Zurück ins Schlaraffenland - Deutschland. Jürgen Heller

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Zurück ins Schlaraffenland - Deutschland - Jürgen Heller

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hatte schon gesehen wie unsicher das Land ist so schön es auch sein mag. Und ich kenne viele Personen durch meine Arbeit vor Ort die dort aufgewachsen sind aber in den 90er Jahren dem Land den Rücken gekehrt haben.

      Heißt nicht, dass ich Sie davon abhalten will nach Südafrika zu ziehen. Sie müssen sich nur darauf einstellen und damit leben können überall bei jeder Tageszeit überfallen oder ausgeraubt zu werden.

      Für uns war dies keine Option und es schied deshalb aus.

      Also zurück zum Thema.

      Auswandern ist nicht mehr, man geht einfach dorthin wo man glaubt das es besser ist bzw. man sich einfach wohl fühlt. Und wenn es einem dort nicht mehr gefällt bzw. man einen Platz findet an dem man glaubt das es wiederum besser funktionieren kann, dann zieht man eben wieder um.

      Hört sich alles einfach an, ist es auch.

      Alles was dazu gehört ist eine Entscheidung treffen und Verantwortung zu übernehmen. Dies ist nahezu die einzige und wirkliche Voraussetzung.

      Wir alle haben tagtäglich Gelegenheiten und Möglichkeiten etwas zu ändern bzw. unser Leben umzustellen.

      Nur wenige tun es.

      Die Mehrheit der Menschen in diesem Land hat 1001 Ausrede solche Gelegenheiten verstreichen zu lassen und lieber dem alten Trott nach zu gehen oder wie es so schön heißt weiterhin im Hamsterrad zu laufen.

      Unsere Motivation Deutschland zu verlassen und nach Kanada zu gehen war nicht ganz unüberlegt.

      Wir hatten zuvor schon einmal eine Möglichkeit ergriffen in Nordamerika (USA) zu leben und zu arbeiten.

      War eine Superzeit und hatten danach auch die Möglichkeit weiter zu bleiben aber es zog uns einfach wieder zurück nach „good old Germany“ und unseren Familien- und Freundeskreis.

      Sie erinnern sich Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen – alles was es Bedarf. Und auch hier wiederhole ich mich, im 21. Jahrhundert zieht man um, Auswandern gibt es nicht mehr. Man zieht dorthin wo man gerne sein möchte, sein will, sich wohl fühlt oder auch ganz einfach nur seinen Vorteil sieht.

      Mmh, da sollte man an dieser Stelle festhalten, nicht jeder Mensch auf dieser Erde kann dies sagen und tun. Ich sagte vorher das die Menschen in Deutschland ständig Gelegenheiten bekommen. Darunter auch die Gelegenheit und Möglichkeit Deutschland zu verlassen.

      Wir Deutsche, oder auch EU Bürger, haben aber dabei ein Privileg und dies ist schon vorhanden bei unserer Geburt – nennt sich Staatsbürgerschaft.

      Mit einem deutschen Pass gehen so viele Türen auf, das kann man sich gar nicht vorstellen.

      Kein Visum, Keine Beschränkungen – just do it.

      Also gut, zurück zu uns. Nachdem wir nach 2 Jahren USA Aufenthalt wieder nach Deutschland zurück gekommen waren stellten wir schon nach kurzer Zeit fest, das nicht mehr alles so war wie zuvor oder sollte ich sagen wie wir es die letzten 2 Jahre erlebt hatten?

      Da waren dann:

       Menschen die immer und überall meckerten ob über das Wetter, die Arbeit, die Freizeit, das Essen einfach alles – nichts war irgendwo recht. Und wenn man zur Begrüßung aus Höflichkeit fragte „wie geht es“, kam natürlich ein riesengroßes Gejammer und Gemecker.

