Inkontinenzia. Thomas Häring
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Dresden hatte den Tabellenführer aus Braunschweig zu Gast und lag nach zehn Minuten schon zurück. Nach dem 0:2 aus der Sicht der Gastgeber wettete von den knapp 30000 Zuschauern wohl keiner mehr auf die Sachsen, doch die trafen plötzlich wie die Weltmeister und drehten das Spiel tatsächlich noch. 3:2 hieß es am Ende und damit hatten die Dynamos das Abstiegsgespenst endgültig aus ihrem Stadion vertrieben, denn mit 16 von 33 möglichen Punkten hatte man dahingehend nun wirklich nichts mehr zu befürchten. Bielefeld schlug Sandhausen mit 1:0 und begann damit mit der eigenen Wiederauferstehung. Berlin verlor zuhause gegen Düsseldorf mit 0:1 und verpaßte so den Sprung nach ganz oben. Fürth unterlag Kaiserslautern ebenfalls mit 0:1 und fand sich nach jener weiteren Pleite plötzlich auf dem 15.Platz in der Tabelle wieder. Ein böses Erwachen für die schwächelnden Franken. Bochum schaffte mit dem 2:1 gegen Heidenheim einen wichtigen Heimsieg und stoppte damit den Höhenflug der Gäste. Hannover empfing die Würzburger Kickers und geriet Mitte der ersten Halbzeit in Rückstand. In der zweiten Hälfte drehten die Niedersachsen das Spiel, doch in der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Erst scheiterte Würzburg mit einem Elfmeter, dann gelang der Heimelf sogar noch der 3:1 Endstand. Karlsruhe verlor das Derby gegen Stuttgart mit 1:3. Damit sprang der VfB auf Platz 2 in der Tabelle. St. Pauli und Nürnberg trennten sich 1:1. Endlich mal wieder ein Punktgewinn für die Hanseaten und erstmals seit längerer Zeit kein Sieg für die Franken.
1860 München hatte Aue mit einer 6:2 Packung nach Hause geschickt, allerdings täuschte das Ergebnis. Die "Löwen" hatten einen Handelfmeter zugesprochen bekommen, der keiner gewesen war, außerdem hatte ein Auer Rot gesehen, obwohl er den Ball mit dem Kopf und nicht mit der Hand berührt gehabt hatte. Jene Fehlentscheidung des Schiedsrichters hatte sowohl das Spiel als auch das Ergebnis maßgeblich beeinflußt, aber sechs Tore mußte man trotzdem erst mal schießen. Endlich wieder mal ein Sieg für die Sechziger, ich war erleichtert, aber noch lange nicht entspannt.
Düsseldorf spielte am Freitagabend gegen Dresden und hatte mit 0:3 das Nachsehen. Damit schlossen die Sachsen in der Tabelle zu den Rheinländern auf und konnten sich fortan nach oben orientieren. Aue unterlag Nürnberg mit 1:2 und rangierte damit nach dem 12.Spieltag auf dem Relegationsplatz. Heidenheim hatte Karlsruhe nach hartem Kampf mit 2:1 gerade noch in die Knie gezwungen und grüßte nun mal wieder vom 3.Platz. Fürth schaffte gegen Bochum ein 2:1 und sicherte damit dem eigenen Trainer zunächst mal den Job. Kaiserslautern setzte mit einem 1:0 gegen Union Berlin seinen Aufwärtstrend fort. Im Niedersachsenderby zwischen Braunschweig und Hannover gab es keinen Sieger, doch mit dem 2:2 konnten am Ende beide Mannschaften gut leben. Stuttgart setzte sich gegen Bielefeld mit 3:1 durch und rückte damit bis auf einen Punkt an den Tabellenführer Braunschweig heran. Würzburg hielt St. Pauli mit einem 1:0 in Schach und so verschärfte sich die Ergebniskrise der Hanseaten ein weiteres Mal.
1860 München lieferte mal wieder eine Vorstellung ab, die für Verärgerung und Kopfschütteln sorgte. Die Blitzführung der Gastgeber vom SV Sandhausen hatte man recht schnell ausgleichen können und kurz vor dem Halbzeitpfiff gingen die Sechziger sogar in Führung. Aber in der zweiten Halbzeit zeigten sie sich mal wieder von ihrer ängstlichsten Seite und verloren das Spiel am Ende dann folgerichtig mit 2:3. Nun wurde es richtig eng für den Trainer der "Löwen." Ich konnte es nicht fassen, was war nur mit dieser Mannschaft und insbesondere in der wackeligen Abwehr los?
