Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare страница 57

Автор:
Серия:
Издательство:
Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare

Скачать книгу

morgen nicht, nicht, bis es mir gefällt.

      Das Tor ist offen, Herr, da geht der Weg,

      Und so nach Haus, eh' Euch die Stiefel drücken:

      Ich aber will nicht gehn, eh' mir's gefällt.

      Das gäb' 'nen herrlich mürr'schen Grobian,

      Der sich den ersten Tag so mausig macht! –

      PETRUCHIO.

      Ei, Käthchen, still, ich bitt' dich, sei nicht bös!

      KATHARINA.

      Ich will nun böse sein: was kümmert's dich?

      Vater, schweigt nur: er bleibt, solang' ich will.

      GREMIO.

      Aha, mein Freund, nun geht die Sache los.

      KATHARINA.

      Ihr Herrn, hinein da zu dem Hochzeitsmahl:

      Ich seh', ein Weib wird bald zum Narr'n gemacht,

      Wenn sie nicht Mut hat, sich zu widersetzen.

      PETRUCHIO.

      Sie soll'n hinein, mein Kind, wie du befiehlst:

      Gehorcht der Braut, ihr eingeladnen Gäste,

      Setzt euch zum Schmausen, singt und jubiliert,

      Bringt volle Humpen ihrem Mädchenstand,

      Seid toll und lustig, oder laßt euch hängen;

      Allein mein herzig Käthchen muß mit mir.

      Nein, seht nicht scheel, noch stampft und stiert und mault;

      Ich will der Herr sein meines Eigentums:

      Sie ist mein Landgut, ist mein Haus und Hof,

      Mein Hausgerät, mein Acker, meine Scheune,

      Mein Pferd, mein Ochs, mein Esel, kurz mein alles:

      Hier steht sie, rühr' sie einer an, der Herz hat!

      Ich will mein Recht behaupten vor dem Frechsten,

      Der mir den Weg in Padua sperrt! Zieh', Grumio,

      Zieh' deinen Sarras: rund um uns sind Räuber,

      Hau' deine Frau heraus, bist du ein Mann!

      Ruhig, lieb Herz, sie tun dir nichts, mein Käthchen,

      Ich helf' dir durch, und wären's Millionen.

      Petruchio, Katharina und Grumio ab.

      BAPTISTA.

      Nun gehn sie denn, o sanftes, stilles Paar! –

      GREMIO.

      Es war wohl Zeit, sonst starb ich noch vor Lachen!

      TRANIO.

      So tolles Bündnis ist noch nie geschlossen! –

      LUCENTIO.

      Fräulein, was haltet Ihr von Eurer Schwester? –

      BIANCA.

      Daß, toll von je, sie toll sich angekettet.

      GREMIO.

      Und sich ihr Mann noch toller angekäthet.

      BAPTISTA.

      Nachbarn und Freunde, fehlt auch Braut und Bräut'gam,

      Um ihren Platz zu nehmen an dem Tisch,

      So fehlt' s doch nicht an Schüsseln auf dem Tisch.

      Ihr nehmt des Bräut'gams Platz, Lucentio,

      Und Bianca mag für ihre Schwester gelten.

      TRANIO.

      Soll unsre Bianca lernen Bräutchen spielen? –

      BAPTISTA.

      Das soll sie, Freund Lucentio. Kommt herein!

      Alle ab.

      Vierter Aufzug

      Erste Szene

      Saal bei Petruchio.

      Grumio tritt auf.

      GRUMIO. Hol' die Pest alle müden Schindmähren, alle tolle Herrn und alle schlechten Wege! Ward je einer so geprügelt? – Je einer so durchgebläut? Ist je ein Mensch so müde gewesen? Ich bin vorausgeschickt, um Feuer zu machen, und sie kommen hinter mir drein, um sich zu wärmen. Wär' ich nun nicht so ein kleiner Topf und bald heiß im Kopf, mir würden die Lippen an die Zähne frieren, die Zunge an den Gaumen, das Herz an die Rippen, ehe ich zu einem Feuer käme, um mich aufzutauen. Aber ich gedenke das Feuer anzublasen und mich damit zu wärmen, denn wenn man dies Wetter erwägt, so kann ein viel größrer Kerl, als ich bin, sich den Schnupfen holen. Holla, he! Curtis! –

      Curtis kommt.

      CURTIS. Wer schreit da so erfroren?

      GRUMIO. Ein Stück Eis. Wenn du es nicht glauben willst, so kannst du von meinen Schultern zu meinen Füßen so geschwind hinunterglitschen, als wie vom Kopf bis zum Genick. Feuer, liebster Curtis! –

      CURTIS. Kommen denn unser Herr und seine Frau, Grumio?

      GRUMIO. Ja doch, Curtis, o ja! Und darum Feuer, Feuer, tu' kein Wasser an! –

      CURTIS. Ist sie denn solch eine hitzige Widerspenstige, wie man sagt? –

      GRUMIO. Das war sie, guter Curtis, vor diesem Frost; aber du weißt, der Winter zähmt Mann, Frau und Vieh; denn er hat meinen alten Herrn und meine neue Frau gezähmt, und mich selbst, Kam'rad Curtis.

      CURTIS. Geh mir, du dreizölliger Geck! Ich bin kein Vieh! –

      GRUMIO. Halt' ich nur drei Zoll? Ei was! Dein Horn mißt einen Fuß, und so lang bin ich zum wenigsten. Aber willst du Feuer anmachen? Oder soll ich Klage über dich bei unsrer Frau führen, deren Hand (denn sie ist hier gleich bei der Hand) du bald fühlen wirst, als einen kalten Trost dafür, daß du langsam bist in deinem heißen Dienst? –

      CURTIS. Bitt' dich, lieber Grumio, erzähle mir was: wie geht's in der Welt? –

      GRUMIO. Kalt geht's in der Welt, Curtis, in jedem andern Dienst als im deinigen; und darum Feuer; Tu', was dir gebührt, und nimm, was dir

Скачать книгу