Ende gut, alles gut. William Shakespeare

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Ende gut, alles gut - William Shakespeare

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von unserm neid'schen Stern auf Wünsche,

      Mit ihrer Wirkung folgten dem Geliebten,

      Und er empfände, wie wir sein gedacht,

      Wofür uns kaum ein Dank wird.

      Ein Page tritt auf.

      PAGE. Monsieur Parolles, der Graf läßt Euch rufen. Ab.

      PAROLLES. Kleines Helenchen, leb wohl! Wenn ich mich auf dich besinnen kann, will ich deiner am Hofe gedenken.

      HELENA. Monsieur Parolles, Ihr seid unter einem liebreichen Stern geboren.

      PAROLLES. Unterm Mars!

      HELENA. Das hab' ich immer gedacht: unterm Mars.

      PAROLLES. Warum unterm Mars?

      HELENA. Der Krieg hat Euch immer so herunter gebracht, daß Ihr notwendig unterm Mars müßt geboren sein.

      PAROLLES. Als er am Himmel dominierte.

      HELENA. Sagt lieber, als er am Himmel retrogradierte.

      PAROLLES. Warum glaubt Ihr das?

      HELENA. Ihr geht immer so sehr rückwärts, wenn Ihr fechtet!

      PAROLLES. Das geschieht um meines Vorteils willen.

      HELENA. So ist's auch mit dem Weglaufen, wenn Furcht die Sicherheit empfiehlt. Aber die Mischung, die Eure Tapferkeit und Eure Furcht in Euch hervorbringen, ist eine schönbeflügelte Tugend, und die Euch wohl ansteht.

      PAROLLES. Ich bin so voller Geschäfte, daß ich dir nicht gleich spitzig antworten kann. Ich kehre zurück als ein vollkommner Hofmann; dann soll mein Unterricht dich hier naturalisieren, wenn du anders für eines Hofmanns Geheimnis empfänglich bist und begreifen willst, was weiser Rat dir mitteilt; wo nicht, so stirb dann in deiner Undankbarkeit, und deine Unwissenheit raffe dich hinweg! Leb wohl! Wenn du Zeit hast, sprich dein Gebet; wenn du keine hast, denk' an deine Freunde! Schaff' dir einen guten Mann und halte ihn, wie er dich hält, und so leb wohl! Ab.

      HELENA.

      Oft ist's der eigne Geist, der Rettung schafft,

      Die wir beim Himmel suchen. Unsrer Kraft

      Verleiht er freien Raum, und nur dem Trägen,

      Dem Willenlosen, stellt er sich entgegen.

      Mein Liebesmut die höchste Höh' ersteigt,

      Doch naht mir nicht, was sich dem Auge zeigt.

      Des Glückes weitsten Raum vereint Natur,

      Daß sich das Fernste küßt wie Gleiches nur.

      Wer klügelnd abwägt und dem Ziel entsagt,

      Weil er vor dem, was nie geschehn, verzagt,

      Erreicht das Größte nie. Wann rang nach Liebe

      Ein volles Herz, und fand nicht Gegenliebe?

      Des Königs Krankheit – täuscht mich nicht, Gedanken;

      Ich halte fest und folg' Euch ohne Wanken.

      Ab.

      Zweite Szene

      Paris.

      Trompeten und Zinken. Der König von Frankreich, einen Brief in der Hand, und mehrere Lords treten auf.

      KÖNIG.

      Florenz und Siena sind schon handgemein;

      Die Schlacht blieb unentschieden, und der Krieg

      Wird eifrig fortgesetzt.

      ERSTER LORD.

      So wird erzählt. –

      KÖNIG.

      So weiß man's schon gewiß. Hier meldet uns

      Die sichre Nachricht unser Vetter Östreich

      Und fügt hinzu, wie uns um schnellen Beistand

      Florenz ersuchen wird; es warnt zugleich

      Mein teurer Freund uns im voraus und hofft,

      Wir schlagen's ab.

      ERSTER LORD.

      Sein Rat und seine Treu',

      So oft erprobt von Eurer Majestät,

      Verdienen vollen Glauben.

      KÖNIG.

      Er bestimmt uns:

      Florenz ist abgewiesen, eh' es wirbt. –

      Doch unsern Rittern, die sich schon gerüstet

      Zum Feldzug in Toskana, stell' ich frei,

      Nach ihrer Wahl hier oder dort zu fechten.

      ERSTER LORD.

      Erwünschte Schule unsrer edeln Jugend,

      Die sich nach Krieg und Taten sehnt.

      KÖNIG.

      Wer kommt?

      Bertram, Lafeu und Parolles treten auf.

      ERSTER LORD.

      Graf Roussillon, mein Fürst, der junge Bertram. –

      KÖNIG.

      Jüngling, du trägst die Züge deines Vaters.

      Die gütige Natur hat wohlbedacht,

      Nicht übereilt, dich schön geformt: sei drum

      Auch deiner väterlichen Tugend Erbe!

      Willkommen in Paris!

      BERTRAM.

      Mein Dienst und Dank sind Eurer Majestät.

      KÖNIG.

      O hätt' ich jetzt die Fülle der Gesundheit,

      Als da dein Vater und ich selbst in Freundschaft

      Zuerst als Krieger uns versucht! Den Dienst

      Der Zeiten hatt' er wohl studiert und war

      Der

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