TANAR VON PELLUCIDAR. Edgar Rice Burroughs
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Der Cid ging in seine Kabine, und Tanar, der sich selbst überlassen war, ging zum Vorschiff und stützte sich auf die Reling, um in die dunstige, aufsteigende Ferne zu blicken, wo das Land der Sarier, sein Land, jenseits des Dunstes lag.
Weit achtern hob und senkte sich ein kleines Boot mit den großen, langen Wogen. Wilden Bestien der Tiefe und Stürmen ausgesetzt, trieb es im Kielwasser der großen Flotte – ein zerbrechliches und winziges Ding, zusammengehalten durch den starken Willen dreier Männer.
Aber das konnte Tanar nicht sehen, denn der Nebel verbarg es. Es hätte ihn gefreut zu wissen, dass sein Kaiser sein Leben riskierte, um ihn zu retten.
Während er starrte und träumte, wurde er sich einer Präsenz in seiner Nähe bewusst, er drehte sich aber nicht um, denn mit wem auf dem Schiff, der Zugang zum Oberdeck haben könnte, hätte er sprechen wollen?
Plötzlich hörte er eine Stimme an seinem Ellbogen, eine tiefe, goldene Stimme, die ihn dazu brachte, sich ihrem Besitzer zuzuwenden. Es war das Mädchen.
»Du schaust zurück zu deinem eigenen Land?«, fragte sie.
»Ja.«
»Du wirst es nie wiedersehen«, sagte sie mit einem Hauch von Traurigkeit in der Stimme, als würde sie seine Gefühle verstehen.
»Vielleicht nicht, aber warum sollte dich das kümmern? Ich bin ein Feind.«
»Ich weiß nicht, warum mich das interessieren sollte«, antwortete das Mädchen. "Wie heißt du?«
»Tanar.«
»Ist das alles?«
»Man nennt mich Tanar der Flinke.«
»Warum?«
»Weil in ganz Sari keiner schneller ist als ich.«
»Sari – ist das der Name deines Landes?«
»Ja.«
»Wie ist es dort?«
»Es ist ein Hochplateau zwischen den Bergen. Es ist ein sehr schönes Land, mit reißenden Flüssen und großen Bäumen. Es ist voll von Wild. Wir jagen dort den großen Ryth und den Tarag für Fleisch und zum Wettkampf und es gibt unzählige kleinere Tiere, die uns Nahrung und Kleidung geben.«
»Habt ihr keine Feinde? Ihr seid kein kriegerisches Volk wie die Korsaren.«
»Wir haben die kriegerischen Korsaren besiegt«, erinnerte er sie.
»Davon würde ich nicht zu oft sprechen«, sagte sie. »Korsaren haben ein hitziges Temperament und sie lieben es, zu töten.«
»Warum tötest du mich dann nicht?«, fragte er. »Du hast ein Messer und eine Pistole in deiner Schärpe, wie die anderen auch.«
Das Mädchen lächelte nur.
»Vielleicht bist du keine Korsarin«, sagte er. »Vielleicht wurdest du wie ich geschnappt und bist eine Gefangene.«
»Ich bin keine Gefangene«, antwortete sie.
»Aber du bist keine Korsarin«, beharrte er.
»Frag den Cid – er wird dich für deine Unverschämtheit zweifellos abstechen; aber warum denkst du, dass ich keine Korsarin bin?«
»Du bist zu schön und zu elegant«, antwortete er. »Du hast Sympathie gezeigt, und das ist ein Gefühl, das weit über deren geistige Fähigkeit hinausgeht. Sie sind –«
»Pass auf, Feind; vielleicht bin ich ein Korsarin!«
»Glaube ich nicht«, sagte Tanar.
»Dann behalte deinen Glauben für dich, Gefangener«, erwiderte das Mädchen in einem hochmütigen Ton.
»Was soll das?«, fragte eine raue Stimme hinter Tanar.
»Was hat diese Kreatur zu dir gesagt, Stellara?« Tanar drehte sich zu Bohar dem Blutigen um.
»Ich habe angezweifelt, dass sie der gleichen Rasse angehört wie du«, schnauzte Tanar, bevor das Mädchen antworten konnte. »Es ist unvorstellbar, dass eine so schöne Frau mit dem Blut von Korsar befleckt sein kann.«
Bohar, das Gesicht rot vor Wut, legte eine Hand auf eines seiner Messer und schritt wütend auf den Sarier zu. »Es bedeutet den Tod, die Tochter des Cid zu beleidigen«, schrie er, riss das Messer aus seiner Schärpe und stiess das Messer nach Tanar.
Der leichtfüssige Sarier, seit Kindheit an im defensiven wie offensiven Umgang mit scharfen Waffen geübt, trat schnell zur Seite und dann ebenso schnell wieder zurück, und erneut wälzte sich Bohar der Blutige nach einem gut platzierten Schlag auf dem Deck.
Bohar schäumte geradezu vor Wut, als er seine schwere Pistole aus seiner bunten Schärpe riss und von dort, wo er auf dem Deck lag, auf Tanars Brust zielte und abdrückte. Im selben Augenblick sprang das Mädchen vor, als wolle es die Ermordung des Gefangenen verhindern.
Es geschah alles so schnell, dass Tanar die Abfolge der Ereignisse kaum mitbekam, aber was er wusste, war, dass das Pulver nicht zündete, und dann lachte er.
»Du solltest besser warten, bis ich dir beigebracht habe, wie man Pulver herstellt, das brennt, bevor du versuchst, mich zu ermorden, Bohar«, sagte er.
Der Blutige rappelte sich auf und Tanar stand bereit, um den erwarteten Angriff abzuwehren, aber das Mädchen trat mit einer gebieterischen Geste zwischen sie.
»Genug davon!«, rief sie. »Es ist der Wunsch des Cid, dass dieser Mann lebt. Willst du, dass der Cid erfährt, dass du versucht hast, ihn zu erschießen, Bohar?«
Der Blutige starrte Tanar einige Sekunden lang an, dann drehte er sich um und schritt wortlos davon.
»Es scheint, dass Bohar mich nicht mag«, sagte Tanar und lächelte.
»Er mag fast niemanden«, sagte Stellara, »aber dich hasst er – jetzt.«
»Weil ich ihn niedergeschlagen habe, nehme ich an. Ich kann es ihm nicht verübeln.«
»Das ist nicht der wahre Grund«, sagte das Mädchen.
»Was ist es dann?«
Sie zögerte, dann lachte sie. »Er ist eifersüchtig. Bohar will mich als seine Gefährtin.«
»Aber warum sollte er dann auf mich eifersüchtig sein?«
Stellara sah Tanar von oben bis unten an, dann lachte sie wieder. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Neben unseren riesigen Korsaren bist du bloss ein halber Mann – mit deinem bartlosen Gesicht und deiner schmalen Taille. Es bräuchte zwei von dir, um einen von ihnen zu machen.«
Für