Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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Lionel.

      TALBOT.

      Was für ein Weib!

      LIONEL.

      Nun eure Meinung, Feldherrn!

      Fliehn wir noch weiter oder wenden uns

      Zurück, durch einen schnellen kühnen Streich

      Den Schimpf des heutgen Tages auszulöschen?

      BURGUND.

      Wir sind zu schwach, die Völker sind zerstreut,

      Zu neu ist noch der Schrecken in dem Heer.

      TALBOT.

      Ein blinder Schrecken nur hat uns besiegt,

      Der schnelle Eindruck eines Augenblicks.

      Dies Furchtbild der erschreckten Einbildung

      Wird näher angesehn, in nichts verschwinden.

      Drum ist mein Rat, wir führen die Armee

      Mit Tagesanbruch über den Strom zurück,

      Dem Feind entgegen.

      BURGUND.

      Überlegt –

      LIONEL.

      Mit Eurer

      Erlaubnis. Hier ist nichts zu überlegen.

      Wir müssen das Verlorne schleunig wieder

      Gewinnen oder sind beschimpft auf ewig.

      TALBOT.

      Es ist beschlossen. Morgen schlagen wir.

      Und dies Phantom des Schreckens zu zerstören,

      Das unsre Völker blendet und entmannt,

      Laßt uns mit diesem jungfräulichen Teufel

      Uns messen in persönlichem Gefecht.

      Stellt sie sich unserm tapfern Schwert, nun dann,

      So hat sie uns zum letztenmal geschadet,

      Stellt sie sich nicht, und seid gewiß, sie meidet

      Den ernsten Kampf, so ist das Heer entzaubert.

      LIONEL.

      So seis! Und mir, mein Feldherr, überlasset

      Dies leichte Kampfspiel, wo kein Blut soll fließen.

      Denn lebend denk ich das Gespenst zu fangen,

      Und vor des Bastards Augen, ihres Buhlen,

      Trag ich auf diesen Armen sie herüber

      Zur Lust des Heers, in das britannsche Lager.

      BURGUND.

      Versprechet nicht zu viel.

      TALBOT.

      Erreich ich sie,

      Ich denke sie so sanft nicht zu umarmen.

      Kommt jetzo, die ermüdete Natur

      Durch einen leichten Schlummer zu erquicken,

      Und dann zum Aufbruch mit der Morgenröte.

      Sie gehen ab.

      Vierter Auftritt

      Johanna mit der Fahne, im Helm und Brustharnisch, sonst aber weiblich gekleidet, Dunois, La Hire, Ritter und Soldaten zeigen sich oben auf dem Felsenweg, ziehen still darüber hinweg, und erscheinen gleich darauf auf der Szene.

      JOHANNA zu den Rittern, die sie umgeben, indem der Zug oben immer noch fortwährt.

      Erstiegen ist der Wall, wir sind im Lager!

      Jetzt werft die Hülle der verschwiegnen Nacht

      Von euch, die euren stillen Zug verhehlte,

      Und macht dem Feinde eure Schreckensnähe

      Durch lauten Schlachtruf kund – Gott und die Jungfrau!

      ALLE rufen laut unter wildem Waffengetös.

      Gott und die Jungfrau!

      Trommeln und Trompeten.

      SCHILDWACHE hinter der Szene.

      Feinde! Feinde! Feinde!

      JOHANNA.

      Jetzt Fackeln her! Werft Feuer in die Zelte!

      Der Flammen Wut vermehre das Entsetzen,

      Und drohend rings umfange sie der Tod!

      Soldaten eilen fort, sie will folgen.

      DUNOIS hält sie zurück.

      Du hast das Deine nun erfüllt, Johanna!

      Mitten ins Lager hast du uns geführt,

      Den Feind hast du in unsre Hand gegeben.

      Jetzt aber bleibe von dem Kampf zurück,

      Uns überlaß die blutige Entscheidung.

      LA HIRE.

      Den Weg des Siegs bezeichne du dem Heer,

      Die Fahne trag uns vor in reiner Hand,

      Doch nimm das Schwert, das tödliche, nicht selbst,

      Versuche nicht den falschen Gott der Schlachten,

      Denn blind und ohne Schonung waltet er.

      JOHANNA.

      Wer darf mir Halt gebieten? Wer dem Geist

      Vorschreiben, der mich führt? Der Pfeil muß fliegen,

      Wohin die Hand ihn seines Schützen treibt.

      Wo die Gefahr ist, muß Johanna sein,

      Nicht heut, nicht hier ist mir bestimmt zu fallen,

      Die Krone muß ich sehn auf meines Königs Haupt,

      Dies Leben wird kein Gegner

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