Natürlich gesund mit Weihrauch. Dr. Hanspeter Hemgesberg

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Natürlich gesund mit Weihrauch - Dr. Hanspeter Hemgesberg

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verwobene - Streitfall der so genannten

       250-Männer-Geschichte

      (niedergeschrieben um 450 v. Chr.) besteht nicht in einer Kritik am Räucherkult des Volkes. Vielmehr soll der Kultgemeinde verwehrt werden, sich mittels der Praxis des Räucheropfers Heiligung zu verschaffen, die alleine den Priestern zukommt. In der Erzählung (Vers 18) wird ferner deutlich, dass in jedem Haushalt Räuchergeräte vorhanden waren.

      Auch 2

       Chr.

      26,16-20 geht von einem transportablen Räuchergerät aus. Der Ausschluss des

       Usija

      vom Räuchern im Tempel durch die Priester verdeutlicht, dass es den Frommen prinzipiell durchaus erlaubt war, im Heiligtum Aromata darzubringen. Kultgeschichtlich entspricht der Text damit

       Lev

      . 16f bzw.

       Ez

      8.

       Weihrauch als Zutat zum Speiseopfer

      Während das reine Aromataopfer noch weitgehend restriktiv behandelt wird, hat sich der Weihrauch im Rahmen des Speiseopfers bereits etabliert. Die älteste Nennung von Weihrauch in priesterschriftlichen Texten findet sich in

       Lev.

      2,1. Demzufolge wurde Weihrauch für unbehandelte Speiseopfer der späten Vorexils- wie auch der Exilszeit als Beigabe verwendet. Allerdings kann man diese Praxis keineswegs als ein Räucheropfer werten, vielmehr handelt es sich um ein Speiseopfer, dessen Brandgeruch durch Aromata verfeinert wurde.

      Nach

       Neh.

      13,5.9 wurde Weihrauch in den Magazinen des Tempels gelagert, wo er auch erworben werden konnte. Manche Pilger brachten die Opfermaterie selbst nach Jerusalem mit, wie

       Jer.

      41,5 und

       CD.

      11,19 belegen. Dass in

       Lev.

      5,11 für das Sündopfer und in

       Num.

      5,15 für das Eifersuchtsopfer Weihrauch als Zutat ausdrücklich ausgeschlossen wird, stützt die Annahme, dass der Zusatz zum Speiseopfer üblich war. Dass nach

       Lev.

      24,7 Weihrauch auf die gebackenen Schaubrote zu streuen war, stellt eine weit spätere Entwicklungsstufe dar. Kaum früher ist die Erwähnung des Weihrauchs in

       Jer.

      6,20 zu datieren.

      Erst in

       Ex.

      30,34 und 1

       Chr.

      9,29 begegnet Weihrauch als ein eigenständiges Opfer. Entsprechend wird man daher auch in

       Jer.

      6,20 von einer Weihrauchzutat zum Speiseopfer auszugehen haben. Möglich-erweise richtet sich die prophetische Polemik gegen einen erst vor kurzem eingeführten Brauch. Es wäre dann von einer Einführung des Weihrauchs in den offiziellen Kult in spätvorexilischer Zeit auszugehen.

      Bedeutend war für die christliche Liturgie schließlich der zweite Vers des 141. Psalmes:

      „

       Als Rauchopfer stehe mein Gebet vor dir, mein Händeerheben als Abendopfer.“

      (Ps. 141,2)

       Das Rauchopfer nach Exodus 30

       Ex.

      30,7f fordert die Darbringung von duftendem Räucherwerk am Morgen und am Abend. Die in

       Ex.

      30,34-38 reglementierte Herstellung sakralen Räucherwerks nennt vier aromatische Ingredienzien:

       Storax

      (Harz der Pistacia lentiscus bzw. Liquidambar orientalis MILL. * aus der Familie der Hamame-laceae),

       Räucherklaue

      (die Deckel mehrerer Flügelschnecken-Arten),

       Galbanum

      (der zu einem gummiartigen Harz eingedickte Milchsaft eines Doldengewächses, Ferula galbaniflua) und

      

       reiner Weihrauch

      

      .

      In

       Ex.

      30 ist mit den Vorschriften für den Bau eines Rauchopferaltares (1–10) und der Herstellung der Rauchwerksmischung (34-38) ein letzter Entwicklungsabschnitt des israelitischen Räucheropfers erreicht. Dieser Höhepunkt ist in der nachexilischen Zeit anzusiedeln.

       Metaphorische und profane Verwendung des Weihrauchs

      In

       Sir.

      24,15 sagt die Weisheit von sich, sie ströme Wohlgeruch aus, wie

       Galbanum

      ,

       Onyx

      und

       Statke

      , wie

       Weihrauch

      im heiligen Zelt. Mit der Zitation dieser vier Inhaltsstoffe des in

       Ex.

      30,34 genannten Räuchergemischs beansprucht die Weisheit Teilhabe am Kult.

      Auch von Gott wohlgefälligen Menschen wird gesagt, dass sie Duft verströmen wie Weihrauch. Aber nicht nur im übertragenen Sinne duften Menschen nach Weihrauch. An

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