Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

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Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare

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      So mögt Ihr Eure Armatur verlieren:

      Wenn Ihr mich schlügt, wärt Ihr kein Edelmann,

      Wärt nicht armiert, und folglich ohne Arme.

      PETRUCHIO.

      Treibst du Heraldik? Trag' mich in dein Buch!

      KATHARINA.

      Was ist Eu'r Helmschmuck? Ist's ein Hahnenkamm?

      PETRUCHIO.

      Ein Hahn, doch kammlos, bist du meine Henne.

      KATHARINA.

      Kein Hahn für mich, Ihr kräht als mattes Hähnlein!

      PETRUCHIO.

      Komm, Käthchen, komm, du mußt nicht sauer sehn.

      KATHARINA.

      's ist meine Art, wenn ich Holzäpfel sehe.

      PETRUCHIO.

      Hier ist ja keiner, darum sieh nicht sauer!

      KATHARINA.

      Doch, doch! –

      PETRUCHIO.

      So zeig' ihn mir!

      KATHARINA.

      Ich habe keinen Spiegel!

      PETRUCHIO.

      Wie! Mein Gesicht? –

      KATHARINA.

      So jung und schon so klug? –

      PETRUCHIO.

      Nun, bei Sankt Georg, ich bin zu jung für dich!

      KATHARINA.

      Doch schon verwelkt!

      PETRUCHIO.

      Aus Gram!

      KATHARINA.

      Das grämt mich nicht.

      PETRUCHIO.

      Nein, Käthchen, bleib', so nicht entkommst du mir.

      KATHARINA.

      Nein, ich erbos' Euch, bleib' ich länger hier.

      PETRUCHIO.

      Nicht dran zu denken: du bist allerliebst! –

      Ich hörte, du seist rauh und spröd' und wild,

      Und sehe nun, daß dich der Ruf verleumdet:

      Denn scherzhaft bist du, schelmisch, äußerst höflich,

      Nicht schnelles Wort, doch süß wie Frühlingsblumen:

      Du kannst nicht zürnen, kannst nicht finster blicken,

      Wie böse Weiber tun, die Lippe beißen:

      Du magst niemand im Reden überhaun,

      Mit Sanftmut unterhältst du deine Freier,

      Mit freundlichem Gespräch und süßen Phrasen. –

      Was fabelt denn die Welt, daß Käthchen hinkt?

      O böse Welt! Sieh, gleich der Haselgerte

      Ist Käthchen schlank und grad' und braun von Farbe

      Wie Haselnüss' und süßer als ihr Kern.

      Laß deinen Gang mich sehn: – Nein, du hinkst nicht.

      KATHARINA.

      Geh, Narr, befiehl den Leuten, die du lohnst! –

      PETRUCHIO.

      Hat je Diana so den Wald geschmückt,

      Wie Käthchens königlicher Gang dies Zimmer?

      Oh, sei du Diana, laß sie Käthchen sein,

      Und dann sei Käthchen keusch und Diana üppig.

      KATHARINA.

      Wo habt Ihr die gelehrte Red' erlernt?

      PETRUCHIO.

      Ist nur ex tempore, mein Mutterwitz.

      KATHARINA.

      O witz'ge Mutter! Witzlos sonst ihr Sohn! –

      PETRUCHIO.

      Fehlt mir Verstand?

      KATHARINA.

      Ihr habt wohl just so viel,

      Euch warm zu halten.

      PETRUCHIO.

      Nun, das will ich auch

      In deinem Bett, mein Käthchen; und deshalb

      Beiseite setzend alles dies Geschwätz,

      Sag' ich Euch rund heraus: Eu'r Vater gibt

      Euch mir zur Frau: die Mitgift ward bestimmt,

      Und wollt Ihr's oder nicht, Ihr werdet mein.

      Nun, Käthchen, ich bin grad' ein Mann für dich;

      Denn bei dem Sonnenlicht, das schön dich zeigt,

      Und zwar so schön, daß ich dir gut sein muß,

      Kein andrer darf dein Eh'mann sein als ich.

      Ich ward geboren, dich zu zähmen, Käthchen,

      Dich aus 'nem wilden Kätzchen zu 'nem Käthchen

      Zu wandeln, zahm wie andre fromme Käthchen.

      Dein Vater kommt zurück, nun sprich nicht nein,

      Ich will und muß zur Frau Kathrinen haben.

      Baptista, Gremio und Tranio kommen zurück.

      BAPTISTA.

      Nun, Herr Petruchio, sagt, wie geht es Euch

      Mit meiner Tochter?

      PETRUCHIO.

      Nun, wie sonst als gut?

      Wie sonst als gut?

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