Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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bezähmt er spät sich wieder! Enkel

      Erzeugt er sich, ein eisernes Geschlecht,

      Fortzündet an dem Brande sich der Brand.

      – Verlangt nicht mehr zu wissen! Freuet euch

      Der Gegenwart, laßt mich die Zukunft still

      Bedecken!

      SOREL.

      Heilig Mädchen, du erforschest

      Mein Herz, du weißt, ob es nach Größe eitel strebt,

      Auch mir gib ein erfreuliches Orakel.

      JOHANNA.

      Mir zeigt der Geist nur große Weltgeschicke,

      Dein Schicksal ruht in deiner eignen Brust!

      DUNOIS.

      Was aber wird dein eigen Schicksal sein,

      Erhabnes Mädchen, das der Himmel liebt!

      Dir blüht gewiß das schönste Glück der Erden,

      Da du so fromm und heilig bist.

      JOHANNA.

      Das Glück

      Wohnt droben in dem Schoß des ewgen Vaters.

      KARL.

      Dein Glück sei fortan deines Königs Sorge!

      Denn deinen Namen will ich herrlich machen

      In Frankreich, selig preisen sollen dich

      Die spätesten Geschlechter – und gleich jetzt

      Erfüll ich es. – Knie nieder!

      Er zieht das Schwert und berührt sie mit demselben.

      Und steh auf

      Als eine Edle! Ich erhebe dich,

      Dein König, aus dem Staube deiner dunkeln

      Geburt – Im Grabe adl ich deine Väter –

      Du sollst die Lilie im Wappen tragen,

      Den Besten sollst du ebenbürtig sein

      In Frankreich, nur das königliche Blut

      Von Valois sei edler als das deine!

      Der Größte meiner Großen fühle sich

      Durch deine Hand geehrt, mein sei die Sorge,

      Dich einem edeln Gatten zu vermählen.

      DUNOIS tritt vor.

      Mein Herz erkor sie, da sie niedrig war,

      Die neue Ehre, die ihr Haupt umglänzt,

      Erhöht nicht ihr Verdienst, noch meine Liebe.

      Hier in dem Angesichte meines Königs

      Und dieses heilgen Bischofs reich ich ihr

      Die Hand als meiner fürstlichen Gemahlin,

      Wenn sie mich würdig hält, sie zu empfangen.

      KARL.

      Unwiderstehlich Mädchen, du häufst Wunder

      Auf Wunder! Ja, nun glaub ich, daß dir nichts

      Unmöglich ist. Du hast dies stolze Herz

      Bezwungen, das der Liebe Allgewalt

      Hohn sprach bis jetzt.

      LA HIRE tritt vor.

      Johannas schönster Schmuck,

      Kenn ich sie recht, ist ihr bescheidnes Herz.

      Der Huldigung des Größten ist sie wert,

      Doch nie wird sie den Wunsch so hoch erheben.

      Sie strebt nicht schwindelnd irdscher Hoheit nach,

      Die treue Neigung eines redlichen

      Gemüts genügt ihr, und das stille Los,

      Das ich mit dieser Hand ihr anerbiete.

      KARL.

      Auch du, La Hire? Zwei treffliche Bewerber

      An Heldentugend gleich und Kriegesruhm!

      – Willst du, die meine Feinde mir versöhnt,

      Mein Reich vereinigt, mir die liebsten Freunde

      Entzwein? Es kann sie einer nur besitzen,

      Und jeden acht ich solches Preises wert.

      So rede du, dein Herz muß hier entscheiden.

      SOREL tritt näher.

      Die edle Jungfrau seh ich überrascht

      Und ihre Wangen färbt die züchtge Scham.

      Man geb ihr Zeit, ihr Herz zu fragen, sich

      Der Freundin zu vertrauen und das Siegel

      Zu lösen von der fest verschloßnen Brust.

      Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo

      Auch ich der strengen Jungfrau schwesterlich

      Mich nahen, ihr den treu verschwiegnen Busen

      Darbieten darf. – Man laß uns weiblich erst

      Das Weibliche bedenken und erwarte,

      Was wir beschließen werden.

      KARL im Begriff zu gehen.

      Also seis!

      JOHANNA.

      Nicht also, Sire! Was meine Wangen färbte,

      War die Verwirrung nicht der blöden Scham.

      Ich habe dieser edeln Frau nichts zu vertraun,

      Des ich vor Männern mich zu schämen hätte.

      Hoch ehrt mich dieser edeln Ritter Wahl,

      Doch

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