Wildkräuter und Wildfrüchte entdecken. Ingrid Mayer A.
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Über das Sammeln von Wildpflanzen
Schade, dass viele Menschen gar nicht bemerken, was es links und rechts des Weges alles zu entdecken gibt. Denn in der freien Natur finden sich zahlreiche Pflanzen, die nicht nur hübsch anzusehen sondern auch essbar sind. Natürlich sollten nur die Kräuter und Früchte entnommen werden, bei denen man ganz sicher ist, dass es sich auch um das richtige Exemplar handelt.
Direkt neben der Straße sollte man nicht sammeln, und auch auf viel begangenen Wegen könnten Verunreinigungen vorliegen. Es empfiehlt sich, lieber abseits von ausgetretenen Pfaden zu suchen. Pflückt man auf einer Wiese, so sollte diese nicht gedüngt worden sein. Findet man dort nur eine eingeschränkte Auswahl an Arten vor, wie z.B. nur Hahnenfuß und Löwenzahn, so kann man davon ausgehen, dass hier gedüngt wurde. In naturbelassenen Wiesen wächst dagegen eine große Vielfalt an Blumen.
Liegen nun optimale Bedingungen zum Pflücken vor, so sollte man stets nur eine kleine Menge für den Eigenbedarf mitnehmen, sodass der Fortbestand gesichert ist. Kommt eine Pflanze an einer Stelle nur einmal oder wenige Male vor, so lässt man sie lieber stehen. Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, dürfen selbstverständlich nicht abgepflückt werden. Möchte man die Wurzeln oder Zwiebeln verwenden, so sollte man bedenken, dass einmal ausgegrabene Pflanzen nicht mehr nachwachsen und somit in ihrem Bestand eventuell gefährdet werden können.
Vor der Verwendung sollte man die geernteten Blätter, Blüten etc. gut waschen, am besten Blatt für Blatt. Infektionen mit Fuchsbandwurm sind zwar selten, dennoch kommen sie vor. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzehrt die Pflanzenteile nicht roh (z.B. Wildfrüchte als Marmelade).
Vorsicht beim Verzehr von Wild- und Heilkräutern ist auch bei schwangeren und stillenden Frauen geboten. Im Zweifelsfalle sollte man den Gynäkologen befragen.
Zahlreiche Wildkräuter lassen sich auch gut im eigenen Garten anbauen. Aus der Natur sollten diese möglichst nicht ausgegraben werden, doch mittlerweile sind einige Wildkräuter auch im Gartenfachhandel erhältlich. Natürlich ist hierbei auf einen geeigneten Standort zu achten. Gerade für Anfänger, die sich bei Sammeln unsicher sind, bietet sich der Eigenanbau an, da so Verwechslungen weitgehend ausgeschlossen werden können.
Von zahlreichen Wildkräutern existieren auch hübsch anzusehende Zuchtformen, die mit z.B. gefüllten Blüten oder mehrfarbigen Blättern aufwarten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese meist über eine geringere Menge an Wirkstoffen verfügen als die Wildformen. Möchte man die Pflanzen ernten und vor allem wegen ihres Nährstoffgehalts und ihrer Heilwirkung im Garten ziehen, so empfiehlt es sich also, auf Züchtungen zu verzichten und stattdessen bei der Ursprungsform zu bleiben.
Viele Kräuter können in getrocknetem Zustand auch in Apotheken erworben werden, z.B. für Teezubereitungen.
Möchte man die Pflanzen selbst trocknen, so sollte dies nicht in praller Sonne geschehen, da die wertvollen Inhaltsstoffe hierbei verloren gehen können.
Bei einigen Kräutern wird auf die besondere Eignung für Frühjahrskuren hingewiesen. Frühjahrskuren kann man nach dem Winter durchführen, um den Körper zu entschlacken und zu entgiften. Ziel einer solchen Kur ist es, die Kräfte nach dem zehrenden Winter wieder zu mobilisieren, um die warme Jahreszeit frisch und gestärkt angehen zu können.
Eine Frühjahrskur kann beispielsweise aus einer dreiwöchigen Teekur bestehen. Dazu nimmt man frische oder getrocknete Wildkräuter, übergießt ca. 1 EL davon mit kochendem Wasser und lässt den Tee zehn Minuten ziehen. Drei Tassen täglich sollte man davon zu sich nehmen.
Zusätzlich können Smoothies getrunken werden, also Wildkräuter, die zusammen mit Obst, Säften oder Wasser püriert werden. Darüber hinaus sollte man möglichst oft Salate, Suppen oder andere Gerichte mit frischen Wildkräutern essen.
Je wilder die Landschaft ist, umso mehr eignet sie sich zum Sammeln von Wildpflanzen.
Über die Autorin
Für Pflanzen interessiere ich mich bereits von Kindesbeinen an. Schon immer fühle ich mich mit der Natur verbunden und bin fasziniert von ihrer Komplexität und Fülle.
In den letzten Jahren habe ich mich besonders intensiv mit Wildkräutern beschäftigt, gesucht und gesammelt, gelesen und ausprobiert und mein Wissen darüber ständig erweitert. Alle Fotos in diesem Buch sind selbst angefertigt und stammen aus dem Großraum Rosenheim.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Genuss beim Bestimmen, Sammeln und Ausprobieren!
Ingrid Mayer
Homepage:
Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese Kraft ist grün.
Hildegard von Bingen (1098 - 1179)
Oft deutet der volkstümliche Name der Pflanze auf die Heilwirkung hin: Die Schafgarbe wird wegen ihrer Heilwirkung beispielsweise auch als Bauchwehkraut bezeichnet.
Bärlauch
Bestimmung
Die Blätter des Bärlauchs treiben recht früh im Jahr aus. Bereits im März erscheint das frische Grün der Bärlauchtriebe. Man findet die Pflanze vorwiegend an schattigen Plätzen, besonders in Laubwäldern, aber auch unter Sträuchern und Hecken, im Uferbereich von fließenden Gewässern oder an schattigen Hängen. Sie wächst gerne auf nährstoffreichem Erdreich.
Bärlauchblätter sind länglich, gestielt und von frischem bis dunklem Grün. Beim Zerreiben wird der typische Geruch nach Knoblauch frei. Dennoch hält sich – anders als beim Knoblauch - die unangenehme Ausdünstung nach dem Verzehr in Grenzen.
Von April bis Mai zeigen sich weiße Blütendolden an einzelnen Stängeln, deren Einzelblüten meist aus sechs Blütenblätter bestehen. Die gesamte Pflanze wird etwa 30 cm hoch und besitzt kleine Zwiebeln. Oft bedeckt sie große Flächen und verströmt weitläufig ihren würzigen Duft.
Das erste zarte Grün der Bärlauchblätter zeigt sich bereits Anfang März.
Der Name des Liliengewächses geht vermutlich