       Service gleich null egal wo und was man tut. Einmal wollte ich mir ein Kleidungsstück kaufen. Als ich vor dem Regal stand, indem es aussah als hätte man gerade alles anprobiert und wieder hingeschmissen, kam doch ganz unerwartet eine Verkäuferin vorbei. Natürlich auch gestresst und in Hektik wie jeder andere aber ich freute mich schon auf eine hilfreiche Hand mit guter Beratung so wie wir es die letzten 2 Jahre im Ausland erlebt hatten. Fehlanzeige, was kam war ein „Wenn ich schon so ein durcheinander mache und herumwühle könnte ich doch auch bitte wieder die Dinge ordentlich hinlegen“ – dabei hatte ich noch nicht einmal etwas angefasst. Ich war „bedient“ und habe natürlich schnell das Kaufhaus verlassen ohne was zu kaufen. Dachte dabei sofort an die letzten 2 Jahre in USA wo wir ständig shoppen waren. Manchmal auch aus Langeweile war aber einfach super mit netten Leuten angenehm zu reden umgeben von positiver Lebenseinstellung obwohl doch viele dieser Menschen nicht nahezu solch ein soziale abgesichertes Leben haben wie man es in Deutschland kennt.

      Natürlich haben wir dabei auch die amerikanische Wirtschaft angekurbelt und wir wissen ja alle, Konsum ist eine sehr wichtige Säule der Volkswirtschaft in jedem Land.

       Jeder war ständig im „Stress“ obwohl, wo immer wir hinkamen, doch alles sehr langsam ablief. Woher also der Stress fragten wir uns?

      Zumal Stress nur ein Ergebnis ist aus einem falschen oder nicht vorhandenen Zeitmanagement das jeder für sich selber bestimmen kann.

      Denke das Wort Hektik ist deshalb passender.

      Die Leute sind permanent in Hektik.

      OK, Deutschland bzw. Europa ist schon enger in seiner Beschaffenheit und es leben mehr Menschen auf engem Raum da muss es schon zu einer gewissen Hektik kommen – oder?

      Als Beispiel Ontario eine große Provinz in Kanada, was einem Bundesland in Deutschland entspricht, hat ungefähr die 3fache Größe aber nur ca. 1/8 der Bevölkerung von Deutschland.

      Oder vereinfacht ausgedrückt, stellen Sie sich vor in Deutschland würden nur ca. 3-4 Millionen Menschen leben.

      Denke dann wäre weniger Hektik.

      Eine hohe Bevölkerungsdichte hat aber auch wieder seine Vorteile denn man hat in der Regel eine sehr gute Infrastruktur und erreicht alles sehr schnell und einfach zum Bsp. mit öffentlichen Verkehrsmittel.

      Sie sehen das Glas ist halb voll.

      Aber nun kommt der deutsche Pessimist und erklärt im öffentlichen Dienst sind permanent Streiks und die Bahn ist unpünktlich, die Preise hoch usw. – also ist es wieder halb leer.

      Wir können an dieser Stelle schon einmal vorweg greifen das wir uns oft ein solches öffentliche Transportnetz in Kanada gewünscht haben.

      Warum?

      Ganz einfach für eine Strecke von Barrie die Stadt in der wir lebten, eine Stadt mit ca. 140.000 Einwohner bis nach Toronto, einer Stadt mit einer Bevölkerung grösser als in Berlin ist es 100 km und man braucht über den Highway zwischen 1.5 – 2 Std. mit dem Auto.

      Es gibt auch einen Zug der ein paar Mal in der Früh und am späten Nachmittag fährt für die Arbeitspendler. Alles in allem dauerte dies aber auch genauso so lange.

      Im Vergleich hierzu würde ich von Heidelberg nach Stuttgart mit der Bahn fahren ist das dieselbe Distanz aber gerademal 45 Minuten Fahrzeit.

       Und dann ist da vor allem diese deutsche „Vollkasko“ Mentalität welche wir zuvor so gar nicht realisiert hatten. Sie fragen sich jetzt was bedeutet „Vollkasko“ Mentalität?

      Man kann dies auch anders

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