50 Wildkräuter in ihren Lebensräumen. Ingrid Mayer A.
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу 50 Wildkräuter in ihren Lebensräumen - Ingrid Mayer A. страница 5
Bekannt ist der Waldmeister vor allem für sein unverwechselbares Aroma. Er wächst gerne in Laubmischwäldern und bedeckt bevorzugt unter Buchen oft große Areale am Boden. Auffällig ist seine Blattform - die länglichen Blättchen stehen in einer Art Quirl um den Stängel. Im Mai zeigen sich zarte weiße Blüten, die in einer kleinen Dolde zusammenstehen.
Die Pflanze wird etwa 15 bis 30 cm hoch. Gerne wird Waldmeister zur Zubereitung der bekannten Waldmeister-Bowle verwendet, die mit dem duftenden Kraut aromatisiert wird. Aber auch als Sirup kann der Waldmeister genossen werden.
Bei der Dosierung muss man jedoch vorsichtig sein (s.u.). Kinder, Schwangere und Stillende sollten ganz darauf verzichten.
Im Mai präsentiert der Waldmeister seine winzigen weißen Blüten.
Waldmeister sammeln
Am meisten Aroma enthält der Waldmeister kurz vor der Blüte. Dann kann man die ganze Pflanze pflücken. Vor der Verwendung ist es wichtig, den geernteten Waldmeister zuerst anwelken zu lassen. Erst dann setzt sich der typische Waldmeisterduft frei.
Achtung – den Waldmeister niemals pur essen, sondern nur als Auszug zubereiten! Denn Waldmeister enthält Cumarin, das in zu hohen Dosen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden führen kann und außerdem blutverdünnend wirkt.
So tut Waldmeister gut
Aus dem getrockneten oder frischen, angewelkten Kraut kann man einen Tee zubereiten. Damit er nicht zu stark wird, setzt man den Waldmeister (es genügt ein Blatt- bzw. Blütenstängel für eine Tasse Tee) am besten in kaltem Wasser an und lässt ihn für etwa acht Stunden ziehen. Die Volksmedizin setzt Waldmeister bei Kopfschmerzen, zur Beruhigung und zur Stärkung der Leber ein. Er soll krampflösend, venenstärkend und stimmungsaufhellend wirken.
Für eine Bowle genügen pro Liter drei oder vier angetrocknete Pflänzchen, ansonsten riskiert man auch hier die oben genannten Nebenwirkungen.
Unter Buchen kann man oft die hübschen Blattquirle des Waldmeisters entdecken.
Tipp:
Hilft gegen Motten: getrockneten Waldmeister in kleine Stoffbeutel geben und in den Kleiderschrank legen.
Wald-Schlüsselblume
Primula elatior
Pflanzenfamilie: Primelgewächse
Blütezeit: März bis April
Mehrjährig
Essbar
Heilpflanze (Geschützt!)
Im zeitigen Frühjahr erfreut uns der Anblick der Wald-Schlüsselblume.
In Laubwäldern und auf Wiesen findet man die Wald-Schlüsselblume, die auch Hohe Schlüsselblume genannt wird. Gerne steht sie an etwas feuchteren, halbschattigen Standorten. Die langröhrigen hellgelben Blüten sitzen auf etwa 10 bis 20 cm hohen Stängeln und haben einen dunkelgelben Ring am Schlund. Ihre wie verrunzelt wirkenden Blätter sind länglich-oval und bilden eine bodennahe Rosette.
Wald-Schlüsselblume sammeln
Die Wald-Schlüsselblume steht unter Naturschutz und darf somit in der freien Natur nicht gesammelt werden. Sie kann jedoch für den Anbau im eigenen Garten im Fachhandel erworben werden.
Von der Wald-Schlüsselblume können Blüten, Blätter und die Wurzeln geerntet werden (nur bei unbehandelten Exemplaren). Die Wurzeln gräbt man im Herbst oder im Frühjahr aus. Blätter werden im Frühjahr, Blüten zur Blütezeit gepflückt. Die Blüten können frisch oder getrocknet verwendet werden.
Neben der Wald-Schlüsselblume gibt es noch eine andere Art: Die Wiesen-Schlüsselblume duftet intensiv und ihre Blüten sind dottergelb. Auch sie ist geschützt.
So tut Wald-Schlüsselblume gut
Arzneilich verwendet werden die Blüten und Wurzeln der Schlüsselblume. Sie wirken als Teeaufguss oder Kaltansatz zubereitet nachweislich schleimlösend bei Bronchitis und Husten mit Verschleimung. Verantwortlich für diesen Effekt sind die enthaltenen Saponine, die vor allem in der Wurzel zu finden sind. Daneben enthält die Schlüsselblume u.a. noch Flavonoide und ätherische Öle.
Ihre Wurzel, oft auch als „Primelwurzel“ bezeichnet, ist in vielen Apotheken erhältlich. Die Blätter der Schlüsselblume sind essbar und können als knackige Salatbeigabe verwendet werden.
Die Blüten erinnern entfernt an Schlüssel, was Anlass für verschiedene Legenden und Mythen gibt.
Lungenkraut, Echtes
Pulmonaria officinalis
Pflanzenfamilie: Raublattgewächse
Blütezeit: März bis Mai
Mehrjährig
Essbar
Heilpflanze
Die länglichen Blätter des echten Lungenkrauts mit ihrem hübschen gefleckten Muster fallen auf. Sie sind behaart und fühlen sich rau an. Die glockenförmigen Blüten erinnern von der Form her an Schlüsselblumen, weisen aber eine rote bis blauviolette Färbung auf. Anfänglich sind die Blüten rot und wechseln dann zu lila. Oft sieht man beide Blütenfarben an einer Pflanze, weshalb das Lungenkraut auch „Brüderchen und Schwesterchen“ genannt wird. In Laub-und Mischwäldern fühlt es sich wohl.
Im Garten erobert das Lungenkraut oft schnell größere Gebiete.
Lungenkraut sammeln
Junge Blätter können gesammelt und in Salate gegeben werden. Auch die Blüten können frisch verwendet werden. Zur Bereitung eines Tees können die Blüten, Blätter oder das ganze Kraut auch getrocknet werden. Ältere Blätter eignen sich zur gekochten Verwendung in Gemüsegerichten oder können in Teig ausgebacken werden.
An halbschattigen Plätzen wächst Lungenkraut auch gut in Gärten, wo es sich meist rasch ausbreitet.
So tut Lungenkraut gut
Wie der Name schon vermuten lässt, schreibt die Volksheilkunde dem Lungenkraut eine Wirksamkeit bei Erkrankungen der Lunge zu. Vor allem bei Husten wurde es früher gerne als schleimlösendes Mittel eingesetzt. Hierzu kann man das frische oder getrocknete Kraut als Teeaufguss zubereiten. Lungenkraut enthält u.a. Kieselsäure, Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe. Auch gewisse wundheilende Eigenschaften schreibt man ihm zu, sodass der Tee z.B. auch für Umschläge verwendet werden kann.
Das Blattmuster mit den weißen Flecken ist hübsch anzusehen.
Nelkenwurz,