Ende gut, alles gut. William Shakespeare
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Und nahm uns aus der Bahn. Ja, es erquickt mich,
Des Edlen zu gedenken. – In der Jugend
Hatt' er den Witz, den ich wohl auch bemerkt
An unsern jetz'gen Herrn: nur scherzen die,
Bis stumpf der Hohn zu ihnen wiederkehrt,
Eh' sie den leichten Sinn in Ehre kleiden.
Hofmann so echt, daß Bitterkeit noch Hochmut
Nie färbten seine Streng' und seinen Stolz:
Geschah's, so war's nur gegen seines Gleichen.
Und seine Ehre zeigt' als treue Uhr
Genau den Punkt, wo Zeit ihn reden hieß,
Und dann gehorcht' ihr Zeiger seiner Hand.
Geringre
Behandelt' er als Wesen andrer Art;
Beu gt' ihrer Niedrigkeit den hohen Wipfel,
Daß sie sich stolz durch seine Demut fühlten,
Wie er herabstieg in ihr armes Lob.
Solch Vorbild mangelt diesen jüngern Zeiten;
Und wär' es da, so zeigt' es uns zu sehr
Als rückwärts Schreitende.
BERTRAM.
Sein guter Nachruhm
Glänzt mehr von Euerm Mund als seinem Grabe:
So rühmlich preist ihn nicht sein Epitaph,
Als Euer königliches Wort.
KÖNIG.
O daß ich mit ihm wär'! Er sagte stets –
(Mich dünkt, ich hör' ihn noch: sein goldnes Wort
Streut' er nicht in das Ohr, er pflanzt' es tief,
Damit es keim' und reife): – »ich mag nicht leben« –
(So sagt' er oft in lebenswertem Ernst
Im letzten Akt und Schluß des Zeitvertreibs,
Wenn man sich trennte) –, »ich mag nicht leben«, sprach er,
»Wenn's meiner Flamm' an Öl gebricht, als Schnuppe
Der jungen Welt, die mit leichtfert'gem Sinn
Nichts als das Neue liebt; die ihren Ernst
Allein auf Moden lenkt; bei der die Treue
Mit ihren Trachten wechselt«: Also wünscht' er.
Ich, scheidend, wünsche wie der Abgeschiedne,
Weil ich nicht Wachs noch Honig bringe heim,
Recht bald erlöst zu sein aus meinem Stock,
Raum gönnend Jüngern.
ZWEITER LORD.
Sire, Euch liebt das Volk;
Wer Euch verkennt, wird Euch am meisten missen.
KÖNIG.
Ich füll' 'nen Platz, ich weiß. – Wie lang' ist's, Graf,
Seit Eures Vaters Arzt gestorben ist?
Man rühmt' ihn sehr.
BERTRAM.
Sechs Monat sind's, mein Fürst.
KÖNIG.
Lebt' er noch, hätt' ich's doch mit ihm versucht.
Gebt mir den Arm! – Die andern schwächten mich
Durch mancherlei Behandlung: mag's Natur
Und Krankheit nun entscheiden. – Willkommen, Graf! –
Mein Sohn ist mir nicht teurer.
BERTRAM.
Dank Eu'r Hoheit! –
Trompetenstoß. Alle gehn ab.
Dritte Szene
Roussillon.
Es treten auf die Gräfin, der Haushofmeister und der Narr.
GRÄFIN. Jetzt will ich Euch anhören. – Nun, was sagt Ihr von dem jungen Fräulein?
HAUSHOFMEISTER. Gnädige Gräfin, ich wünschte, die Sorgfalt, die ich angewandt, Euer Verlangen zu befriedigen, möchte in den Kalender meiner früheren Bemühungen eingetragen werden; denn wenn wir selbst sie bekannt machen, verwunden wir unsre Bescheidenheit und trüben die helle Reinheit unsrer Verdienste.
GRÄFIN. Was will der Schelm hier? Fort mit Euch, Freund! – Ich will nicht allen Beschwerden glauben, die gegen Euch verlauten: es ist meine Trägheit, daß ich's nicht tue; denn ich weiß, es fehlt Euch nicht an Torheit, solche Schelmstücke zu unternehmen, und Ihr seid geschickt genug, sie auszuführen.
NARR. Es ist Euch nicht unbekannt, gnädige Frau, daß ich ein armer Teufel bin.
GRÄFIN. Nun gut!
NARR. Nein, gnädige Frau, das eben ist nicht gut, daß ich arm bin (obschon viele von den Reichen zur Hölle fahren): aber wenn Elsbeth es nur bei Euer Gnaden erreicht, daß Ihr sie unter die Haube bringen helft, so wollen wir schon sehn, wie wir als Mann und Frau zusammen fortkommen.
GRÄFIN. Willst du denn mit Gewalt ein Bettler werden?
NARR. Ich bettle nur um Eure gnädige Einwilligung in diese Sache.
GRÄFIN. In welche Sache?
NARR. In Elsbeths Sache und meine eigne. Dienst ist keine Erbschaft, und ich denke, ich gelange nicht zu Gottes Segen, bis ich Nachkommenschaft sehe; denn, wie die Leute sagen: Kinder sind ein Segen Gottes.
GRÄFIN. Sag mir den Grund, warum du heiraten willst.
NARR. Mein armes Naturell, gnädige Frau, verlangt es.
Mich treibt mein Fleisch dazu, und wen der Teufel treibt, der muß wohl gehn.
GRÄFIN. Und das ist alle Ursach', die Eu'r Gnaden hat?
NARR.