Zurück ins Schlaraffenland - Deutschland. Jürgen Heller

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Zurück ins Schlaraffenland - Deutschland - Jürgen Heller

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dauert dies einige Jahre und es gilt verschiedene Kriterien zu erfüllen.

      Eines davon ist die Wartezeit bzw. die Tatsache, dass man in Kanada mindestens 3 Jahre vor Ort leben muss nachdem die Antragsstellung erfolgte. Und natürlich müssen diese Zeiten nachgewiesen werden.

      In unserem Fall waren wir uns bewusst das ich aufgrund meiner Reisetätigkeiten oft außer Lande war und damit die akkumulierte Wartezeit länger werden dürfte.

      Somit planten wir einfach mal grob 4-5 Jahre und stellten uns entsprechend darauf ein.

      Also alles lief doch wunderbar.

      Nun wie das im Leben so ist, die unberechenbaren Ereignisse sind die Herausforderungen welche es gilt zu meistern oder sind ganz einfach nur das „Salz in der Suppe“.

      Denn was nun passieren sollte änderte alles für uns - Übernacht.

      Unser zweites Kind war im „Anmarsch“ und als meine Frau während der Schwangerschaft sich einer Standard Untersuchung unterzog wurde Brustkrebs diagnostiziert.

      Nun, Sie fragen warum erwähne ich dies an dieser Stelle bzw. in diesem Kapitel und nicht vielleicht im Kapitel Gesundheitssystem?

      Recht einfach, diese Änderung des Gesundheit Bildes brachte auch gravierende Änderungen für unseren Immigration Status und vor allem für unsere bisherige Planung die kanadische Staatsbürgerschaft zu beantragen.

      Wie zuvor erwähnt, eine kanadische Staatsbürgerschaft erfordert es einige Kriterien zu erfüllen.

      Und eine davon, neben der schon genannten Wartezeit vor Ort bzw. Aufenthaltszeit im Land von mindestens 3 Jahren, war auch die Prüfung des Gesundheitszustandes während des Prozesses.

      Das bedeutete im Klartext, dass bei einem negativen Krankheitsbild eines der Antragsteller der Antrag abgelehnt werden konnte. Und dies betraf uns alle denn wir hatten den Antrag als Familie gestellt.

      Sie sehen auch hier wieder, Länder die von der Immigration „leben“ und darauf aufbauen sind sehr daran interessiert das neben der Ausbildung auch die Gesundheit der Einwanderer wichtig ist.

      Sie fragen warum?

      Was spielt es für eine Rolle, solange die Person arbeitet und Steuern zahlt sollte doch alles gut sein?

      Nicht ganz, denn eine kranke Person bedeutet langfristige Belastung des Gesundheitswesens und damit logischerweise auch Kosten für die Allgemeinheit bzw. das gesamte System des Landes.

      Sie erkennen schon hier, sozial sein ist ganz nett aber am Ende müssen Rechnungen gezahlt werden so ist dies im Leben egal ob wir von einem privaten Haushalt oder einem öffentlichen Haushalt reden.

      Wenn man nun Menschen in das Land lässt bei denen schon frühzeitig zu erkennen ist das diese zu einem Zeitpunkt eine Last für das Allgemeinheitswesen sein könnten, so entscheidet man doch eher gegen diese Person und für ein funktionierendes und gesundes Allgemeinheitswesen.

      Ich höre schon wieder den sozialen Leser unter Ihnen „das kann überhaupt nicht sein“.

      Nun ja, wenn man Realist ist kann man dies einem Land nicht verdenken – oder?

      So hart dies für uns war, verstehen kann man dies schon oder was passiert mit einem sozialen System, wenn man dies nicht in Balance hält?

      Richtig - es wird verschwinden.

      Aber für uns war dies nicht alles. Uns wurde auch mitgeteilt das bei dieser intensiven Krankheitsbelastung eine Verlängerung unseres bis dahin vorhandenen „landed Immigrationsstatus“ fraglich war bzw. nach den ersten 2 Jahren nicht verlängert würde.

      Damit hätten wir auch keine allgemeine Krankversicherung mehr erhalten die an diesen Status gekoppelt war, was wiederum schnell zu einer erheblichen finanziellen Herausforderung geworden wäre. Dies erkennt man aber erst dann, wenn man sich mit dem Thema Krankenversicherung näher auseinandersetzt.

      Es lässt sich erkennen das auf einmal alle unsere bisherigen Entscheidungen in Frage und eine baldige Rückkehr nach Deutschland wieder im Raume stand.

      Denn wie wir alle wissen, in Deutschland kann jeder einer Krankenversicherung sofort beitreten, ist sofort versichert unabhängig welches Krankheitsbild er hat. Damit ist man auch wieder rundum versorgt und zurück in seinem Vollkasko Leben, Sie erinnern sich - Vollkasko?

      Fantastisch, oder?

      Gerade hierzu haben wir eine kurze Story aus unserem Bekanntenkreis.

      Ein junger Mann hatte seinen Lebensmittelpunkt nach Spanien verlegt und aus Sparsamkeit auf eine Krankenversicherung verzichtet. Na ja braucht man eigentlich auch nicht als junger Mensch.

      Als Extrem Sportler hatte er sich in Spanien beim Sport einen schweren Bruch zu gezogen welcher langfristige Krankenversorgung und weitere Betreuung nötig machte. Da er dies aber so nicht vor Ort zahlen konnte hat seine Familie in Deutschland kurzerhand eine Krankenversicherung abgeschlossen. Danach wurde er nach Deutschland geholt und ordentlich versorgt und betreut – geht doch – im Schlaraffenland Deutschland.

      So etwas hätte in Kanada oder der USA nie funktioniert. Denn sobald Sie eine Krankenversicherung abschließen wollen werden Sie nach bisherigen Krankheiten, Behandlungen und Verletzungen abgefragt. Diese werden dann natürlich auch von der Versicherung ausgeschlossen oder im extrem Fall werden Sie überhaupt nicht versichert.

      Ich möchte an dieser Stelle nicht schon alles Vorweg nehmen und noch einige interessante Geschichten aufheben für das entsprechende Kapitel in dem wir dann das doch so hoch gelobte Gesundheitssystem in Kanada dem deutschen System gegenüberstellen.

      Außerdem geht es an dieser Stelle um die Immigration sowie kanadische Staatsbürgerschaft und den notwendigen Kriterien, nicht das Gesundheitssystem.

      Nur ist es schon wichtig zu verstehen wie ein #1 Land in Sachen Immigration bzw. Einwanderung agiert bzw. selektiert.

      Die gesunden und ausgebildeten sind sehr gewünscht, die kranken und weniger „nützlichen“ bleiben außen vor.

      Denke aber dies macht Sinn, wenn man als Regierung seinem Land und seinen Menschen ein funktionierendes soziales System geben will und dafür Sorge trägt, dass alle eine sichere Zukunft haben – oder?

      Ok, jetzt aber wieder zu uns.

      Immigration hin, Staatsbürgerschaft her, wir mussten eine Entscheidung treffen.

      Denke das haben Sie nun schon öfters in diesem Buch gelesen?

      Und Sie werden dies noch öfters hören denn wir sind erst am Anfang.

      Entscheidung treffen und Verantwortung übernehmen.

      Ja, natürlich dies muss doch auch jeder in Deutschland – entscheiden was das nächste Urlaubsziel ist oder was die Farbe und Ausstattung des neuen Autos sein soll.

      Nein, es ging darum das Land zu verlassen in das wir gerade

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