Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare страница 51

Автор:
Серия:
Издательство:
Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare

Скачать книгу

      Nun, Tochter Katharina? So verstört?

      KATHARINA.

      Nennt Ihr mich Tochter? Nun, ich muß gestehn,

      Ihr zeigtet mir recht zarte Vaterliebe,

      Mir den Halbtollen da zum Mann zu wünschen!

      Den Hans, den Flucher, wilden Renommisten,

      Der's durchzusetzen denkt mit Schwadronieren! –

      PETRUCHIO.

      Vater, so steht's: Ihr und die ganze Welt,

      Wer von ihr sprach, der sprach von ihr verkehrt.

      Tut sie so wild, so ist es Politik:

      Denn beißend ist sie nicht, nein, sanft wie Tauben;

      Nicht heißen Sinns, nein, wie der Morgen kühl:

      Im Dulden kommt sie nah Griseldens Vorbild,

      Und in der Keuschheit Roms Lukretia:

      Und kurz und gut: wir stimmen so zusammen,

      Daß nächsten Sonntag unsre Hochzeit ist.

      KATHARINA.

      Eh' will ich nächsten Sonntag dich gehängt sehn.

      GREMIO.

      Petruchio, hört, sie will Euch eh' gehängt sehn!

      TRANIO.

      Nennt Ihr das gut gehn? Dann steht's schön mit uns! –

      PETRUCHIO.

      Seid ruhig, Herrn, ich wählte sie für mich:

      Wenn wir nur einig sind, was kümmert's Euch?

      Wir machten's aus, hier unter uns allein,

      Daß in Gesellschaft sie sich böse stellt.

      Ich sag' euch, ganz unglaublich ist's fürwahr,

      Wie sie mich liebt. O du holdsel'ges Käthchen! –

      Sie hing an meinem Hals, und Kuß auf Kuß

      Ward aufgetrumpft, und Schwur auf Liebesschwur

      So rasch, daß sie im Nu mein Herz gewann.

      Oh, Ihr seid Schüler, und das ist das Wunder,

      Wie zahm, wenn Mann und Frau allein gelassen,

      Der lahmste Wicht die tollste Spröde stimmt.

      Käthchen, die Hand! Ich reise nach Venedig,

      Zum Hochzeitstage Kleider mir zu kaufen.

      Besorgt das Mahl, Herr Vater, ladet Gäste,

      Ich weiß gewiß, mein Käthchen zeigt sich schmuck.

      BAPTISTA.

      Was soll ich dazu sagen? Gebt die Hand mir,

      Gott schenk' Euch Glück, mein Sohn; ihr seid ein Paar.

      GREMIO UND TRANIO.

      Amen von ganzem Herzen! Wir sind Zeugen. –

      PETRUCHIO.

      Vater, und Braut, und Freunde, lebt denn wohl,

      Jetzt nach Venedig! Sonntag ist bald da,

      Da braucht man Ring' und Ding' und bunte Schau:

      Nun küss' mich, Sonntag bist du meine Frau.

      Petruchio und Katharina zu verschiedenen Seiten ab.

      GREMIO.

      Ward je ein Paar so schnell zusamm' gekuppelt? –

      BAPTISTA.

      Jetzt bin ich, Freund', in eines Kaufmanns Lage,

      Da ich auf zweifelnd Glück verzweifelt wage.

      TRANIO.

      Doch lag die War' Euch lästig auf dem Hals,

      Nun trägt sie Zinsen oder geht zu Grund.

      BAPTISTA.

      Als Zins ist mir nur ihre Ruhe teuer.

      GREMIO.

      Gewiß, er kaufte sich 'nen ruh'gen Geier! –

      Doch nun, Baptista, denkt der jüngern Tochter:

      Dies ist der Tag, den wir so lang' ersehnt;

      Ich bin Eu'r Nachbar, war der erste Freier.

      TRANIO.

      Und ich bin einer, der Bianca liebt,

      Mehr als Gedanken raten, Worte zeugen.

      GREMIO.

      Mein Lieben ist dem Herzen ganz verschwistert.

      TRANIO.

      Graubart, dein Lieben friert.

      GREMIO.

      Und deines knistert.

      Fort, Springinsfeld! das Alter ist gedeihlich!

      TRANIO.

      Doch Jugend nur dem Mädchensinn erfreulich.

      BAPTISTA.

      Zankt nicht, ihr Herrn! Ich will den Streit entscheiden;

      Das Bare trägt's davon. Wer von Euch zwei'n

      Das größte Wittum meiner Tochter sichert,

      Soll Biancas Lieb' erhalten. –

      Sagt, Signor Gremio, was könnt Ihr verschreiben? –

      GREMIO.

      Vor allem, wißt Ihr, ist mein Haus in Padua

      Reichlich versehn mit Gold und Silberzeug,

      Becken und Kanne, die Händchen ihr zu waschen.

      Alle Tapeten tyrisches Gewirk':

      Koffer von Elfenbein, gepackt voll Kronen,

      In Zedernkisten Tepp'che, bunte Decken,

      Köstliche

Скачать книгу