Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller страница 69

Автор:
Серия:
Издательство:
Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

Скачать книгу

vor meinem Kindesblick,

      Und einen Donnerkeil führ ich im Munde.

      BURGUND lebhaft bewegt, schlägt die Augen zu ihr auf und betrachtet sie mit Erstaunen und Rührung.

      Wie wird mir? Wie geschieht mir? Ists ein Gott,

      Der mir das Herz im tiefsten Busen wendet!

      – Sie trügt nicht, diese rührende Gestalt!

      Nein! Nein! Bin ich durch Zaubers Macht geblendet,

      So ists durch eine himmlische Gewalt,

      Mir sagts das Herz, sie ist von Gott gesendet.

      JOHANNA.

      Er ist gerührt, er ists! Ich habe nicht

      Umsonst gefleht, des Zornes Donnerwolke schmilzt

      Von seiner Stirne tränentauend hin,

      Und aus den Augen, Friede strahlend, bricht

      Die goldne Sonne des Gefühls hervor.

      – Weg mit den Waffen – drücket Herz an Herz –

      Er weint, er ist bezwungen, er ist unser!

      Schwert und Fahne entsinken ihr, sie eilt auf ihn zu mit ausgebreiteten Armen und umschlingt ihn mit leidenschaftlichem Ungestüm. La Hire und Dunois lassen die Schwerter fallen und eilen ihn zu umarmen.

      Hoflager des Königs zu Chalons an der Marne.

      Erster Auftritt

      Dunois und La Hire.

      DUNOIS.

      Wir waren Herzensfreunde, Waffenbrüder,

      Für eine Sache hoben wir den Arm

      Und hielten fest in Not und Tod zusammen.

      Laßt Weiberliebe nicht das Band zertrennen,

      Das jeden Schicksalswechsel ausgehalten.

      LA HIRE.

      Prinz, hört mich an!

      DUNOIS.

      Ihr liebt das wunderbare Mädchen,

      Und mir ist wohl bekannt, worauf Ihr sinnt.

      Zum König denkt Ihr stehnden Fußes jetzt

      Zu gehen, und die Jungfrau zum Geschenk

      Euch zu erbitten – Eurer Tapferkeit

      Kann er den wohlverdienten Preis nicht weigern.

      Doch wißt – eh ich in eines andern Arm

      Sie sehe –

      LA HIRE.

      Hört mich, Prinz!

      DUNOIS.

      Es zieht mich nicht

      Der Augen flüchtig schnelle Lust zu ihr.

      Den unbezwungnen Sinn hat nie ein Weib

      Gerührt, bis ich die Wunderbare sah,

      Die eines Gottes Schickung diesem Reich

      Zur Retterin bestimmt und mir zum Weibe,

      Und in dem Augenblick gelobt ich mir

      Mit heilgem Schwur als Braut sie heimzuführen.

      Denn nur die Starke kann die Freundin sein

      Des starken Mannes, und dies glühnde Herz

      Sehnt sich an einer gleichen Brust zu ruhn,

      Die seine Kraft kann fassen und ertragen.

      LA HIRE.

      Wie könnt ichs wagen, Prinz, mein schwach Verdienst

      Mit Eures Namens Heldenruhm zu messen!

      Wo sich Graf Dunois in die Schranken stellt,

      Muß jeder andre Mitbewerber weichen.

      Doch eine niedre Schäferin kann nicht

      Als Gattin würdig Euch zur Seite stehn,

      Das königliche Blut, das Eure Adern

      Durchrinnt, verschmäht so niedrige Vermischung.

      DUNOIS.

      Sie ist das Götterkind der heiligen

      Natur, wie ich, und ist mir ebenbürtig.

      Sie sollte eines Fürsten Hand entehren,

      Die eine Braut der reinen Engel ist,

      Die sich das Haupt mit einem Götterschein

      Umgibt, der heller strahlt als irdsche Kronen,

      Die jedes Größte, Höchste dieser Erden

      Klein unter ihren Füßen liegen sieht;

      Denn alle Fürstenthronen aufeinander

      Gestellt, bis zu den Sternen fortgebaut,

      Erreichten nicht die Höhe, wo sie steht,

      In ihrer Engelsmajestät!

      LA HIRE.

      Der König mag entscheiden.

      DUNOIS.

      Nein, sie selbst

      Entscheide! Sie hat Frankreich frei gemacht

      Und selber frei muß sie ihr Herz verschenken.

      LA HIRE.

      Da kommt der König!

      Zweiter Auftritt

      Karl. Agnes Sorel. Du Chatel, der Erzbischof und Chatillon zu den Vorigen.

      KARL zu Chatillon.

      Er kommt! Er will als seinen König mich

      Erkennen, sagt Ihr, und

Скачать книгу