Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

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Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare

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      Battiste, türk'sche perlgestickte Polster,

      Umhänge von Venedig, golddurchnäht,

      Kupfer und Zinngeschirr, und was gehört

      Zum Haus und Hausrat: dann im Prachthof hab' ich

      Einhundert Stück Milchkühe, für den Eimer,

      In Ställen hundertzwanzig fette Ochsen,

      Nebst allem Zubehör und Inventar:

      Ich selbst, ich bin bejahrt, ich kann's nicht leugnen;

      Und wenn ich morgen sterb', ist alles ihr,

      Gehört sie einzig mir, solang' ich lebe.

      TRANIO.

      Das »einzig« war gut angebracht, hört mich!

      Ich bin des Vaters Erb' und einz'ger Sohn:

      Wenn Ihr die Tochter mir zum Weibe gebt,

      Verschreib' ich ihr drei, vier so schöne Häuser

      Im reichen Pisa, als nur irgendeins,

      Das Signor Gremio hier in Padua hat:

      Zudem zweitausend Goldzechinen jährlich

      Aus reichen Länderei'n, allein für sie.

      Nun, Signor Gremio, womit stecht Ihr das?

      GREMIO.

      Zweitausend Goldzechinen Landertrag?

      Mein Landgut trägt in allem nicht so viel,

      Doch ihr verschreib' ich es: zudem ein Frachtschiff,

      Das jetzt im Hafen von Marseille liegt.

      Was! Macht Euch der Kauffahrer nun kapott?

      TRANIO.

      Gremio! Man weiß, mein Vater hat drei große

      Kauffahrerschiffe, zwei Galeeren und

      Zwölf tücht'ge Ruderbarken: die verschreib' ich,

      Und zweimal mehr, als du noch bieten kannst.

      GREMIO.

      Nein, alles bot ich nun, mehr hab' ich nicht!

      All meine Habe, mehr kann sie nicht haben:

      Und wählt Ihr mich, hat sie mein Gut und mich.

      TRANIO.

      Dann ist vor aller Welt das Mädchen mein,

      Nach Eurem Wort: Gremio ward abgetrumpft.

      BAPTISTA.

      Ich muß gestehn, Eu'r Bieten war das höchste;

      Und stellt Eu'r Vater die Versich'rung aus,

      Ist sie die Eurige: Wo nicht, verzeiht,

      Wo bleibt ihr Wittum, sterbt Ihr vor dem Vater?

      TRANIO.

      Schikane das! Er ist bejahrt, ich jung.

      GREMIO.

      Und sterben Junge nicht so gut als Alte? –

      BAPTISTA.

      Wohlan, ihr Herrn,

      Dies ist mein Wort: Auf nächsten Sonntag, wißt ihr,

      Ist meiner Tochter Katharine Trauung:

      Nun, einen Sonntag später will ich Bianca

      Mit Euch verloben, schafft Ihr den Revers;

      Wo nicht, mit Signor Gremio:

      Und so empfehl' ich mich und dank' euch beiden.

      Ab.

      GREMIO.

      Lebt, Nachbar, wohl! Jetzt, Freund, fürcht' ich dich nicht,

      Du Hasenfuß! Dein Vater wär' ein Narr!

      Dir alles geben, und in alten Tagen

      Von deiner Gnade leben? Das dir bieten?

      Da wird solch italien'scher Fuchs sich hüten! –

      Ab.

      TRANIO.

      Der Teufel hol' dich, list'ges, altes Fell!

      Ich spiele hohes Spiel und setz' es durch.

      Gefunden hab' ich's, meinem Herrn zu dienen.

      Was braucht es mehr? Lucentio der falsche

      Zeugt einen Vater, Vincentio den falschen:

      Und das ist Wunders g'nug. Sonst sind's die Väter,

      Die sich die Kinder zeugen; allein für unser Frein hier

      Erzeugt das Kind den Vater, will nur die List gedeihn mir.

      Ab.

      Dritter Aufzug

      Erste Szene

      Zimmer bei Baptista.

      Lucentio, Hortensio und Bianca treten auf.

      LUCENTIO.

      Fiedler, laßt ab; Ihr werdet allzu dreist.

      Habt Ihr die Freundlichkeit so schnell vergessen,

      Mit der Euch Katharine hier empfing? –

      HORTENSIO.

      Zanksücht'ger Schulgelehrter! Immer war

      Die göttliche Musik die Herrscherin:

      Drum steht zurück und gönnet mir den Vorzug;

      Und wenn wir eine Stunde musiziert,

      Soll Euer Lesen gleiche Muße finden.

      LUCENTIO.

      Ihr Widersinn 'ger Tropf! der nicht begriff,

      Zu welchem Zweck Musik uns ward gegeben: –

      Ist's nicht, des Menschen Seele zu erfrischen,

      Nach

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