      Was machst du

      Aus mir, Johanna? Weißt du, was du foderst?

      JOHANNA.

      Ein gütger Herr tut seine Pforten auf

      Für alle Gäste, keinen schließt er aus;

      Frei wie das Firmament die Welt umspannt,

      So muß die Gnade Freund und Feind umschließen.

      Es schickt die Sonne ihre Strahlen gleich

      Nach allen Räumen der Unendlichkeit,

      Gleichmessend gießt der Himmel seinen Tau

      Auf alle durstenden Gewächse aus.

      Was irgend gut ist und von oben kommt,

      Ist allgemein und ohne Vorbehalt,

      Doch in den Falten wohnt die Finsternis!

      BURGUND.

      O sie kann mit mir schalten wie sie will,

      Mein Herz ist weiches Wachs in ihrer Hand.

      – Umarmt mich, Du Chatel! Ich vergeb Euch.

      Geist meines Vaters, zürne nicht, wenn ich

      Die Hand, die dich getötet, freundlich fasse.

      Ihr Todesgötter, rechnet mirs nicht zu,

      Daß ich mein schrecklich Rachgelübde breche.

      Bei euch dort unten in der ewgen Nacht,

      Da schlägt kein Herz mehr, da ist alles ewig,

      Steht alles unbeweglich fest – doch anders

      Ist es hier oben in der Sonne Licht.

      Der Mensch ist, der lebendig fühlende,

      Der leichte Raub des mächtgen Augenblicks.

      KARL zur Johanna.

      Was dank ich dir nicht alles, hohe Jungfrau!

      Wie schön hast du dein Wort gelöst!

      Wie schnell mein ganzes Schicksal umgewandelt!

      Die Freunde hast du mir versöhnt, die Feinde

      Mir in den Staub gestürzt, und meine Städte

      Dem fremden Joch entrissen – Du allein

      Vollbrachtest alles. – Sprich, wie lohn ich dir!

      JOHANNA.

      Sei immer menschlich, Herr, im Glück, wie dus

      Im Unglück warst – und auf der Größe Gipfel

      Vergiß nicht, was ein Freund wiegt in der Not,

      Du hasts in der Erniedrigung erfahren.

      Verweigre nicht Gerechtigkeit und Gnade

      Dem letzten deines Volks, denn von der Herde

      Berief dir Gott die Retterin – du wirst

      Ganz Frankreich sammeln unter deinen Szepter,

      Der Ahn- und Stammherr großer Fürsten sein,

      Die nach dir kommen, werden heller leuchten,

      Als die dir auf dem Thron vorangegangen.

      Dein Stamm wird blühn, solang er sich die Liebe

      Bewahrt im Herzen seines Volks,

      Der Hochmut nur kann ihn zum Falle führen,

      Und von den niedern Hütten, wo dir jetzt

      Der Retter ausging, droht geheimnisvoll

      Den schuldbefleckten Enkeln das Verderben!

      BURGUND.

      Erleuchtet Mädchen, das der Geist beseelt,

      Wenn deine Augen in die Zukunft dringen,

      So sprich mir auch von meinem Stamm! Wird er

      Sich herrlich breiten wie er angefangen?

      JOHANNA.

      Burgund! Hoch bis zu Throneshöhe hast

      Du deinen Stuhl gesetzt, und höher strebt

      Das stolze Herz, es hebt bis in die Wolken

      Den kühnen Bau. – Doch eine Hand von oben

      Wird seinem Wachstum schleunig Halt gebieten.

      Doch fürchte drum nicht deines Hauses Fall!

      In einer Jungfrau lebt es glänzend fort,

      Und zeptertragende Monarchen, Hirten

      Der Völker werden ihrem Schoß entblühn.

      Sie werden herrschen auf zwei großen Thronen,

      Gesetze schreiben der bekannten Welt

      Und einer neuen, welche Gottes Hand

      Noch zudeckt hinter unbeschifften Meeren.

      KARL.

      O sprich, wenn es der Geist dir offenbaret,

      Wird dieses Freundesbündnis, das wir jetzt

      Erneut, auch noch die späten Enkelsöhne

      Vereinigen?

      JOHANNA nach einem Stillschweigen.

      Ihr Könige und Herrscher!

      Fürchtet die Zwietracht! Wecket nicht den Streit

      Aus

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