Auch für den 1.FC Nürnberg wuchsen die Bäume nicht in den Himmel, denn gegen Würzburg lagen die Mittelfranken bis kurz vor Schluß sogar mit 1:2 zurück. Gerade noch so konnten sie ausgleichen und damit einen Punkt retten, aber in der Tabelle blieben sie nichtsdestotrotz hinter dem Kontrahenten aus Unterfranken. Bochum und Braunschweig trennten sich 1:1; ein Unentschieden, das wohl beide Teams nicht nur freuen dürfte. Bielefeld setzte sich mit neuem Trainer gegen Heidenheim mit 2:1 durch und sorgte damit gleich mal für ein Ausrufezeichen. Karlsruhe sah gegen Sandhausen beim 1:3 kein Land, für die Heimmannschaft bedeutete die Niederlage in der Tabelle Rang 16, aber das war den Gästen völlig egal, denn die konnten ebenfalls jeden Sieg gut brauchen. Hannover besiegte Aue mit 2:0 und schaffte damit den Sprung auf den 3.Platz in der Tabelle. Aue hingegen reihte sich auf dem 17.Rang ein. St. Pauli hatte auch gegen die Fortuna aus Düsseldorf kein Glück, ganz im Gegenteil. Wie schon in Würzburg, so sorgte auch diesmal ein eigenes Eigentor für den Sieg des Gegners. Düsseldorf stand auf einmal auf dem 5.Tabellenplatz und durfte fortan im Aufstiegsrennen mitmischen. Dresden bezwang Fürth mit 2:1 und spielte nach jenem Sieg ebenfalls um die vorderen Plätze mit. Für Fürths Trainer bedeutete die Niederlage hingegen seine sofortige Entlassung. Union Berlin gelang gegen Stuttgart in der zweiten Halbzeit noch der Ausgleich und so mußten sich die Schwaben mit einem Punkt statt möglicher drei zufriedengeben. Damit blieben die Jungs vom VfB nach wie vor einen Punkt hinter Braunschweig.
1860 München spielte gegen die Durchstarter aus Kaiserslautern und am Ende stand es 1:1. Wenigstens nicht verloren, dachte ich mir danach recht erleichtert, doch für den Trainer kam der Punktgewinn gegen seinen Ex-Klub zu spät, denn auch er durfte sein Team nicht mehr weitercoachen.
Düsseldorf erreichte gegen Hannover 96 ein 2:2, doch da man 20 Minuten lang in Überzahl gespielt gehabt hatte, wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Würzburg und Aue trennten sich 1:1, aber die Sachsen blieben trotzdem Vorletzter. Fürth schaffte mit einem späten Treffer einen 2:1 Heimsieg gegen Bielefeld und damit feierte der neue Trainer der Franken ein gelungenes Debüt. Heidenheim hielt sich mit einem 2:0 gegen St. Pauli schadlos und sprang so wieder auf den 4.Tabellenplatz. Dresden und Bochum trennten sich 2:2. Bitter für die überlegenen Sachsen, aber die hatten mal wieder Probleme mit ihrer Chancenverwertung. Kaiserslautern und Karlsruhe trennten sich 0:0, was den Pfälzern mehr nützte als den Badenern. Sandhausen mußte sich Union Berlin mit 0:1 geschlagen geben und damit gelang den "Eisernen" der Anschluß an die Spitzenplätze. Stuttgart behielt am Montagabend gegen Nürnberg mit 3:1 die Oberhand und blieb so an Spitzenreiter Braunschweig dran.
Der hatte sich am Tag zuvor mit 2:1 gegen 1860 München durchgesetzt. Die "Löwen" aus Niedersachsen hatten gegen die "Löwen" aus München gewonnen und die standen damit mal wieder mit dem Rücken zur Wand. Klar, niemand hatte ernsthaft einen Sieg beim Tabellenführer erwartet gehabt, aber so ein Unentschieden hätte durchaus gutgetan.
Der 15.Spieltag brachte einen Punktgewinn für das Schlußlicht. St. Pauli erreichte gegen Kaiserslautern immerhin ein 0:0 und das war zwar zu wenig, aber trotzdem Anlaß zur Freude, schließlich hatten die Gäste einen Elfmeter verschossen gehabt. Karlsruhe verballerte ebenfalls einen Strafstoß und verlor demzufolge mit 1:2 gegen Fürth. Die Franken setzten sich mit diesem Sieg ins Tabellenmittelfeld ab und überholten sogar noch den Erzfeind aus Nürnberg, beim KSC dagegen mußte der Trainer gehen. Hannover gab sich gegen Heidenheim keine Blöße, gewann mit 3:2 und belegt damit nach 15 Spieltagen den 3.Tabellenplatz. Nürnberg schaffte gegen Sandhausen ein überraschendes 1:3 und verabschiedete sich damit erst mal aus dem Aufstiegsrennen. Bielefeld gelang mit dem 1:0 gegen Bochum ein weiterer wichtiger Heimsieg und so springen die Arminen in der Tabelle auf Rang 15. Würzburg und Düsseldorf trennten sich 0:0; ein mehr als glücklicher Punkt für die Fortunen, denn Würzburg vergab Chancen ohne Ende und bekam ein Tor aberkannt. Aue hatte gegen Stuttgart beim 0:4 scheinbar keine Chance, aber wer das Spiel gesehen hatte, mußte zugeben, daß sich die Sachsen nicht so schlecht geschlagen hatten, wie das Ergebnis glauben machen wollte. Union Berlin setzte sich am Montagabend im Fernseh- und Spitzenspiel mit 2:0 gegen Braunschweig durch und hüpfte so auf den 4.Tabellenplatz.
1860 München duselte sich zu einem 1:0 Heimerfolg gegen Dynamo Dresden und ich war sowohl total happy als auch extrem erleichtert. Eigentlich hätten die "Löwen" schon mit einem 0:0 hochzufrieden sein müssen, denn die Sachsen hatten die klar besseren Chancen, aber sie konnten sie einmal mehr nicht nutzen. Na ja und so trafen die Sechziger kurz vor Schluß und sprangen mit 15 Punkten nach 15 Spielen auf Platz 14 in der Tabelle.
An dieser Stelle nun also mal ein Blick auf die Tabelle in der 2.Fußballbundesliga nach dem 15.Spieltag: Tabellenführer ist nun, ich glaube fast zum ersten Mal, der VfB Stuttgart mit 32 von 45 möglichen Punkten.